Wohnungsbaugenossenschaft Aufbau Dresden eG

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Mitgliederzeitschrift der Genossenschaft

Die Wohnungsbaugenossenschaft Aufbau Dresden eG ging aus der Groß-AWG "Aufbau Dresden" hervor.

Mit einem Bestand von ca. 17.000 Wohnungen gehört die WG Aufbau zu den größten Wohnungsgenossenschaften der Bundesrepublik Deutschland. Die Wohnanlagen befinden sich zentrumsnah zwischen Elbe und Großem Garten sowie im Dresdner Osten. Die Gebäude aus unterschiedlichsten Dresdner Bauepochen ermöglichen es, Wohnraum für weitgefächerte Bedürfnisse anzubieten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Sitz und Immobilienbestand der Genossenschaft

Die Geschäftsstelle befindet sich in der Henzestraße 14, nördlich vom Großen Garten.


Postanschrift:
Wohnungsgenossenschaft Aufbau Dresden eG
Postfach 190147
01281 Dresden

Wohngebiete der WG Aufbau

In zwölf Wohngebieten der Stadt Dresden besitzt und bewirtschaftet die Wohnungsgenossenschaft ihre Immobilien: [1]

[Bearbeiten] Geschichte

Die DDR griff mit der Schaffung rechtlicher Grundlagen für einen genossenschaftlichen Arbeiterwohnungsbau den Gedanken von Eigenverantwortung und Selbsthilfe auf, der sich schon seit der Jahrhundertwende in einer Vielzahl von Wohnungsgenossenschaften offenbart hatte. Volkseigene Betriebe sollten die Initiatoren und Träger eines neuen genossenschaftlichen Gedankens sein. Im April 1954 gründete sich im Sachsenwerk Niedersedlitz eine Betriebs-AWG. Ein Beginn des neuen genossenschaftlichen Wohnungsbaues lag in Leuben. Gegenüber dem dortigen Rathaus erhielt die Sachsenwerk-AWG Bauland von der Stadt zugeteilt. Mit einem symbolischen "Spatenstich" am 8. Juni 1954 für 18 Wohnungen wurde die Lilienthalstraße die erste AWG-Baustelle. Trotz großer Schwierigkeiten in verwaltungsrechtlichen und materiellen Angelegenheiten wurde am 27. November 1954 das erste Richtfest gefeiert. Für das folgende Jahr nahm sich die AWG mit 36 Wohnungen das doppelte Bauprogramm vor. Zum 13. Februar 1956 vermeldete die Betriebszeitung des Sachsenwerkes bereits stolz die Erfolge mit dem ersten bezogenen Wohngebäude sowie der im Ausbau befindlichen Wohnzeile an der Hertzstraße. Auf der Lilienthalstraße war schon eine nächste AWG-Baugrube ausgehoben.[2]

Ein weiterer maßgeblicher Trägerbetrieb der Genossenschaft war der VEB Bau (St.) geworden. Über diesen städtischen Baubetrieb, der in Striesen angesiedelt war, erschlossen sich 1958 Möglichkeiten des schnelleren Bauens mit den ersten Vorhaben der aus Trümmersplitt gefertigten Großblöcke. Typen-Bauten an der Dinglingerstaße in der Johannstadt bildeten den Beginn zentrumsnahen Bauens. In Johannstadt-Striesen kamen man daher in Baunachbarschaft zu anderen AWGs, so auch zur zweiten Ursprungsgenossenschaft (AWG "Eiserner Wille").[2]

Im äußersten Osten der Stadt hatte sich 1956 die AWG "Sächsischer Brücken- und Stahlhochbau" gegründet, welche unter schwierigen Bedingungen und mit besondere Engagement des Trägerbetriebes in Kleinzschachwitz den Wohnungsbau begann.[2]

Unter Nutzung neuer rechtlicher Möglichkeiten waren 1957 die AWG "Dresdner Lehrerschaft" und die AWG "Rat des Bezirkes Dresden" gegründet worden. Auch sie hatten im Gebiet von Striesen Baugrundstücke von der Stadt zugewiesen bekommen. Da alle diese AWGen über unterschiedliche Möglichkeiten der zu erbringenden Eigenleistungen verfügten, war ein Zusammengehen zweckmäßig. Aus einer anfänglichen Arbeitsgemeinschaft "Aufbau" wurde daher durch Beschluss einer gemeinsamen Delegiertenkonferenz dieser fünf Dresdner AWGs, zum 14. April 1959 (Registereintrag) die Groß-AWG "Aufbau Dresden" gebildet.[2]

Zu jener Zeit musste noch für eine AWG geworben werden. Somit war die Zahl von 1.750 Wohnungen, über die nun "Aufbau Dresden" durch die Zusammenschlüsse verfügte, ungefähr identisch mit der Zahl vorhandener Mitglieder.
Die Führung des Staates hatte sich entschieden, in den 1960er Jahren anderen Bauaufgaben den Vorrang einzuräumen, wie z. B. einer repräsentativen Gestaltung von Zentren in den Großstädten, so auch in Dresden, wo in dieser Zeit die Neubauten an der Prager Straße entstanden. Dies ging zu Lasten des Wohnungsbaus. 1965 schloss sich daher die AWG "Frohe Zukunft" an, die für sich keine eigenständige Zukunft mehr sah. Diese hatte sich 1957 als AWG "Vieh- und Schlachthof Dresden" gegründet und aus eigener Kraft eine Wohnanlage an der Wallot-, Hähnel- und Nicolaistraße errichtet, weiterhin war sie am Wohnungsbau an der Wormser- und der Wartburgstraße in Striesen beteiligt worden. Damit kamen 406 Mitglieder, von denen erst 250 mit Wohnraum versorgt waren.

Zum 1. Januar 1970 schloss sich die AWG "Energie" mit ihren 860 Mitgliedern an. Durch sie kamen Gebäude mit 540 Wohnungen in den Bestand. Zwischenzeitlich waren der Genossenschaft durch die Stadt in einer Reihe von Aufbaugebieten Wohnanlagen zugeordnet worden, bei deren Entstehen Mitglieder der AWG "Aufbau" mit ihren Eigenleistungen mithalfen.[2]

Als in der DDR die Lösung der Wohnungsfrage zur Staatsangelegenheit gemacht wurde, entwickelte man Großstandorte für den komplexen Wohnungsbau. In Dresden-Leuben wurde die AWG im Herbst 1971 zur Stadtbezirks-AWG von Dresden-Ost. Somit war sie Rechtsträger von allen genossenschaftlichen Bauvorhaben dieses Dresdner Stadtbezirkes. Bis 1978 erhöhte sich der Wohnungsbestand auf 12.600 Wohnungen, bei einer Mitgliederzahl von 13.300. Die Zahl möglicher AWG-Neuaufnahmen wurde von der Stadt vorgegeben.[2]

Von den fünf Stadtbezirks-AWGs wurde seitens der Stadt erwartet, dass hinsichtlich der Wohnanlagen, welche die Genossenschaft in anderen Stadtbezirken hatte, ein Gebietsaustausch durchgeführt werde. Dadurch kamen wiederum neue Mitglieder hinzu, die einmal in andere AWGs eingetreten waren. Solches betraf beispielsweise Genossenschafter der AWG des Transformatoren- und Röntgenwerkes, der AWG "Fortschritt" und der AWG "Glückauf Süd". Betroffen von diesem Gebietsaustausch waren Wohnanlagen an der Knappestraße, der Hepkestraße, der Lauensteiner und Eibenstocker Straße, der Winterbergstraße u. a.[2]

Nachdem fast alle ursprünglichen Betriebs-AWGs mit den verbliebenen Stadtbezirks-AWGs fusioniert hatten, entwickelten nunmehr auch die GWGs gleichfalls Vorstellungen zur Fusion mit AWGen. Die nur ungenügend vorhandenen Möglichkeiten, mit eigenen Reparaturkräften den Altbaubestand zu erhalten, bewirkten solche Absichten. Die Stadt unterstützte dieses Vorgehen. Am 1. Januar 1976 erhöhte sich daher der Bestand um 847 Mitglieder der GWG "Dresdner Wohnungsbaugenossenschaft" aus den Wohnanlagen Alttolkewitz und Gruna. Ein ähnlicher Schub an neuen Mitgliedern aus alten Genossenschaften kam mit Beginn des Jahres 1980, als die drittgrößte Dresdner Altgenossenschaft, die GWG "Gartenheim" aus Dresden-Gruna, sich mit 870 Genossenschaftern anschloss.[2]

1978 war im äußersten Osten der Stadt in Großzschachwitz das letzte große geschlossene Neubaugebiet begonnen worden,bei dem in den folgenden zwei Jahren sich der Genossenschaftsbestand um weitere 2.100 Wohnungen erhöhte. Damit war im wesentlichen die Zugangsentwicklung der Groß-AWG "Aufbau" abgeschlossen, denn der Neubau verlagerte sich nun in den Westen der Stadt nach Gorbitz.[2]

Die Wohnungsgenossenschaft war mit 17.700 Wohnungen die größte AWG der DDR geworden.[2]

[Bearbeiten] Quellen

  1. Genossenschafts-Echo 2/1998
  2. a b c d e f g h i j Genossenschafts-Echo 1/2004

[Bearbeiten] Weblinks

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