Moritz Zenker
Moritz Zenker (* 26. Dezember 1795 in Dresden; † 4. Dezember 1871 ebenda) war ein sächsischer Jurist und Verwaltungsbeamter, u.a. als Gerichtsdirektor, Finanzprokurator und Rechtsanwalt, zuletzt im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Justizrates.
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[Bearbeiten] Familie
Moritz Zenker entstammte der Juristen- und Beamtenfamilie Zenker mit Christoph Zenker als Spitzenahn (1619–1697). Sein Urgroßvater väterlicherseits war Tobias Zenker (1664–1720), Verwalter und später Pächter des gräflich-Gersdorffschen Schlossgutes zu Kauppa, sein Großvater Johann Tobias Zenker (1717–1771), Kauf- und Schiffsherr zu Dresden und Warschau.
Moritz Zenker war der zweitälteste Sohn des königlich-sächsischen Hoffuttermarschalls und Geheimen Finanzsekretärs Christian Daniel Zenker (* 20. September 1766 in Dresden; † 15. Dezember 1819 ebenda) und dessen Ehefrau Johanna Friederike geb. Hauschild (* 1770 in Reinhardtsgrimma; † 22. November 1821 in Dresden). Zenker hatte noch vier Geschwister:
- Sophie Agnes Zenker (1790–1848) ⚭ Carl Friedrich Trübsbach (1770–1836), Kriegsgerichtsrat in Dresden, drei Kinder.
- Albert Zenker (1794–1854) ⚭ 1822 Emilie geb. Kohlschütter (1797–1876), älteste Tochter des königlich-sächsischen Geheimen Kabinettsrates Karl Christian Kohlschütter (1763–1837), fünf Kinder.
- Ludwig Zenker (1797–1842), Stadtrat, Kaufmann in Leipzig ⚭ 1. 1829 Friederike Louise geb. Bachmann († 1833), ⚭ 2. 1834 Clare Henriette Emilie geb. Baumgärtner (1804–1885), vier Kinder.
- Louisa Zenker (1799–1830) ⚭ 1823 Franz Francke (1796–1837), Dr. med., Arzt in Dresden, 2 Kinder aus 1. Ehe, ein Sohn aus der 2. Ehe von Francke war Franz Heinrich Francke (1834–1916).
Moritz Zenker heiratete am 7. Mai 1821 Marie Anna geb. Mieksch (* 3. Januar 1798; † 11. Juni 1846 in Dresden). Das Ehepar Zenker hatte acht Kinder:
- Johann Moritz Zenker (* 14. Februar 1822; † 22. März 1887), Jurist, Referendar am Gerichtsamt in Nossen ⚭ Adele geb. Schmeikel, zwei Kinder.
- Constanz Ludwig Zenker (* 15. Juni 1823 in Dresden; † 15. Juni 1848 ebenda), starb als Kandidat der Rechte.
- Maria Anna Zenker (* 15. Juni 1825; † 27. Oktober 1888 in Hosterwitz) ⚭ 1850 Karl Friedrich Marks, Dr. phil., Hofrat, 1845 Erzieher des Prinzen Eduard von Solms-Braunfels aus Dresden,[1] eine Tochter
- Heinrich Theodor Zenker (* 17. März 1828 in Dresden; † 22. Oktober 1870), Dr. med., Arzt ⚭ Clara geb. Eichhorn (* 1837).
- Marie Sidonie Zenker (* (* 12. November 1828; † 14. Januar 1912 in Dresden). [2] ⚭ 1854 Oskar Hugo Siegmund Teucher (1825–1904), Stadtrat, Jurist und Rechtsanwalt in Dresden, fünf Kinder.
- Friedrich Edmund Zenker (* 2. Februar 1831 in Dresden; † 12. Oktober 1853 ebenda), Dr. med., Assistenzarzt am Stadtkrankenhaus in Friedrichstadt.
- Viktor Hugo Zenker (* 13. Oktober 1834 in Dresden; † 29. Dezember 1890 in Chemnitz), Rechtsanwalt in Chemnitz ⚭ 1868 Emilie Wilhelmine Rosa geb. Dörstling (* 1843), 13 Kinder.
- Clara Zenker (* 24. August 1835 in Dresden; † 27. September 1898 in Milwaukee ⚭ Emil Dittmarsch, Kaufmann, keine Kinder.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Moritz Zenker studierte wie viele andere Familienangehörige Rechtswissenschaften. Er kam 1822 nach Dresden, wo er im gleichen Jahr neunter Finanz-Prokurator in Dresden wurde.[3] Als solcher war er ein Staatsbeamter, der Rechte und Interessen des Fiskus wahrzunehmen hatte. Er wirkte im Rechtsgebiet der gesetzlichen und privilegierten Pfandrechte des Fiskus, ferner dessen Anspruch auf herrenlose Güter, insbesondere auf Erbschaften, die Befreiung von Kautionen, die privilegierte Stellung im Konkurs, längere Dauer der Verjährungszeit für dem Fiskus zustehende Rechte und weiteren fiskalischen Angelegenheiten.
Zenker ist erstmals 1831 im Dresdner Adressbuch verzeichnet. Er wohnte anfangs im Haus 47a am Dresdner Elbberg in der Pirnaischen Vorstadt, vor den Tore der Altstadt. Er war mit 35 Jahren königlich-sächsischer Finanz-Prokurator sowie Gerichtsdirektor der von Carlowitzschen Gerichte zu Röhrsdorf und Gorknitz sowie der graflich-Bosischen Sequestrations-Gerichte zu Gamig mit Meischau im Amtsbezirk Pirna.[4] Bereits 1832, nach dem Verkauf des Rittergutes Gamig durch August Graf Bose an die Familie von Lüttichau wirkte Zenker auch bei dieser Familie als Gerichtsdirektor.[5] 1847 kamen bei der Familie von Carlowitz die Gerichtsbarkeit in Thronitz und Wittgensdorf, bei der Familie von Lüttichau die Gemeinden Bosewitz, Gommern, Niedersedlitz und Zschieren dazu.[6]
Ab 1853 arbeitete Zenker auch als Advokat (Rechtsanwalt). Im gleichen Jahr zog er in die Neue Gasse 16a und ab Sommer 1854 in eine Sommerwohnung in der Wasserstraße 12.[7] 1856 gab er seine Tätigkeit als Gerichtsdirektor auf und konzentrierte sich fortan auf seine Ämter als Finanzprokurator und Rechtsanwalt.[8] 1857 zog er an die Frauenkirche 22.[9] 1859 wurde Zenker Vorstandsvorsitzender der Advokatenkammer zu Dresden.[10]
1868, im Alter von 72 Jahren, erhielt Zenker vom sächsischen König Johann den Rang und den Titel eines königlich-sächsischen Finanzrates. Zenker starb kurz vor Vollendung des 76. Lebensjahres.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1865: Ritterkreuz des königlich-sächsischen Verdienstordens
[Bearbeiten] Quellen
- Moritz Zenker im Stammbaum der Familie Zenker auf www.zenker.se
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Ferdinand Gotthelf Hand: Neue jenaische allgemeine Literatur-zeitung, 1845, Digitalisat auf Google Books, S. 617
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staat auf das Jahr 1823, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek., S. 73
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 303, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1833, S. 297, SLUB
- ↑ Adress-Handbuch Dresden 1848, S. 127, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1854, S. 175, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1857, S. 258, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1858, S. 243, SLUB
- ↑ Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1860, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. XV
[Bearbeiten] Weblinks
- Moritz Zenker: Datensatz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
