Pusteblumen

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Prager Straße mit „Pusteblumen“-Brunnen (1974)
Prager Straße mit „Pusteblume“ (2006)
Drei Pusteblumen (Nahaufnahme)
Winterabdeckung des Brunnens (2018)

[Bearbeiten] Name

Das Wort Pusteblumen (wurde durch den Volksmund geprägt) steht in Dresden für den berühmten Pusteblumen-Brunnen, mit 5 Pusteblumen und 5 Pilzen. Er stand auf der Prager Straße (Seevorstadt) und verstand sich zur damaligen Zeit (DDR) als Wahrzeichen der Prager Straße. Nicht unweit stand ein nicht ganz so berühmte zweiter Brunnen, der Schalenbrunnen. Er stand vor dem Hotel Bastei.

Erschaffen 1969 von Leoni Wirth (Bildhauerin), Karl Bergmann (Kunstschmied) und Josef Pietsch (Landschaftsarchitekt). Heute nur noch in einer Teilinstallation (drei Pusteblumen) zu sehen.

[Bearbeiten] Herstellung

Die Herstellung der Skulpturen aus nichtrostendem Chrom-/Nickel-Stahl war damals Neuland. Neue Schweißverfahren wurden eingeführt und erlernt. Für die Kugeln trieb man einzelne Segmente aus Edelstahlblech. Apfelsinenschalengleich wurden sie zusammengesetzt und verschweißt. Dann beizte man alle Schweißnähte und verschliff sie, bis sie nicht mehr zu erkennen waren. Die 274 Hülsen für die Düsenrohre mussten eingebohrt und ebenfalls verschweißt werden. Die Rohre für die Düsen sind extra dickwandig ausgelegt, denn damals hoffte man, dass dies gegen Vandalismus ausreichend ist. Fertiggestellt wurde der Pusteblumenbrunnen im September 1970.

Nach dem Hochwasser 2002 wurde der Pusteblumenbrunnen auf der Prager Straße abgebaut und eingelagert.

[Bearbeiten] Umbau der Prager Straße

Im Zuge der Umgestaltung der Prager Straße im Jahr 2004, entfernte man alle alten Brunnen. Leider meinte die ausführende Baufirma, auf die Hilfe der Erschaffer verzichten zu können. Einige Teile waren bereits rabiat von den Fundamenten getrennt und zerteilt worden. Um mit dem Wissen der Erbauer noch schlimmeren Schaden abzuwenden, hatte man damals wohlwissend alles montagefreundlich ausgefertigt und so konnte mit geringem Mehraufwand alles ordentlich demontiert werden.

Die kleine Dreiergruppe der Pusteblumen sollte wieder aufgestellt werden. Diesen Auftrag übernahm die Werkstatt. Die meisten Teile wurden nachkonstruiert. Ende 2004 wurde diese Brunnenanlage fertig.

Da die massive Winterabdeckung der Brunnenbecken zum Drüberlaufen einlud, wurde auch ein Schutz für die Kugeln nötig. Diese mit großen Kugelsegmenten aus Drahtgewebe zu verkleiden, konnten wir bis zum Ende 2005 verwirklichen.

[Bearbeiten] Wiedergeburt

Ende Juni 2008 erhielt Hans Wirth – seit April selbständig – den Auftrag, die Brunnenplastiken am Albert-Wolf-Platz wieder so aufzustellen, wie sie ursprünglich auf der Prager Straße angeordnet waren. Alle Brunnenteile mit Ausnahme der kleinen Pusteblumen-Dreiergruppe sind Originale des Brunnens der Prager Straße. Diese mussten aufwändig gereinigt werden. Deformierungen waren auszurichten. Außerdem musste die Verrohrung dem jetzigen Standort entsprechend umgebaut und die damals unfachmännisch zerteilten Elemente erneuert werden.

Die Herstellung der neuen Kugeln ist heute einfacher. Man kann für solche Aufgaben auf spezialisierte Betriebe zurückgreifen. Diese fertigen Halbschalen auf riesigen Drückbänken, welche dann mit einer äquatorialen Schweißnaht verbunden werden. Die Düsen wurden aus fertigungs- und strömungstechnischen Gründen neu konstruiert.

Die Konstruktion ist seit der Aufstellung zweigeteilt. Der eine Teil befindet sich nach wie vor auf der Prager Straße mit den kleinen "Pusteblumen", der andere Teil (mit den Größeren) auf dem Albert-Wolf-Platz

[Bearbeiten] Zukunft

Ein Promenadenring führend vom Postplatz bis zum Dippoldiswalder Platz (ursprünglich bis Dr.-Külz-Ring). Bei der Gestaltung des Dippoldiswalder Platz wurde 2019 der Schalenbrunnen von Leoni Wirth wieder aufgebaut. (Lt. SZ-Bericht)

Im Jahr 2020 jährt sich der Bau des Pusteblumen-Brunnen zum 50. Mal.

Im April 2021 wurde der Schalenbrunnen vom Sohn von Leoni Wirth in Betrieb genommen.

[Bearbeiten] Quellen

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