Albert von Abeken

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Albert Rudolf Heinrich von Abeken, geboren als Albert Rudolf Heinrich Abeken, anfangs auch teilweise Abecken (* 6. Dezember 1865 in Dresden; † 16. Februar 1925 ebenda) war ein königlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt als Kommandeur eines sächsischen Infanterie-Großverbandes im Rang als Generalmajor.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Albert Rudolf Heinrich von Abeken entstammte der ursprünglich niedersächsischen, weit verzweigten bürgerlichen Familie Abeken/Abecken, die auch in Preußen und Sachsen Persönlichkeiten hervorbrachte. Verschiedene Mitglieder der Familie von Abeken standen im 19. Jahrhundert im sächsischen Staats- und Militärdienst.[1] Von Albekens Großeltern väterlicherseits waren der aus Osnabrück stammende Dresdner Kaufmann Johann Christian Heinrich Abeken († 1873), Inhaber einer Drogerie- und Farbenhandlung und dessen1822 geheiratete Ehefrau Laura Minna geb. Grazier (18011852). Die Stammreihe geht auf den Osnabrücker Kaufmann Johann Wilhelm Abeken (17531800) zurück, dessen Söhne Bernhard Rudolf Abeken (17801866) und Wilhelm Ludwig Abeken (17931826) die niedersächsische Linie fortsetzten.

Albert von Abeken war das zweite Kind und der ältere Sohn des Juristen und Politikers Christian Wilhelm Ludwig von Abeken (* 21. November 1826 in Dresden; † 15. Oktober 1890 ebenda) und dessen Ehefrau Albertine Franziska Louise geb. von Könitz (* 12. April 1840 in Augsburg; † 1. Dezember 1915 in Dresden). Von Albekens Vater war von 1871 bis 1890 Justizminister des Königreiches Sachsen und Mitglied des Bundesrates. Er wurde am 18. Juni 1878 von König Albert in den erblichen Adelsstand erhoben. Von Albekens Geschwister waren:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Albert Abeken erhielt am 18. Dezember 1865 in Dresden seine christliche Taufe. Nach der Erhebung seines Vaters in den erblichen Adelsstand führte er ab 1878 den Namen von Abeken. Von Abeken entschied sich nach seinem höheren Schulbesuch für eine militärische Karriere in der sächsischen Armee.

Von Abeken erhielt am 9. September 1886 sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Secondé-Lieutenant mit gleichzeitiger Anstellung im 2. Jägerbataillon Nr. 13, das in der Jägerkaserne in der Dresdner Johannstadt untergebracht war. Kommandeur der Einheit war zu dieser Zeit Oberstleutnant Adolph von Zezschwitz. Von Abeken kam anfangs in die 1. Kompanie des Jägerbataillons und ist erstmals 1887 im Dresdner Adressbuch in einer Dienststube in der Jägerkaserne am Sachsenplatz 1 verzeichnet.[6] Bereits 1888 wurde er zum Bataillonsadjutanten des Dresdner Jägerbataillons ernannt. Er blieb in der Dienststellung als Adjutant bis 1893.

Am 18. September 1893 wurde von Abeken zum Premier-Lieutenant befördert und in die 2. Kompanie des Jägerbataillons versetzt. Kommandeur der Einheut war inzwischen Oberstleutnant Carl Ludwig d'Elsa. Bereits 1894 kam er wieder zurück in die 1. Kompanie des Jägerbataillons, wo er mehrere Jahre zusammen mit Prinz Albert, Herzog zu Sachsen, diente, der 1900 als Rittmeister bei einem Unfall starb. 1895 zog von Abeken in eine private Wohnung in der Elisenstraße 65.[7] 1897 wurde er wieder in die 2. Kompanie seiner Einheit versetzt, 1898 dann in die 3. Kompanie.

Am 13. September 1899 erhielt von Abeken seine Beförderung zum Hauptmann (2. Klasse) mit gleichzeitiger Versetzung zum 1. Jägerbataillon Nr. 12 nach Freiberg unter dem damaligen Kommandeur Oberstleutnant Sylvio von Kospoth (1852-1939), einem späteren Generalleutnant. Von Abeken übernahm in der Bergstadt als Kompaniechef die 2. Kompanie dieser Einheit. In Freiberg bezog er wieder eine Dienststube in der dortigen Jägerkaserne.[8] 1903 wurde von Abeken zum Hauptmann 1. Klasse erhoben, weiterhin als Kompaniechef der 2. Kompanie im Freiberger Jägerbataillon dienend. 1906 zog er in Freiberg in eine Wohnung in der dortigen Olbernhauer Straße 20.[9]

Am 14. Juli 1909 wurde von Abeken unter gleichzeitiger Beförderung zum Major neuer etatmäßiger Stabsoffizier des 2. Grenadierregiments Nr. 101, womit er wieder nach Dresden zurückkehrte. Hier zog er in die Hospitalstraße 15,[10] 1912 dann in dergleichen Straße in die Hausnummer 13.[11] In der Dienststellung als Stabsoffizier im Grenadierregiment Nr. 101 blieb von Abeken nur etwa zweieinhalb Jahre, bevor er 1911 zum Kommandeur des 3. Bataillons des 2. Grenadierregiments ernannt wurde.

Von Abeken blieb Bataillonskommandeur bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieg und wurde noch im ersten Kriegsjahr, Ende 1914 in dieser Dienststellung zum Oberstleutnant befördert. Von Abeken kämpfte mit seiner Einheit im Verband der 1. königlich-sächsischen Infanterie-Division Nr. 23 an der Westfront, und zeichnete sich laut der sächsischen Armeeführung bereits in den August- und Septemberkämpfen 1914 durch große Tapferkeit aus. Beim Übergang zum Stellungskrieg im Oktober 1914 war es sein Verdienst, dass sein Bataillon schnell eine verteidigungsfähige Stellung schuf und diese trotz schweren Artilleriebeschusses und der Witterung im Winter 1914/15 hielt. Dafür wurde von Abeken im Januar 1915 mit dem höchsten militärischen Orden des Königreiches Sachsen, dem Militär-St.-Heinrichs-Orden ausgezeichnet, zu diesem Zeitpunkt mit dem Ritterkreuz, vier Jahre später als Brigadekommandeur mit dem Kommandeurskreuz.[12]

Am 7. Mai 1915 wurde von Albeken neuer Regimentskommandeur des im Zuge der deutschen Heereserweiterung erst Ende 1912 in Freiberg aufgestellten königlich-sächsischen 16. Infanterie-Regimnets Nr. 182. Sein Regiment gehörte in dieser Zeit zur 245. Infanterie-Brigade, anfangs im Rahmen der 117 Infanterie-Division, ab Juli 1915 zur 123. Infanterie-Division. Er übernahm das Kommando über diesen Truppenteil von Franz Francke. Von Abeken führte das Regimen nur reichlich neun Monate, bevor er es am 16. Februar 1916 an Colin Freiherr von Halkett übergab.[13]

Im gleichen Jahr, am 11. Oktober 1916 traf von Abeken als neuer Kommandeur zum zusätzlich aufgestellten sächsischen Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 241 ein, das ebenfalls an der Westfront in der Champagne lag. 1917 - mittlerweile im Dienstrang eines Obersts - wurde sein Regiment an die Ostfront verlegt und marschierte Ende Juli 1917 auf Slaventyn (in der heutigen Ukraine) im damaligen Ostgalizien vor. Nach den dortigen Kämpfen und der Schlacht bei Germakowka wurde von Abeken am 14. Oktober 1917 zunächst ohne einen konkreten Dienstposten als Oberst von der Armee zur weiteren Verwendung gestellt und übergab das Kommando des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 241 an den damaligen Major von Kirchbach. Am 27. Oktober 1917 verabschiedete sich von Abeken von seinem Regiment.[14]

Etwa einen Monat später, am 20. November 1917 übernahm Oberst von Abeken vom bisherigen Brigadekommandeur Oberst Kurt Stengel mit der 8. (königlich-sächsischen) Infanterie-Brigade Nr. 89 einen militärischen Großverband der Infanterie, dem 1918 vier sächsische Einheiten unterstellt waren:

Mit der Übernahme der Infanteriebrigade kehrte von Abeken wieder an die Westfront zurück, wo er seinen Großverband bei der Großen Frankreichschlacht vom 22. bis 29. März 1918 an der Spitze der 24. Infanteriedivision mehr als 40 Kilometer vorwärts führte. Dafür wurde er mit dem Kommandeurskreuz des königlich-sächsischen Militär-St.-Heinrichs-Ordens ausgezeichnet.[15]

1919, nach dem Ende der Kampfhandlungen im Ersten Weltkrieg wurde von Abeken unter gleichzeitiger Ernennung zum Generalmajor z.D. (zur Disposition) unter Fortzahlung der gesetzlichen Bezüge und der Erlaubnis des Tragens der Generalsuniform in der Öffentlichkeit in den einstweiligen Ruhestand versetzt.[16] Er wurde 1921 aufgrund der Auflösung der sächsischen Armee, der verkleinerten deutschen Armee von 100.000 Mann und seines Alters nicht mehr in die neue Reichswehr übernommen und als Generalmajor a.D. (außer Dienst) in den endgültigen Ruhestand verabschiedet.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

  • Verdienstmedaille 1. Klasse des herzoglich-Sachsen-Ernestinischen Hausordens
  • Offizierskreuz des königlich-sächsischen Albrechtsordens mit Schwertern
  • Kaiserlich-österreichisches Militär-Verdienstkreuz 3. Klasse mit der Kriegsdekoration
  • Königlich-preußischer Kronenorden 2. Klasse mit Schwertern
  • Kaiserlich-osmanischer Eiserner Halbmond

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz im Bundesarchiv
  2. Adressbuch Dresden 1915, S. 91, SLUB
  3. Adressbuch Dresden 1916, S. 81, SLUB
  4. Adressbuch Dresden 1943/44, S. 104, SLUB
  5. Adressbuch Dresden 1926/27, S. 81, SLUB
  6. Adressbuch Dresden 1887, S. 29, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1896, S. 57, SLUB
  8. Adressbuch Freiberg 1903, S. 98, SLUB
  9. Adressbuch Freiberg 1907, S. 108, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1910, S. 113, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1913, S. 123, SLUB
  12. Oberst a.D. Georg Richter: Der Königlich Sächsische Militär-St. Heinrichs-Orden, 1736–1918, Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee, Göppingen 1937, S. 76 u. 121
  13. IR 182 auf wiki.genealogy.net
  14. Paul Knoppe: Die Geschichte des Königlich Sächsischen Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 241, Digitalisat der SLUB, S. 260, 284, 292 u. 296
  15. Oberst a.D. Georg Richter: Der Königlich Sächsische Militär-St. Heinrichs-Orden, 1736–1918, Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee, Göppingen 1937, S. 76
  16. Adressbuch Dresden 1920, S. 71, SLUB
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