Philipp Aaron

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Philipp Aaron kam spätestens 1750 als Hauslehrer der Witwe Seckelin nach Dresden. Im gleichen Jahr wechselte er in den Dienst der ebenfalls verwitweten Judith Mezin. Spätestens 1762 war er selbstständig tätig und mit Judith Aaron verheiratet [1] und erhielt samt Ehefrau, Familie und Bediensteten eine eigene Aufenthaltserlaubnis für Dresden. 1770 erlangte er einen Kabinettsfreipass als Hoffaktor. Zu dieser Zeit handelte er mit Juwelen, kaufte auf dem Land Bruchsilber für die Dresdner Münze ein und betrieb einen Wechselhandel. [2]

1782 verfasste er ein „... Gebet, welches für unsere Durchlauchtigste Churfürstinn und Landesmutter Maria Amalia Augusta, (es werde ihre Herrlichkeit erhöhet!) während Ihrer Schwangerschaft täglich ... verrichtet wird, von dem Hof-Faktor und Aeltesten hiesiger Judenschaft, Philipp Aaron* , in seiner Synagoge veranstaltet“ [3]

1784 stellte er (erneut?) einen Antrag auf Wohnrecht in Dresden [4]

1788 trat er er nach dem Tod des Bankiers Jacob Kaskele als Compagnon in die Firma von dessen Witwe Philippine Kaskele ein und wurde zum Vormund des 13jährigen Sohnes Michael Kaskel, dessen Bruder Joseph 1793 Philipp Aarons Tochter Täubgen (später: Therese) heiratete. [5]

1791 erlangte er die Genehmigung zum Sonnenbaden für sich und seine Familie. [6]

1796 ist er bereits verstorben. [7]

Philipp Aaron war Ältester der Dresdner Judengemeinde und gründete eine Privatsynagoge in der Zahnsgasse 1 [8][9] Sie konnte 51 Besucher aufnehmen. [10]

Sein Sohn war Joseph Philipp Aaron. [11] 1799 erreichte er die Genehmigung zum Aufenthalt außerhalb der Festungsmauern. 1813 war er gewählter Deputierter der Israelitischen Gemeinde Dresden. [12]


[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Der jüdischen Hoffactors Witwe Judith Aaron gebetene Erneuerung um die ihrem verstorbenen Ehemann Philipp Aaron zum allerhiesigen Aufenthalte ertheilt gewesenen Conceßion und Fortdauer der demselben bewilligt gewesene Exebation von des Rats allhier Gerichtsbarkeit mit Beitritt ihre... 1796 2.1.1-A.V.II.88
  2. Joachim Albrecht: Konzessionen, Pässe, Dekrete – Aufenthaltsgenehmigungen für sächsische Juden im 18. Jahrhundert
  3. VD18: http://gso.gbv.de/DB=1.65/PPNSET?PPN=025324349
  4. 2.1.3-C.XLII.74b Des Hof-Factors Philipp Aarons anderweit unterthänigst gesuchte Concession um Aufenthalt für sich und seine Familie und zwar unter des hiesigen Amts Gerichtsbarkeit und das von ihm offerirte für sich und seine Familie jährlich zu prästirende Personensteuer-Quantum, 1784- (Archivalie) StAD
  5. Joachim Felix Kaskel: VOM HOFFAKTOR ZUR DRESDNER BANK. DIE UNTERNEHMERFAMILIE KASKEL IM 18. UND 19. JAHRHUNDERT Zeitschrift für Unternehmensgeschichte / Journal of Business History, 28. Jahrg., H. 3. (1983), pp. 159-187
  6. Joachim Albrecht: Der umstrittene Aufenthalt der Juden in Linckeschen Bad in Dresden um 1800, in: Medaon
  7. Stadtarchiv Dresden: Der jüdischen Hoffactors Witwe Judith Aaron gebetene Erneuerung um die ihrem verstorbenen Ehemann Philipp Aaron zum allerhiesigen Aufenthalte ertheilt gewesenen Conceßion und Fortdauer der demselben bewilligt gewesene Exebation von des Rats allhier Gerichtsbarkeit mit Beitritt ihres Schwiegersohnes Joseph Kaskele betreffend. 2.1.1-A.V.II.88, ab 1796
  8. Altes Dresden
  9. Vom verstorbenen jüdischen Hoffaktor Philipp Aaron gestiftete jüdische Schule, Sächsisches Staatsarchiv, 10684 Stadt Dresden, Stadtgericht, Nr. 1335 Online-Suche
  10. Wikipedia: Synagogen in Dresden
  11. Gebet für unsern König Friedrich August, und unsere Königin Amalia Augusta
  12. Joachim Albrecht: Der umstrittene Aufenthalt der Juden in Linckeschen Bad in Dresden um 1800, in: Medaon
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