Robert Mey

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Robert Mey als Schul- und Kirchenrat 1860 in der königlichen Kreisdirektion

Robert Mey (* 1. Dezember 1804 in Annaberg; † 24. Juni 1873 in Dresden)[1] war ein evangelisch-lutherischer Pfarrer, zuletzt im Rang und mit Titel eines Beamten der königlichen Kreisdirektion in Dresden als königlich-sächsischer Geheimer Kirchenrat. Mey wurde 1841 zum Ehrenbürger der mittelsächsischen Stadt Waldheim.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Robert Mey entstammte der erzgebirgischen Familie May/Mey, ursprünglich aus Mildenau. Die Ahnlinie geht zurück bis auf Ulrich May (* 1529).[2] Meys Urgroßvater war der Eisengießer zu Unterscheibe Christian Mey (16801765), sein Großvater der Annaberger Kramermeister Johann David Mey (17191759 aus Unterscheibe.[3][4]

Robert Mey war der Sohn des Bandfabrikanten und Kaufmanns Johann Christian Mey (* 1754 in Annaberg; † 1822 ebenda) und dessen Ehefrau Christiane Charlotte geb. Gensel (* 28. März 1763; † 13. Februar 1815 in Annaberg), Tochter des Magisters, Oberpfarrers und Superintendenten zu Annaberg Christian Ephraim Gensel (17371808) und dessen 1762 geheirateter Ehefrau Christiane Charlotte geb. Neitzsch (17391806). Mey hatte noch zwei Geschwister.[5]

Robert Mey war mit Laura Henriette Mey (* 1806; † 23. Februar 1887 in Dresden)[6] verheiratet. Meys Witwe lebte noch bis 1886 im Pavillon im Großen Garten,[7] bevor sie im gleichen Jahr in das Haus ihres Sohnes in die Grunaer Straße zog.[8] Das Ehepaar Mey hatte folgende bekannte Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Robert Mey erhielt seine höhere Schulbildung an der königlichen Landesschule in Grimma, in die er am 29. Juli 1817 als Schüler eintrat. Er blieb am Gymnasium in Grimma bis zum Erhalt des Reifezeugnisses am 14. April 1823. Danach nahm Mey ein Studium der Theologie auf.

Mey arbeitete anfangs, ab 1830 als Pfarrer in der Gemeinde Spansberg in der Ephorie Großenhain. Am 8. Oktober 1837 wurde Mey als Pfarrer und Superintendent nach Waldheim im Zschopautal berufen, wo er fast 12 Jahre, bis 1849 wirkte. Zur Ephorie Waldheim gehörten 75 Ortschaften, darunter fünf Städte, insgesamt 18 Parochien mit 22 Kirchen, für die Mey al Superintendent seines Amtsbezirkes zuständig war. In Waldheim, das 1845 ca. 2850 Einwohner hatte, hatte Mey zu dieser Zeit an der Stadtkirche St. Nikolai noch Diakon Karl Ludwig Geigenmüller (18031846), den Kantor und Organisten Heinrich Gustav Langer (* 1815) sowie den Kirchner Friedrich Siegismund Lorenz Burckhard (* 1797) zur Seite.[14] In Meys Amtszeit fiel der Neubau der 1832 abgebrannten Stadtkirche St. Nikolai, für den Mey sehr aktiv war. Die heutige Kirche auf dem Waldheimer Kellerberg entstand nach den Plänen des Baumeisters Christian Friedrich Uhlig. Die feierliche Grundsteinlegung erfolgte 1839, 1842 konnte die Einweihung der neuen Pfarrkirche stattfinden. Bereits ein Jahr vorher, am 24. Juni 1841 erhielt Mey für seine Verdienste in der Stadt Waldheim, v.a. beim Neuaufbau der zerstörten Stadtkirche das Ehrenbürgerrecht.

Mit Wirkung zum 1. August 1849 wurde Mey als Beamter des sächsischen Innenministeriums zur Kreisdirektion nach Dresden berufen, wo er den Titel eines königlich-sächsischen Kirchen- und Schulrates erhielt. Mey ersetzte aufgrund der Veränderungen im Zuge der bürgerlichen Revolution 1848/49 und des Maiaufstandes in Dresden 1849 den bisherigen Dresdner Kirchen- und Schulrat Wahl.[15] Damit war unter der Führung des damaligen Kreisdirektors Heinrich Ferdinand Müller einer von fünf Räten un der Kreisdirektion,[16] wo er zur königlichen Kirchen- und Schuldirektion delegiert wurde.[17] Mey ist erstmals 1850 im Dresdner Adressbuch verzeichnet und wohnte anfangs in der Poliergasse 7.[18] Noch im gleichen Jahr zog er in die Große Packhofstraße 2,[19] 1853 in die Dippoldiswaldaer Gasse 8,[20] 1855 schließlich in die Äußere Pirnaische Gasse 42,[21] wo er bis zu seinem Dienstende wohnte. Ab 1854 ist Mey im Adressbuch erstmals mit einem Doktortitel aufgeführt.[22]

Ab etwa 1865 wurde Mey neben seiner Tätigkeit in der Kreisdirektion, die dem sächsischen Innenministerium unterstellt war, in Angelegenheiten der Landestraf-, Korrektions- und einiger Erziehungsanstalten auch vom Ministerium des Kultus und des öffentlichen Unterrichts beauftragt.[23] Ostern 1870 genehmigte der sächsische König Johann das Abschiedsgesuch von Mey aus dem Beamtendienst in der königlichen Kreisdirektion. Unter Verleihung des Charakters eines königlich-sächsischen Geheimen Kirchenrats a.D. (außer Dienst) wurde Mey für seine Verdienste geehrt und unter Zahlung der gesetzlichen Pension verabschiedet. Seinen Lebensabend verbrachte Mey im Pavillon G im Großen Garten, wo er ebenfalls zu Ostern 1870 zog.[24] Mey wurde am 26. Juni 1873 in Dresden beerdigt.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry
  2. Datensatz auf MyHeritage, Anmeldung erforderlich
  3. Datensatz auf Ancestry
  4. Datensatz auf Geneanet
  5. Julius Gensel: Die Familie Gensel: Annaberger Linie, Leipzig 1886, Digitalisat auf Google Books, S. 6 und 31f.
  6. Datensatz auf Ancestry
  7. Adressbuch Dresden 1886, S. 345, SLUB
  8. Adressbuch Dresden 1887, S. 363, SLUB
  9. Christian Gottlob Lorenz: Grimmenser-Album: Verzeichniss sämmtlicher Schüler der Königlichen Landesschule zu Grimma von ihrer Eröffnung bis zur dritten Jubelfeier, Grimma 1850, Digitalisat der SLUB, S. 446
  10. Archivale 20110 Gerichtsamt Waldheim im Sächsischen Staatsarchiv
  11. [https://dewiki.de/Lexikon/Liste_der_Kulturdenkmale_in_Erlau_(Sachsen) Liste der Kulturdenkmale in Erlau (Sachsen)
  12. Häuserbuch Dresden 1887, S. 772, SLUB
  13. Häuserbuch Dresden 1925/26, S. 1444, SLUB
  14. Wilhelm Haan, Carl Ramming: Kirchlich-statistisches Handbuch für das Königrich Sachsen..., Dresden 1845, Digitalisat auf Google Books, S. 208f.
  15. Hans-Martin Moderow: Volksschule zwischen Staat und Kirche: das Beispiel Sachsen im 18. und 19. Jahrhundert, Böhlau-Verlag 2007, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 237
  16. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1850, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München, S. 196
  17. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1857, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München, S. 267
  18. Adressbuch Dresden 1850, S. 267, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1851, S. 96, SLUB
  20. Adressbuch Dresden 1854, S. 101
  21. Adressbuch Dresden 1848, S. 148, SLUB
  22. Adressbuch Dresden 1854, S. 101, SLUB
  23. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1865/66, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München, S. 348
  24. Adressbuch Dresden 1870, S. 211, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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