Bernhard Edler von der Planitz

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Wappen der Adelsfamilie Edle von der Planitz

Bernhard Edler von der Planitz (* 25. April 1806 in Wiehe bei Artern; † 28. Mai 1888 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt als Kommandeur der sächsischen Depottruppen im Deutschen Krieg im Rang eines Generalleutnants.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Bernhard Edler von der Planitz entstammte dem alten vogtländischen Adelsgeschlecht von der Planitz mit dem gleichnamigen Stammhaus am Planitzbach. Die Stammreihe beginnt mit Ludowicus de Planitz, der erstmals 1192 urkundlich erwähnt wird. Die Standeserhöhung durch Verleihung des Adelsprädikats "Edler" und "Edle" ("nobiliores") außerdem das Recht, mit rotem Wachs zu siegeln (Rotwachsfreiheit) erfolgte 1522 auf dem Reichstag zu Nürnberg für den Kaiserlichen und Kurfürstlich Sächsischen Rat Hans Edler von der Planitz (14731535), für dessen Bruder sowie Vetter und alle Nachkommen.

Bernhard Edler von der Planitz entstammte dem 2. Zweig (Frankenhausen) des 1. Astes der 1. Linie des Adelsgeschlechtes mit dem Stammvater Karl August Edler von der Planitz (16741735), zuletzt herzoglich-Sachsen-Eisenacher Hofmarschall. Bernhards Großvater war der herzoglich-Sachsen-Altenburgische Kammerherr und herzoglich-Sachsen-Gothaer Geheime Rat Gottlob Heinrich Edler von der Planitz (17071791). Bernhard war das 5. Kind und der zweitjüngste Sohn des königlich-sächsischen Majors Karl Gottlob Edler von der Planitz (* 19. Juli 1758 in Altenburg; † 17. April 1824 in Boblas) und dessen erster, 1797 geheirateter Ehefrau Karoline Wilhelmine geb. von Kauffberg (* 11. Juni 1775 in Sondershausen; † 2. November 1850 in Neidschütz), Tochter des Schwarzburg-Sondershausener Wirklichen Geheimen Rates und Kanzler Caspar von Kauffberg (17441823) und dessen Ehefrau Christiane Henriette geb. von Zeutsch. Bernhards Vater war Herr auf Boblas und Neidschütz bei Naumburg. Zwei von Bernhards Brüder starben im Kindesalter, die zwei anderen waren:

Bernhard Edler von der Planitz war nicht verheiratet und hinterließ keine Nachkommen.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Bernhard Edler von der Planitz erhielt seine höhere Schulbildung am Gymnasium zum Heiligen Kreuz, in die er zu Ostern, am 16. April 1822 als Schüler eintrat.[2] Allerdings entschied er sich im Folgejahr für eine Karriere in der sächsischen Armee.

Im Januar 1823 trat von der Planitz als Portepee-Fähnrich und damit als Offiziersanwärter in das Gardereiterregiment, damals mit dem Stab und einer Eskadron in Radeberg ein. Die anderen Einheiten des Regiments waren in Pirna, Dippoldiswalde und Großenhain disloziert. Am 12. Dezember 1823 erhielt von der Planitz sein Offizierspatent Patent im ersten Leutnantsdienstgrad als Secondé-Lieutenant in der 1. Eskadron des 2. Leichten Reiter-Regiments „Prinz Johann“ in Pegau. 1825 wurde er zur 3. Eskadron nach Grimma versetzt. Am 24. Mai 1830 erhielt von der Planitz seine Beförderung zum Premier-Lieutenant mit gleichzeitiger Versetzung zur 3. Schwadron des Gardereiterregiments nach Großenhain. 1832 wurde seine Einheit nach Dresden verlegt. Hier ist er erstmals 1833 im Dresdner Adressbuch in einem Dienstzimmer in der damaligen Neustädter Reiterkaserne verzeichnet.[3] 1836 - weiterhin als Oberleutnant - wurde von der Planitz zum Regimentsadjutant des Gardereiterregiments ernannt. Als Adjutant diente er bei dem damaligen Kommandeur des Dresdner Gardereiterregiments, August Friedrich von Gottschalck. In dieser Dienststellung blieb von der Planitz bis Ende 1839.

Noch im gleichen Jahr wurde von der Planitz zum 1. Leichten Reiter-Regiment „Prinz Ernst“ nach Freiberg versetzt, wo er am 23. Januar 1840 unter gleichzeitiger Beförderung zum Rittmeister (2. Klasse) neuer Kommandeur der 3. Schwadron des Reiterregiments wurde. 1844 versetzt nach Rochlitz, wurde von der Planitz dort Chef der 1. Schwadron im 2. Leichten Reiter-Regiment „Prinz Johann“. Dort, in dieser Dienststellung erhielt er 1847 seine Rangerhöhung zum Rittmeister 1. Klasse und am 4. April 1849 seine Beförderung zum aggregierten (überzähligen) Major. 1850 wurde er zum 3. Reiterregiment kommandiert, wo er Kommandeur der 5. Schwadron in Pegau wurde.

1851 kommandiert zum 2. Reiterregiment, übernahm von der Planitz dort intermistisch bis 1852 die 1. Schwadron des Regiments am Standort in Rochlitz. Im gleichen Jahr wurde von der Planitz nach dem Fortgang des bisherigen Stabsoffiziers Gustav von Trotha, der als neuer Direktor der sächsischen Militär-Reitschule zum Oberst befördert wurde, neuer etatmäßiger Stabsoffizier im 2. Reiterregiment. Damit wurde von der Planitz zum Stabsquartier nach Grimma versetzt, wo er als solcher am 3. Januar 1855 zum Oberstleutnant befördert wurde. Im gleichen Jahr diente der damalige 22-jährige Prinz Georg - ebenfalls im Rang als Major - bei ihm als 2. Stabsoffizier. Der Prinz wurde aber - wie anfangs von der Planitz selbst - als Kommandeur zur 1. Schwadron nach Rochlitz kommandiert.

Nachdem der bisherige Regimentskommandeur des 1. sächsischen Reiterregiments, Karl Konstantin Gustav von Nostitz-Drzewicki mit dem Kommando der neu gebildeten 2. Reiterbrigade beauftragt wurde, beauftragte man Bernhard Edler von der Planitz mit dem Kommando des 1. Reiterregiments in Großenhain. Als Regimentskommandeur wurde er am 19. Juli 1855 zum Oberst befördert. 1860 wurde von der Planitz endlich etatmäßiger Kommandeur des 1. Reiter-Regiments „Kronprinz“. Chef des Regiments war zu dieser Zeit Kronprinz Albert, damals General der Infanterie.

Am 28. Oktober 1861 wurde von der Planitz unter gleichzeitiger Ernennung zum Generalmajor von König Johann zum neuen Kommandeur der 2. Reiter-Brigade mit dem Stabssitz in Grimma ernannt. Er führte diesen Großverband der sächsischen Kavallerie fast genau vier Jahre. Am 26. Oktober 1865 wurde Bernhard Edler von der Planitz als Generalmajor z.D. (zur Disposition) unter Zahlung der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis des Tragens der Generalsuniform in der Öffentlichkeit in den vorläufigen Ruhestand verabschiedet. Knapp acht Monate später, mit Ausbruch des Deutschen Krieges 1866 wurde von der Planitz wieder reaktiviert, zum Kommandeur der sächsischen Depottruppen ernannt und noch während des Krieges zum Generalleutnant befördert. Als sächsischer Depotkommandeur befehligte er:

Wie fast alle Teile der sächsischen Armee wurden auch die Depottruppen unter der Führung von der Planitz von Sachsen nach Böhmen verlegt,[4] wo die sächsische Armee an der Seite von Österreich gegen Preußen kämpfte. Nach dem Krieg wurde von der Planitz in den endgültigen Ruhestand versetzt. Mit diesem militärischen Rang durfte er den Ehrentitel „Exzellenz“ führen. Noch 1865, nach seiner Deaktivierung zog von der Planitz nach Dresden in eine Wohnung in der Hellerstraße 2b.[5] Zuletzt wohnte er im Hintergebäude der Großen Klostergasse 8.[6]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Willy Richter: Die Matrikel der Kreuzschule, Gymnasium zum Heiligen Kreuz in Dresden, Teile 1 – 3, 1967, Leseprobe auf Google Books, S. 95
  2. Willy Richter: Die Matrikel der Kreuzschule, Gymnasium zum Heiligen Kreuz in Dresden, Teile 1 – 3, 1967, Leseprobe auf Google Books, S. 95
  3. Adressbuch Dresden 1833, S. 202, SLUB
  4. Wolfgang Gülich: Die Sächsische Armee zur Zeit des Deutschen Bundes 1815-1867, 2011, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 203
  5. Adressbuch Dresden 1866, S. 229, SLUB
  6. Adressbuch Dresden 1888, S. 442, SLUB
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