Carl Friedrich Scheuchler

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Carl Friedrich Scheuchler, auch Karl Friedrich Scheuchler (* 1783 in Dresden; † 5. März 1855 ebenda)[1] war ein königlich-sächsischer Jurist und Beamter, zuletzt im Rang und mit Titel eines Geheimen Finanzrates im Finanzministerium des Königreiches Sachsen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Carl Friedrich Scheuchler entstammte der sächsischen Familie Scheuchler, die bereits im 17. Jahrhundert mit Daniel Scheuchler in Dresden ansässig war. Ein Vorfahr war der Benedikt Scheuchler (15661645), Pastor in Krummen-Hennersdorf. Sein Großvater war der evangelisch-lutherische Pfarrer in Köstritz, Johann Friedrich Scheuchler. Seine Tante Johanna Caroline geb. Scheuchler war mit dem Leipziger Thomaskantor Johann Friedrich Doles (17151797) verheiratet.

Scheuchler war der Sohn des kursächsischen Bergrates und späteren Geheimen Finanzrates Johann Friedrich Scheuchler (* um 1740 in Köstritz; 4. November 1791 in Dresden) und dessen Ehefrau Johanna Henrietta geb. Leuckart (* 1753 in Pfaffroda; ⚰ 20. Mai 1812 in Dresden), Tochter des Pfaffrodaer Pfarrers Sigismund Heinrich Jakob Leuckart (17081765).

Friedrich Scheuchler war mit Caroline Wilhelmine Scheuchler (* 1791; † 29. Dezember 1835 in Dresden; ⚰ 1. Januar 1836 ebenda) verheiratet.[2]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Scheuchler erhielt seine höhere Schulbildung an der königlichen Landes- und Fürstenschule in Grimma, in die er am 1. April 1796 als Schüler eintrat. Er blieb am Gymnasium in Grimma bis zum Erhalt seines Reifezeugnisses am 27. Mai 1800. Danach nahm er noch im gleichen Jahr zuerst ein Studium an der Bergakademie in Freiberg, später auch ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität in Leipzig auf.

Bereits 1809 trat Scheuchler in den sächsischen Staatsdienst als Bergamtsassessor im Bergamt zu Schneeberg ein. Dort arbeitete er auch als Haushalts- und Befahrungsprotokollist in den Bergwerken der erzgebirgischen Stadt.[3] 1810 erhielt Scheuchler seine Zulassung als Advokat (Rechtsanwalt). Er blieb in Schneeberg bis mindestens 1813.[4]

Spätestens ab 1818 wurde Scheuchler als Bergmeister in das königliche Bergamt nach Freiberg versetzt. Dort ist er erstmals im Staatshandbuch von 1819 verzeichnet.[5] Um 1820 legte Scheuchler in seiner Funktion als Bergmeister die Reviergangsuitensammlung beim Bergamt Freiberg „zum fortgehenden und leicht zugänglichen Revierstudium des Bergmeisters und der übrigen Bergamtsmitglieder, zur zukünftigen Belehrung der Grubenvorsteher und zur geschichtlichen Aufbewahrung vorzüglicher oder doch interessanter Anbrüche“ an.[6] 1823 erhielt Scheuchler vom sächsischen König Friedrich August I. den Titel eines königlich-sächsischen Bergkommissionsrates.

1825 wurde Scheuchler als Geheimer Finanzrat in das Geheime Finanzkollegium, dem Vorläufer des späteren Finanzministeriums nach Dresden versetzt. Dort war er einer von neun Räten unter dem damaligen Präsidenten des Geheimen Finanzkollegiums, dem Wirklichen Geheimen Rat Georg August Ernst Freiherr von Manteuffel (17651842) und dem Direktor des I. Departments, dem Geheimen Rat Günther von Bünau. Als solcher ist Scheuchler erstmals im Saatskalender von 1826 verzeichnet.[7] Im gleichen Jahr ist er erstmals im Dresdner Adressbuch im Haus 245 in der Wilsdruffer Gasse verzeichnet,[8] der späteren Hausnummer 44. Als mehrere deutsche Staaten am 30. Juli 1838 in Dresden die Allgemeine Münz-Konvention unterzeichneten, war Scheuchler zusammen mit dem 1853 in den Freiherrenstand erhobenen Geheimen Finanzrat Carl Adolph Hermann von Weißenbach der vom sächsischen König beauftragte Bevollmächtigte des Königreiches Sachsen.[9] 1840 zog er An die Kreuzkirche 6.[10]

1841 genehmigte der sächsische König Friedrich August II. Scheuchlers Gesuch zur Entlassung aus dem Beamtendienst. Er wurde unter Fortzahlung der gesetzlichen Pension und unter Beibehaltung seines Titels als Geheimer Finanzrat in den Ruhestand verabschiedet. Scheuchler wurde am 8. März 1855 in Dresden beerdigt.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Dr. Theodor Tauchnitz: Todesfälle in: Zeitschrift für Rechtspflege und Verwaltung, zunächst für das Königreich Sachsen..., Band 14, Leipzig 1856, Digitalisat auf Google Books, S. 558
  2. Datensätze auf Ancestry
  3. Königlich-Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Jahr 1810, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München, S. 132
  4. Königlich-Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Jahr 1813, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 137
  5. Königlich-Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Jahr 1819, Digitalisat der SLUB, S. 89
  6. Sonderausstellung „Kostbarkeiten des Freiberger Bergbaus“ eröffnet auf der Homepage der TU Freiberg, 19. April 2012
  7. Königlich-Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Jahr 1826, Digitalisat der SLUB, S. 70
  8. Dresdner Adress-Kalender 1826, S. 43, SLUB
  9. Friedrich Freiherr von Strauß: Fortgesetzte Sammlung der im Gebiete der inneren Staats-Verwaltung des Königreiches Bayern bestehenden Verordnungen von 1835 bis 1852,..., 8. Band, München 1854, Digitalisat auf Google Books, S. 1114ff.
  10. Dresdner Adress-Handbuch 1841, S. 232, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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