Otto von Loeben
Otto von Loeben, auch von Löben (* 11. November 1799 in Dresden; † 29. Dezember 1873 ebenda) war ein sächsischer Pfarrer und Theologe, u. a. als Domprediger in Meißen.
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[Bearbeiten] Leben und Wirken
Otto von Loeben wuchs ab etwa 1815 als Pflegesohn des lutherischen Pfarrers, Lehrers und Liederdichters Samuel David Roller (1779–1850), nachdem sich sein Vater in Tharandt niedergelassen hatte. Er bezeichnete Roller selbst bei seiner Hochzeit in Lausa als „ väterlichen Freund“. Dadurch lernte von Loeben auch Wilhelm von Kügelgen (1802–1867) kennen, der 1816 in Lausa vom damaligen Pfarrer Roller konfirmiert wurde. Mit Kügelgen verband von Loeber eine lebenslange Freundschaft.[1]
Von Loeben studierte Theologie und wurde 1826 evangelisch-lutherischer Domprediger am Dom zu Meißen. Er wirkte in der Domstadt sieben Jahre, bevor er als Pfarrer in die Kirchgemeinde Rüsseina bei Nossen wechselte. Es war eine der größten damaligen Pfarrbezirke. Zur Parochie gehörten 1859 30 Gemeinden, Rittergüter und Vorwerke mit über 4.000 Gläubigen, zum Schulbezirk knapp 1.400 Schüler.[2] Von Loeben starb Ende 1873 in Dresden.
[Bearbeiten] Familie
Otto von Loeben enstammte der Adelsfamilie von Loeben/von Löben, die zum sächsisch-schlesischen Uradel zählt. Die gesicherte Stammreihe des sächsischen Stammes der Familie beginnt 1448 mit Kaspar von Loeben. Von Loeben entstammte dem Oberlausitz-schlesischen Stamm mit dem Stammvater Kaspar von Loeben (* um 1477), Herr auf Freywalda, Schlieben und Bollensdorf, dort der I. Linie und dem 1. Ast mit von Loebens Vater als Stammvater, Karl August Albrecht von Loeben (* 20. September 1762 in Mengelsdorf; † 15. Oktober 1821 in Tharandt), königlich-sächsischer Major. Von Loebens Mutter war Henriette Auguste Luise von Gößnitz (* 3. Januar 1776; † 19. Februar 1848 in Tharandt). Von Loeben hatte noch zwei Brüder:
- Wolf Karl von Loeben (1798–1860), königlich-sächsischer Hauptmann, später Obersteuerinspektor. Die zwei Söhne von ihm waren Paul Wolf von Loeben (1831–1907) und Max Ernst von Loeben (1839–1918), beide königlich-sächsischer Oberst, ein Enkel der sächsische Amtshauptmann Max Georg von Loeben (1879–1958).
- Robert von Loeben (1810–1890), königlich-sächsischer Generalleutnant. Ein Sohn von ihm war Aemil Gustav von Loeben (1857–1940), Wirklicher Geheimer Kriegsrat.
Otto von Loeben heiratete am 5. April 1826 in der Kirche zu Lausa Agnes Elisabeth geb. von Ehrenstein (* 17. Februar 1802; † 1. März 1888 in Wildenhain bei Großenhain).[3] Das Ehepaar von Loeben hatte acht Kinder:
- Wolf von Loeben (2. November 1830 in Meißen; † 28. April 1888 in Bautzen), königlich-sächsischer Landgerichtsrat ⚭ 1. 1857 Marie Franziska geb. Hörnig (1836–1877), ⚭ 2. 1879 Helene Ida geb. Uhlemann (1851–1936), fünf Kinder aus beiden Ehen.
- Otto von Loeben (* 8. April 1835 in Rüsseina; † 29. November 1910in Fröbersgrün im Vogtland), Herr auf Fröbersgrün im Fürstentum Reuß jüngere Linie ⚭ 1867 Klara Antonie geb. Fleischer (1840–1913), vier KInder.
- Albrecht von Loeben (* 1. September 1836 in Rüsseina; † 12. Juli 1900 in Oybin), königlich-sächsischer Zollinspektor ⚭ 1864 Anna Alwine geb. Schüller (1843–1913), sechs Kinder.
- Hugo von Loeben (* 12. November 1837 in Rüsseina; † 17. April 1918 in Leipzig), königlich-sächsischer Oberregierungsrat und Amtshauptmann ⚭ 1. 1864 Johanne Therese Michaline Lucie geb. von Gontard (1837–1904), ⚭ 2. 1888 Magda Hedwig geb. von Gontard (* 1848), sechs Kinder aus erster Ehe.
- Georg von Loeben (* 11. März 1839 in Rüsseina bei Nossen; † 20. Dezember 1899 in Zwickau), Jurist, königlich-sächsischer Landgerichtspräsident ⚭ 1868 Dorothea geb. von Mangoldt (1845–1925), ein Sohn: Hans Georg von Loeben (1871–1931), Oberst.
- Curt von Loeben (* 1. Dezember 1841 in Rüsseina; † 3. Juni 1920 in Dresden), königlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt Generalleutnant ⚭ 1869 Kamilla Pauline geb. Weiß (1843–1919), zwei Söhne.
- Johanne von Loeben (* 17. März 1843 in Rüsseina; † 17. Februar 1923 in Dresden)[4] ⚭ 1869 Theodor Eckhardt, Dr. jur, Rechtsanwalt in Dresden,
- Sophie von Loeben (* 16. Mai 1845 in Rüsseina; †) ⚭ 1874 Elfred Wahl, Dr. phil., Pfarrer in Grumbach bei Dresden.
[Bearbeiten] Quellen
- Carl Ramming (Hrsg.): Ramming's Kirchlich-statistisches Handbuch für das Königreich Sachsen ..., Dresden 1859, Digitalisat auf Google Books, S. 91
- Justus Perthes: Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, Teil A: Deutscher Uradel, Gotha 1920, 21. Jahrgang, S. 533ff.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ J.A. Barth: Beiträge zur sächsischen Kirchengeschichte, Bände 36-39, 1927, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 85
- ↑ 1853: Parochie mit noch 29 Ortschaften mit 7 Schulen, s.a.: Karl Julius Hofmann: Das Meissner Niederland in seinen Naturschönheiten und Merkwürdigkeiten oder das sächsische Italien .... Meißen 1853, Digitalisat auf Google Books, S. 151f.
- ↑ Leipziger Zeitung 1826, Digitalisat auf Google Books, S. 905
- ↑ Datensatz auf Ancestry