Wasserburg Ruppendorf
Die Wasserburg Ruppendorf entstand frühestens im späten 12. Jahrhundert im Zusammenhang mit dem Weißeritzsiedelzug der Burggrafen von Dohna.[1] Sie diente vor allem der Sicherung der wichtigen Verbindungsstraße zwischen Freiberg und Dippoldiswalde. "Bereits Ende des 12. Jahrhunderts ließen sich die ersten Bewohner unter dem Schutz der Wasserburg nieder."[2]
Sie entwickelte sich nach der 1206 entschiedenen Schleifung (vgl. Ersterwähnung Dresdens) der Burg Thorun auf Pesterwitzer Flur zu einer "Grenzbefestigung, die zur Sicherung und Kontrolle des Gebiets diente".[3]
Die Burg und der Ort fanden erstmals urkundliche Erwähnung 1349/1350 als Ropotendorf im Lehnbuch des Markgrafen Friedrich des Strengen. Damals saß Heinrich von Reichstaedt (Heinricus de Richenstadt), Lehnsmann der Markgrafen von Meißen (seit 1349 Friedrich der Strenge, zuvor Friedrich der Ernsthafte), auf der Wasserburg. Die Markgrafen von Meißen hatten demzufolge den Einflußbereich der reichsunmittelbaren Burggrafen von Dohna noch weiter zurückgedrängt.
Nachdem 1402 der Fall der Stammburg Dohna zum Ende der Dohnaischen Fehde geführt hatte und die Burggrafschaft Dohna aufgelöst worden war, verlor auch die Wasserburg Ruppendorf ihre strategische Bedeutung als Grenzbefestigung und wurde nur noch als curia (befestigter Hof) genutzt.
- "Von der ursprünglichen Struktur sind heute ein 12 Meter hoher Turm mit einer Mauerstärke von 1,5 Metern und ein Mauerfragment von 18 Metern Länge erhalten. Der Turm besteht aus Unter- und Obergeschoss und verfügt über mehrere Schießscharten. Das Untergeschoss wird durch ein Kuppelgewölbe abgedeckt, in dessen Mitte man einst durch ein heute noch vorhandenes viereckiges Loch von oben gelangen konnte. ... Einst umgab die Burg ein Wassergraben und ein Teich, die bis auf einen geringen Rest ca. 1840 in Wiese umgewandelt wurden."[4]
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ Vincenz Kaiser: "Zur Kolonisation und Herrschaftsbildung der Burggrafen von Dohna im Weißeritzgebiet", noch unveröffentlichtes Manuskript, Dresden 2007.
- ↑ DIE RUINE DER WASSERBURG (Tafel 1 des Ortsrundganges).
- ↑ "um 1100: Errichtung der Wasserburg Ruppendorf als Grenzbefestigung, die zur Sicherung und Kontrolle des Gebiets diente." In: Kurzer Überblick über die Geschichte von Ruppendorf auf ruppendorf.info/geschichte/ (abgerufen am 21. Juni 2025) - Bemerkungen: Erstens kann die Burg nicht vor der Burggrafschaft Dohna errichtet wurden sein, deren erster Nachweis in das Jahr 1156 fällt - und zweitens war zunächst Thorun Grenzburg. Ein Bau dieser Wasserburg nach 1206 ist also nicht unwahrscheinlich. Das Jahr 1100 ist offenbar vom Lokalpatriotismus gespeist.
- ↑ DIE RUINE DER WASSERBURG (Tafel 1 des Ortsrundganges).