Willy Petzold

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Willy Petzold (* 6. September 1885 in Mainz; † 16. März 1978 in Dresden) war ein Glasmaler, Designer, Fotograf und Grafiker. Er gehörte zu den herausragenden deutschen Plakatgestaltern des 20. Jahrhunderts.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Nachdem Petzold in Frankfurt/M. eine Lehre als Glasmaler absolviert hatte, kam er 1904 nach Dresden, wo er bis 1913 für die Glasmalanstalt Liebert arbeitete. Sie realisierten Entwürfe von Otto Gussmann und Paul Rößler. Ab 1910 führte Petzold zudem ein Atelier für Porträtfotografie. Von 1913 bis 1919 studierte Petzold an der Dresdner Kunstakademie, zunächst als Werkstudent bei Richard Müller und Oskar Zwintscher, dann als Meisterschüler bei Paul Rößler. Von der Akademie wurde er mit je einer silbernen und bronzenen Staatsmedaille ausgezeichnet.

Nach dem Studium machte sich Petzold selbstständig. Zu seinen wichtigsten Auftraggebern zählte die Dresdner Zigarettenindustrie,[1] darunter die Yenidze. Petzold gehörte wie Arno Drescher, Friedrich Kurt Fiedler, Dore Mönkemeyer-Corty und Paul Sinkwitz der Dresdner Ortsgruppe des Bundes der Deutschen Gebrauchsgraphiker unter Bruno Gimpel an.[2] Mit seinen Wahlplakaten unterstützte er konservative Kräfte wie die DVP (Rettet Land und Gut vor der roten Flut). In der Nazizeit plakatierte er im Auftrag der NSDAP Propaganda und auch Durchhalteparolen.[3]

Bei den Bombenangriffen auf Dresden verlor Petzold sein Atelier. Nach dem Krieg setzte er sich für den Wiederaufbau der Stadt ein. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang seine Plakate Gebt zum Wiederaufbau Opfer [4] und für die Zwinger-Lotterie vom 13. Januar 1957.

[Bearbeiten] Werke

Petzold ist für eine Vielzahl von Plakaten bekannt geworden, z. B. für mehrere Arbeiten für Jahresschauen Deutscher Arbeit[5] und die II. Internationale Hygieneausstellung 1930. Bereits 1933 entwarf er ein Plakat für deutsche Arbeit im nationalsozialistischen Sinn, in den Farben schwarz, weiß und rot gehalten mit Reichsadler und einem Hammer mit Hakenkreuz.[6] Nach dem Krieg entwarf Petzold politische Plakate für die LDPD und die CDU. Zudem wandte er sich wieder verstärkt der Glasmalerei zu. Es entstanden Arbeiten für die ABF der TH Dresden, für die Bergakademie Freiberg und das Lehrkombinat in Bautzen.

Bei der Ausstellung Dresden plakativ! wurden von Petzold 2011 im Stadtmuseum sechs Werke gezeigt. Aus der Zeit der Weimarer Republik stand vor allem Die Technische Stadt im Blickpunkt. Petzold hatte dieses von einem tiefen Fortschrittsglauben zeugende Plakat 1928 für die Jahresschau Deutscher Arbeit geschaffen. Aus dieser Zeit wurden zudem gezeigt: Textil-Ausstellung, Rettet Land und Gut vor der roten Flut! Wählt Liste 2 und Wählt Hindenburg. Aus der Zeit der Nazidiktatur wurde gezeigt: Theater des Volkes (für das Albert-Theater) und aus der Zeit der Sowjetischen Militäradministration nach dem Krieg: Für Wahrheit und Recht (Wahlplakat der CDU).[7]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Eintrag bei Saxonia.com
  2. Gebrauchsgraphik. Jg. 2, 3/1925. Prof. H. K. Frenzel (Hrsg.). Verlag Phöenix Illustrationsdruck und Verlag GmbH Berlin.
  3. Eintrag beim Bildarchiv Foto Marburg
  4. Gebt zum Wiederaufbau Opfer im Deutschen Plakatmuseum
  5. 6. Jahresschau Deutscher Arbeit, Dresden 1927: „Das Papier“
  6. Deutsche Werbung für deutsche Arbeit!, 1933, Deutsches Historisches Museum
  7. Erika Eschebach, Holger Starke (Hrsg.): Dresden plakativ! Katalog zur Ausstellung im Stadtmuseum Dresden. 2. Juli - 3. Oktober 2011. ISBN 978-3-941843-09-7

[Bearbeiten] Weblinks

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