Paul Langer

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Paul Emanuel Joseph Langer, eigentlich Paul Emanuel Langer, manchmal auch Paul Imanuel Langer (* 25. Januar 1855 in Kleinwalde bei Neisse/Schlesien; † 4. März 1944 in Dresden)[1][2] war ein deutscher Arzt und Mediziner, viele Jahre davon als Militärarzt in der sächsischen Armee, u.a. als oberster Arzt eines sächsischen Großverbandes. Er hatte zueltzt den Rang eines Obergeneralarztes inne.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Paul Emanuel Langer stammte aus dem preußischen Kleinwalde in Schlesien. Er war der Sohn von Josef Langer. Sein Bruder war Carl Langer (18521888). Langer heiratete Christiane Elisabeth Gertrud geb. Vogel (* 1. Januar 1869; † 2. Januar 1949 in Leipzig). Das Ehepaar Langer hatte einen Sohn, der noch als Kleinkind starb:

Das Familiengrab befindet sich auf dem Südfriedhof in Leipzig.[3]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Paul Langer erhielt seine erste Schulbildung im elterlichen Haus und später seine höhere Bildung auf dem Gymnasium im schlesischen Neisse. Von 1875 bis 1880 studierte er Medizin mit der Spedzialisierung in der Chirurgie an den Universitäten in Würzburg und Breslau. Nach seine Approbation als Doktor der Medizin (Dr. med.) diente er als Einjährig-Freiwilliger ab dem 1. Oktober 1880.[4]

Mit Wirkung vom 29. August 1881 wurde Langer zum Assistenzarzt 2. Klasse, was dem Rang eines Sekondé-Leitenants entsprach, als Militärarzt in die sächsische Armee aufgenommen, wo er anfangs kurzzeitig im 5. Infanterie-Regiment 104 in Chemnitz diente. Im darauffolgenden Jahr, 1882 wurde er zur Sanitätsdirektion nach Dresden kommandiert, wo er bis Mitte 1883 blieb. Hier ist er erstmals in jenem Jahr im Adressbuch verzeichnet, anfangs in der Steinstraße 7.[5] Bereits am 5. Oktober 1882 wurde Langer zum Assistenzarzt 1. Klasse (Premier-Lieutenant-Rang) befördert, weiter nominell im 5. Infanterie-Regiment 104, wo er bis 1886 in den Regimentsakten geführt wird.

1884 wurde Langer vom sächsischen Kriegsministerium zur Universität nach Leipzig kommandiert. Dort zog erin die Liebigstraße 28 und arbeitete bis 1886 als Assistent im städtischen Krankenhaus.[6] Im Wintersemester 1885/86 war Langer erster klinischer Assistent der chirurgischen Klinik der Universität Leipzig.[7]

Im Laufe des Jahres 1886 kehrte Langer zurück nach Dresden, wo er als Assistenzarzt in das Schützenbataillon Nr. 108 kommandiert wurde, das in der Schützenkaserne am Alaunplatz untergebracht war. Er arbeitete er bis 1887 im Garnisonlazarett in der Marienallee in der Albertstadt.[8] Am 1. April 1887 wurde Langer zum Stabsarzt (Hauptmannsrang) befördert und zum 2. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 28 nach Bautzen versetzt, wo er allerdings nur kurze Zeit diente. Noch im gleichen Jahr wurde er wieder nach Dresden, diesmal in das 1. königlich-sächsischen (Leib-)Grenadier-Regiment Nr. 100 versetzt.[9] In diesem Truppenteil diente er bis 1897. Zu dieser Zeit, bis 1890, wohnte er im Administrationsgebäude des Dresdner Militärlazaretts.[10] Langer war langähriges Mitglied des Vereins für Erdkunde für Dresden, in dem er 1889 nach seiner Rückkehr nach Dresden wieder eingetreten war.[11]

1890 zog Langer in die Weintraubenstraße 2b,[12] der späteren Hausnummer 11 nach der Neunummerierung der Straße. Am 24. März 1897 wurde langer unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstabsarzt 2. Klasse (Majorsrang) als Regimentsarzt in das 12. Infanterie-Regiment Nr. 177 versetzt.[13] Am 22. September 1899 wurde Langer zum Oberstabsarzt 1. Klasse befördert. In der Dienststellung als Regimentsarzt des Infanterieregiments Nr. 177 blieb er bis 1907.

1907 wurde Langer vom damaligen sächsischen Kriegsminister Max Freiherr von Hausen zum Garnisonarzt der Garnison Dresden ernannt, weiter im Rang als Oberstabsarzt. Bereits ein Jahr später, am 1. Juni 1908 wurde Langer unter gleichzeitiger Beförderung zum Generaloberarzt zum obersten Militärarzt in der 1. königlich-sächsischen Division Nr. 23 ernannt.[14] In diesem sächsischen Großverband diente er allerdings nur noch ein knappes Jahr. Mit Wirkung vom 23. April 1909 wurde Langer vom letzten sächsischen König Friedrich August III. unter Verleihung des Charakters als Generalarzt, der Zahlung der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform der Abschied aus dem aktiven Dienst in der sächsischen Armee bewilligt.[15] Im gleichen Jahr zog er in eine Wohnung in der Reißigerstraße 15, das dem Dresdner Straßenbahn-Direktor Carl Christoph Stoeßner (18461916)[16][17] gehörte und wo er auch viele Jahre in einem Haus mit dem Obergeneralarzt Carl Bruno Müller (18511936) wohnte.

Ab 1910 ist Langer im Adressbuch als Generalarzt a.D. (außer Dienst) verzeichnet.[18] Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er aufgrund seines Alters nicht mehr als Miltärarzt aktiviert. 1926 erhielt Langer noch den Charakter als Obergeneralarzt a.D. (außer Dienst).[19] Er wohnte bis an sein Lebensende in Dresden.[20] Langer legte während der Zeit des Nationalsozialismus seinen hebräischen Vornamen Emanuel ab und verwendete als zweiten Vornamen den seines Vaters. So ist er als Paul Joseph Langer auf dem Grabstein im Leipziger Südfriedhof verewigt. Das Grab ist erhalten.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry
  2. Datensatz im Forum für deutsche Militärgeschichte: Militärgeschichte » Personen » Generale und Admirale » Daten zu Generalärzten bis 31.12.1899
  3. Paul Joseph Lanher auf Find a grave
  4. Ernst Siegfried Mittler und Sohn: Deutsche militärärztliche Zeitschrift: Vierteljährliche Mittellungen aus dem Gebiet des Militär-Sanitäts- -und Versorgungswesens, 1.-49. Jahrgang, 1903, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 527f.
  5. Adressbuch Dresden 1883, S. 248, SLUB
  6. Adressbuch Leipzig 1884, S. 283, SLUB
  7. Paul Emanuel Langer auf histvv.uni-leipzig.de
  8. Adressbuch Dresden 1887, S. 317, SLUB
  9. Adressbuch Dresden 1888, S. 335, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1889, S. 348, SLUB
  11. Verein für Erdkunde zu Dresden: Jahresberichte des Vereins für Erdkunde zu Dresden, Bände 22-24, Dresden 1892, Digitalisat auf Google Books, S. 43 u. 109
  12. Häuserbuch Dresden 1891, S. 93, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1898, S. 372, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1909, S. 617, SLUB
  15. Ernst Siegfried Mittler und Sohn: Deutsche militärärztliche Zeitschrift: Vierteljährliche Mittellungen aus dem Gebiet des Militär-Sanitäts- -und Versorgungswesens, 1.-49. Jahrgang, 1903, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 527f.
  16. Datensatz auf de.qaz.wiki: Stößner (Adelsgeschlecht)
  17. Häuserbuch Dresden 1915, S. 1918, SLUB
  18. Adressbuch Dresden 1910, S. 623, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1926/27, S. 516, SLUB
  20. Adressbuch Dresden 1943/44, S. 588, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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