Bräustübel

Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
Wechseln zu: Navigation, Suche
Bräustübel Eingang
Bräustübel um 2019
Bräustübel (Rückseite)

Das heutige Bräustübel in Loschwitz befindet sich im Erdgeschoss der ehemalige HO-Gaststätte „Stadtcafé“ (DDR-Zeit im 1. Stock) am Körnerplatz Nr. 3. Der Volksmund gab ihm unterschiedliche Spitznamen, unter anderem „Bierritze“.

[Bearbeiten] Geschichte

Bereits 1792 findet die erste Urkundliche Erwähnung zur königlichen Anordnung des Ausschankbetriebes statt.

Im Jahr 1883 bezogen die Gemeinderäte die Räume über der Gaststätte, die unter dem Namen „Loschwitzer Ratskeller“ noch bis in die 1970er Jahre existierte. Ein weiteres Lokal entstand mit dem „Bräustübel“ im vorderen Teil des Grundstücks. Hier befanden sich zuvor die Diensträume der Loschwitzer Ortspolizei mit drei Arrestzellen. Später wurde der kleine Bau u.a. als Zeitungskiosk und „Stadtcafé“ genutzt.

Ab 6:00 Uhr wurde geöffnet und es gab schon eine Erbsensuppe oder etwas Ähnliches für 50–80 Pfennige. Ab 8:00 Uhr gab es auch Bier. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit fielen Farbanstriche teilweise von den Eisenträgern der Decke ab und man sah Rost. Es gab nur Stehtische bis auf zwei Tische mit Stühlen. Diese Gaststätte hatte keine Toiletten. Aber man konnte mit ein paar Schritten am Ratskeller vorbei in die Grundstraße 3 hineingehen, dort wurde eine öffentliche Toilette betrieben. Um 1950/51 erfolgte der Abbruch und Neubau der Grundstraße 1 zur Trafostation, öffentlichen Toilette, Kiosk und Wartehalle für den O-Bus. Die öffentlichen Toiletten befanden sich bis dahin im Durchgang vom Ratskellergarten zur Standseilbahn.[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es einen dem Amt für Kunst und Volkserziehung unterstellten Stadtfunk für Dresden. An der Hausecke zum Eingang der Talstation der Standseilbahn gab es in den 1950er Jahren einen großen Lautsprecher, der vom Stadtfunk Dresden betrieben wurde. Hier wurden teilweise Nachrichten und Übertragungen zur 1.-Mai-Demonstration übermittelt, aber auch Direktübertragungen von der Friedensfahrt und von Fußballspielen von Dynamo Dresden.

Im Jahr 1978 jedoch wurde es wegen Baufälligkeit geschlossen. Im Jahre 1994 wurden das Haus Grundstraße 3 in Loschwitz ebenso wie der ehemalige „Ratskeller“ und die Gebäude der Grundstraße 1 abgerissen und es entstand das Ortsamt Loschwitz.

An der Fassade befindet sich ein in den 1920er Jahren entstandenes Wandbild, welches einen Bier trinkenden Ritter auf seinem Pferd zeigt. Das in der Nachkriegszeit entfernte Gemälde konnte 2004 nach historischen Vorlagen rekonstruiert werden.

„Klein aber fein: Der Besuch im Bräustübel in Loschwitz ist kein 08/15-Besuch, sondern immer eine Erfahrung der besonders schönen Art. Das Personal ist nicht nur zuvorkommend und echt sächsisch, sondern extrem kompetent, grade, wenn es um die große Wein-Auswahl geht. Die Kleinigkeiten, die man essen kann, sind lecker und preisgünstig. Ein Spaziergang vom Schillerplatz über das Blaue Wunder lässt sich perfekt mit einem Besuch im Bräustübel verbinden.“ [2]

Einen Tag lang (26. August 2018) verwandelt sich das Bräustübel am Körnerplatz in eine „Heimatstube“. Um 10 Uhr wird die Ausstellung „Heimat Loschwitz – Einheimische und Vielheimische am Elbhang“ eröffnet.

Seit zwei Jahren steht das Bräustübel leer. Sanierungen verschieben sich auf unbestimmte Zeit, laut SZ vom 16./17.11.2019.

Im September 2021 öffnete das Bräustübel wieder, mit historischem Hintergrund und erstmals selbst gebrautem Bier als Stadtcafé & Stehausschank, kleinem „Elbhangshop“ für Dresdner und Touristen, zudem zogen die „1001 Märchen“ aus der Kuppel der Yenidze ins Obergeschoss mit ein. Der Klassiker: Bockwurst mit Sächsisch-Ostdeutschem Kartoffelsalat gibt es wieder.

[Bearbeiten] Kontakt

[Bearbeiten] Fotos

[Bearbeiten] Quellen

  1. Elbhang-Kurier: Vom ehemaligen Rathaus zum heutigen Ortsamt Loschwitz (Teil 1). 1. Januar 2007.
  2. tripadvisor: Review Braustübel Dresden. November 2016.
Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge