Iohannes de Dipoldiswalde
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Iohannes de Dipoldiswalde (Johannes von Dippoldiswalde) war der im Jahr 1218 als Zeuge erwähnte "sacerdos" (Pfarrer) von Dippoldiswalde.
Er bezeugte am 11. Juni eine Urkunde des Meißner Bischofs Bruno II., worin dieser einen Weinberg in Zadel auf Dauer an das Kloster Altzella brachte (Zadel wird dadurch erstes urkundlich erwähntes Elbweindorf).
- Bischof Bruno von Meißen bekundet, daß die Rechtssachen über die Hufen in Begerwiz zwischen Gertrud, Wittwe des Ritters Matheus von Meißen, und dem Kloster Altzelle vor dem Markgrafen Dietrich verglichen worden sei, und daß Hertwich von Meißen sich verbindlich gemacht hat, auf seine Kosten den Weinberg in Zadel 5 Jahre lang zu bebauen, nach deren Ablauf aber die Kosten und Erträge zur Häfte auf das Kloster und zur Hälfte aber auf Hertwich und seine Ehefrau Gertrud auf deren Lebenszeit übergehen sollte, nach deren Ablauf aber alles an das Kloster zu fallen hat."[1]
Das Pergament ist mit einem Siegel des Bischofs "an rothseidenen Fäden" versehen, aber von "Altzeller Hand".[2] Für diese Selbstbegünstigung hatte das Kloster Altzella neben dem Pfarrer von Dippoldiswalde weitere oft hochkarätige Zeugen benannt:
- den Meißner Dekan Gunzelinus
- den Abt des Klosters Buch Bruningus
- den Mönch des Klosters Buch Bertoldus
- den Pfarrer Baldewinus de Koldiz (Colditz)
- den Pfarrer Hermannus de Friberch (Freiberg)
- den Pfarrer Winandus de Friberch (Freiberg)
- den Pfarrer Godefridus de Friberch (Freiberg)
- den Pfarrer Heinricus de Vrovnsten (Frauenstein)
- den Laien und Adligen Godeboldus de Wachowe
- den Laien und Adligen Johannes de Aldenburch (Altenburg)
- den Laien und Adligen Albertus de Misna (Meißen)
- den Laien Fridericus Ovis
- und viele andere ...
Die Erwähnung von Iohannes de Dipoldiswalde bedeutet für fast ein halbes Jahrhundert die einzige schriftliche Erwähnung von Dippoldiswalde - bis 1266:
- 1266: erste urkundliche Erwähnung der Stadt Dippoldiswalde
- "Urkundlich lässt sich 1266 ein Ritter von Clomen als Besitzer [der Burg] nachweisen."[3]
- "1266 unterliegen die Bürger aus Dippoldiswalde im Bierstreit den Bürgern von Freiberg. Markgraf Heinrich der Erlauchte von Meißen entscheidet im Streit um den Verkauf von Bier und Werkzeug auf gewinnbringenden Zechen zugunsten von Freiberg."[4]
- "Erbaut wurde die Schlossburg im Auftrag des Markgrafen zu Meißen. Sie diente maßgeblich zunächst zur Sicherung der Stadt für den im 12. Jahrhundert aufblühenden Bergbau. Chronistische Unterlagen weisen 1266 erstmals einen Besitzer aus, den Ritter von Klomen."[5]
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ CDS I A 3 Nr. 249 vom 11. Juni 1218.
- ↑ Otto Posse: "Lehre von den Privaturkunden", S. 21.
- ↑ "1266 Ritter von Clomen als Besitzer des Schlosses [sic!] nachweisbar." In: Zeittafel Dippoldiswalde auf historisches-sachsen.net (abgerufen am 17. Juni 2025).
- ↑ Einblicke in die Geschichte unserer Stadt auf der offiziellen Webseite der Stadt Dippoldiswalde (abgerufen am 17. Juni 2025).
- ↑ Historie des Schlosses Dippoldiswalde auf justiz.sachsen.de (abgerufen am 17. Juni 2025).