AWG

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AWG war die offizielle Abkürzung für eine Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft zu DDR-Zeiten. Ein Großteil dieser Wohnungsgenossenschaften existieren heute noch in der Rechtsform als "eingetragene Genossenschaft" (kurz "e. G." oder "eG").


[Bearbeiten] Geschichtliche Entwicklung in Dresden

Die in den 1950er Jahren begonnene Entwicklung im sozialistischen Wohnungsbau der DDR wurde in den 1960er Jahren mit einer Gründungswelle von Arbeiterwohnungsbaugenossenschaften fortgesetzt. Allein in Sachsen gab es bis 1990 258 Wohnungsgenossenschaften mit ca. 400.000 Mitgliedern, die in 360.000 Genossenschaftswohnungen lebten. In den Gründerjahren der Genossenschaften war der Schwerpunkt ihrer Bautätigkeit die Überwindung der nach dem Krieg entstandenen Wohnungsnot. Ihren festen Platz in der sozialistischen Wohnungswirtschaft erarbeiteten sich die AWGs in den darauf folgenden Jahren durch Schaffung von modernen Wohnungen in einem intakten sozialen Umfeld. Für die angenehme Wohnatmosphäre in den Anlagen sorgte nicht nur die Gewährleistung von Ordnung und Sauberkeit, welche durch die jährliche Erbringung von Eigenleistungen für die Pflege der Häuser und Anlagen erreicht wurde, sondern vor allem gut nachbarliches genossenschaftliches Zusammenleben, Hilfsbereitschaft und Solidarität in den Hausgemeinschaften.[1]

Am 13. Februar 1945 nachmittags hatte Dresden einen Bestand von 220.000 Wohnungen, beim Bombenangriff wurden 75.000 zerstört. Der Wiederaufbau begann im Stadtzentrum am Altmarkt und an der Grunaer Straße.

1954 wurde ein genossenschaftlicher Wohnungsbau ins Leben gerufen. Der neue Staat DDR griff mit der Schaffung rechtlicher Grundlagen den Gedanken von Eigenverantwortung und Selbsthilfe auf, der sich in der ersten Jahrhunderthälfte mit einer Vielzahl von Wohnungsgenossenschaften entwickelt hatte.[2]

Im April 1954 wurde im Sachsenwerk Niedersedlitz eine Betriebs-AWG gegründet. Mit dem symbolischen ersten Spatenstich für 18 Wohnungen am 8. Juni 1954 in Leuben wurde die Lilienthalstraße zu Dresdens erster AWG-Baustelle.[2]

Unter Nutzung der neuen rechtlichen Möglichkeiten wurden 1957 weitere AWGs gegründet und bekamen Baugrundstücke von der Stadt zugewiesen. Altgenossenschaften aus der Vorkriegszeit wurde eingeräumt, sich als gemeinnützige Wohnungsgenossenschaften (GWG) in Anlehnung an das AWG-Statut umzubilden. In Dresden bestanden danach 15 solcher GWGs.[2]

1958 existierten in Dresden 23 AWGs, auf deren Baustellen vorwiegend Wohnungen in Großblockbauweise errichtet wurden. Als Maxime galt dabei die Konzentration der noch verstreut liegenden Standorte, die vielfach den Betrieben zugeordnet waren und ein geringes Bauvolumen aufwiesen, da diese dem industriellen Bauen entgegenstünden.[3]

Da die Genossenschaften über unterschiedliche Möglichkeiten der zu erbringenden Eigenleistungen verfügten, war ein Zusammenschluss zweckmäßig. Aus einer anfänglichen Arbeitsgemeinschaft "Aufbau" wurde daher durch Beschluss auf einer gemeinsamen Delegiertenkonferenz aus fünf Dresdner AWGs im April 1959 die Groß-AWG "Aufbau Dresden" gebildet.[2]

1960 hatten die damaligen 19 Dresdner AWGs einen Wohnungsbestand von 7.640 Wohnungen, aber bereits 19.343 Mitglieder. Fast zehn Jahre hat es anschließend gedauert, bis alle diese Mitglieder auch eine AWG-Wohnung erhielten.[2]

[Bearbeiten] AWG der 1960er Jahre

Stand: März 1962 - April 1965[4]


[Bearbeiten] Quellen

  1. Uta Knorr, Rajnhard Pietrek: 40 Jahre Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG. Historische Skizzen zum Aufbau, Geborgenheit und sicheres Wohnen in Dresden - eine Chronik für Mitglieder und Freunde. Dresden 1997, ISBN 3-00-002199-X
  2. a b c d e Genossenschafts-Echo 1/2004
  3. Aus dem BDA und seinen Bezirksgruppen. In: Deutsche Architektur 1958, S. 50
  4. Fernsprechbücher Bezirk Dresden
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