Adolph Wilhelm Aster

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Adolph Wilhelm Aster 1843 als Kommandant der Leipziger Kommunalgarde kurz vor Abgabe dieser Dienststellung im Rang eines Majors

Adolph Wilhelm Aster (* 2. April 1793 in Dresden; † 19. März 1848 ebenda) war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Oberstleutnants, u.a. als Kommandant der Kommunalgarde Leipzig, wofür er die Ehrenbürgerwürde von Leipzig erhielt sowie als Stadtkommandant von Dresden.

[Bearbeiten] Familie

Adolph Wilhelm Aster entstammte der sächsischen Pfarrersfamilie Aster,[1] die auch mehrere hochrangige Militärs, v.a. im 18. und 19. Jahrhundert in den Armeen Sachsen und Preußens hervorbrachte. Asters Urgroßvater, Kasper Aster war Pastor in Gohlis bei Strehla und zuletzt Pastor in Kötzschenbroda bei Dresden. Asters Großeltern väterlicherseits waren der Jurist, kursächsische Hofrat und Geheime Referendar Karl Friedrich Aster und dessen Ehefrau Friederike geb. Koltzer.[2]

Aster war der fünfte Sohn des kursächsischen Generalmajors Friedrich Ludwig Aster (* 28. November 1732 in Dresden; † 1. Dezember 1804 ebenda) und dessen Ehefrau Susanne Ludowike, geborene Hennig (* vor 1760 in Warschau; † 1817 in Dresden). Aster hatte mehrere Geschwister, u.a.:

Adolph Wilhelm Aster heiratete im Oktober 1826 in Tharandt Henriette Emilia geb. von Weißenbach († in Blasewitz), einzige hinterlassene Tochter des königlich-sächsischen Geheimen Legationsrats Carl Christian Emil von Weißenbach und dessen Ehefrau Henriette Charlotte Wilhelmine geb. Freiin von Seckendorf. Aster hinterließ bei seinem relativ frühen Tod vier noch unmündige Kinder, u.a.:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Aster erhielt bis Januar 1807, auch nach dem Tod seines Vaters, den er im Alter von 11 Jahren verlor, Privatunterricht im Elternhaus. Am 16. Januar 1807, noch mitten in den Napoleonischen Kriegen trat er als Kadett in das Infanterieregiment "Prinz Maximilian" ein. 1808 wurde er zum Unteroffizier ernannt, 1809, im Alter von 16 Jahren zum Fähnrich. Als solcher nahm er 1809 am Feldzug in Österreich und in der Schlacht bei Ebelsberg am 3. Mai 1809 teil.

1810 erhielt Aster sein Offizierspatent mit der Ernennung in den ersten Leutnantsdienstgrad als Sous-Lieutenant. 1812 nahm Aster mit dem Regiment "Prinz Maximilian" am Feldzug im schwedischen Teil von Pommern und an der Besatzung von Stralsund teil und kämpfte 1813 in Lüneburg, als das sächsische Regiment dem französischen Korps unter Führung des Generals Morand zugeteilt wurde. Bei der Verteidigung von Lüneburg wurde er am Knie verwundet, geriet in feindliche Gefangenschaft, wurde aber wieder befreit und nach Sachsen transportiert. Nach einigen Monaten der Genesung wurde er noch im gleichen Jahr Adjutant des Kommandeurs, Majors von Könneritz im neu gebildeten Bataillons "Prinz Maximilian", das im August 1813 von den Preußen bei der Besatzung von Luckau eingeschlossen und später gefangen genommen wurde.

Nach der Völkerschlacht bei Leipzig 1813, wo sächsische Truppen zur Koalition gegen Frankreich überliefen, erhielt Aster eine Anstellung als Leutnant im 1. königlich-sächsischen Leichten Infanterie-Regiment. Mit diesem Regiment nahm Aster 1814 am Feldzug in den Niederlanden und 1815 im Elsass teil. Noch im gleichen Jahr kehrte er nach Dresden zurück und trat 1816 in die hiesige Militärakademie ein, wo er zwei Jahre eine höhere wissenschaftliche Bildung genoss. 1817 wurde Aster zum Oberleutnant befördert und wurde 1823 zum Brigadeadjutant beim späteren Generalleutnant und Ehrenbürger von Dresden, Friedrich August Bevilaqua in dessen Infanterie-Brigade.

1827 wurde Aster zum Hauptmann befördert, diente als solcher ab 1831 im 3. königlich-sächsischen Schützen-Bataillon. 1834 wurde er Wirtschaftschef im 2. Schützen-Bataillon. Diese Dienststellung hatte er bis Juli 1841 inne. Im gleichen Monat wurde er als Stabsoffizier zum aggregierten (überzähligen) Major der leichten Infanterie befördert.[8] Bereits 1839 wurde Aster als Nachfolger von Johann von Dallwitz zum Kommandanten der Leipziger Kommunalgarde gewählt. Im gleichen Jahr erhielt er vom Leipziger Stadtrat am 13. Februar 1839 für seine bisherigen Verdienste, seine Humanität und seinen Gerechtigkeitssinn die Würde als Ehrenbürger von Leipzig. Am 4. Februar 1843 wählte der Kunst- und Gewerbeverein zu Leipzig Aster zu dessem Ehrenmitglied. In Leipzig wohnte Aster ab 1835 in der dortigen Querstraße im Haus 1350,[9] der späteren Hausnummer 2.[10]

Im November 1843 wurde Aster als Stabsoffizier das Kommando für das im erzgebirgischen Schneeberg stationierten 1. Bataillons des Infanterie-Regiments "Prinz Georg" unter Führung dessen Kommandeurs, Oberst Curt von Einsiedel,[11] übertragen, womit er - allerdings sehr ungern - aus seiner Stellung als Kommandant der Leipziger Kommunalgarde ausschied und das Kommando an seinen Nachfolger, Christian Gustav Haase übergab.[12] Anlässlich seines Ausscheidens erhielt er von der Leipziger Bürgerschaft einen wertvollen silbernen Pokal sowie eine Lithographie seines Porträts. Auch in Schneeberg erwarb sich Aster das Ansehen der dortigen Bürgerschaft.

Am 9. Dezember 1847 wurde Aster unter gleichzeitiger Beförderung in den Rang eines Oberstleutnants zum Stadtkommandanten von Dresden ernannt, womit er seinen Wohnsitz in die Elbresidenz verlegte. In Dresden erkrankte Aster im 55. Lebensjahr an Typhus, woran er am 19. März 1848 starb. Nachrufe zu ihm erschienen auch in seinen früheren Wirkungsstätten, u.a. in Schneeberg und Eibenstock.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Aster im Pfarrerbuch Sachsen
  2. genealogische Datensätze auf www.arendi.de
  3. Datensatz auf www.arendi.de
  4. Datensatz auf Gedbas
  5. Ch. G. Ernst am Ende: Die Oekonomische Gesellschaft im Königreiche Sachsen..., Dresden 1884, Digitalisat, Widmung S. 6
  6. Datensatz auf Gedbas
  7. Genealogie Ruschenbusch in: Ahnenforschung in Preußen & Lippe auf www.arendi.de
  8. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1843, Digitalisat auf Google Books, S. 241
  9. Leipziger Adreß-Buch 1836, S. 28, SLUB
  10. Leipziger Adreß-Buch 1841, S. 30, SLUB
  11. Staatshandbuch für das Königreich 1845, Digitlisat auf Google Books, S. 231
  12. J. Kuranda: Die Grenzboten: Zeitschrift für Politik, Literatur und Kunst, 4. Jahrgang, 3. Band, Leipzig 1845, Digitalisat auf Google Books, S. 329

[Bearbeiten] Weblinks

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