Ludwig Ferdinand Hänel

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Wappen der Adelsfamilie Hänel von Cronenthal. Ludwig Ferdinand Hänel bediente sich wie seine Vorfahren allerdings nicht des Adels.
Dissertation von Ludwig Ferdinand Hänel zum Dr. med. von 1819

Ludwig Ferdinand Hänel, auch Haenel, latinisiert Ludovicus Ferdinandus Haenel (* 23. November 1790 in Dresden; † 31. Dezember 1872 ebenda) war ein deutscher Arzt, davon fast 30 Jahre als Militärarzt, zuletzt als königlich-preußischer Regimentsarzt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Ludwig Ferdinand Hänel entstammte der begüterten Familie Haenel/Hänel/Hähnel mit dem Stammvater Joachim Haenl aus dem böhmischen Komotau, die Offiziere, Juristen, Ärzte sowie Kauf- und Handelsherren hervorbrachte. Die Familie erhielt am 15. Mai 1674 den erblichen böhmischen Ritterstand für den kaiserlichen Leutnant Johann Heinrich Haenl mit dem Zusatz von Cronenthall, Herr auf Nieder-Gräditz im Fürstentum Schweidnitz. Bereits sein Urgroßvater, der Kaufmann zu Lauter Christian Heinrich Haenel (16751752) bediente sich aber wie sein Großvater, Christian Heinrich Hänel (17151777), kurfürstlich-sächsischer Generalstabs-Medikus der sächsischen Armee und Leibarzt des Kurfürsten Friedrich August II., nicht mehr des Adelstitels. Die Komponistin Luise Haenel von Cronenthall (18361896) war eine Verwandte aus der zweiten Linie der Familie.

Hänel war das dritte Kind und der zweite Sohn des sächsischen Arztes und Lehrers am Collegium medico-chirurgicum, Christian Heinrich Hänel der Jüngere (* 31. März 1750 in Dresden;[1] † um 10. April 1817 ebenda) und dessen 1783 auf der Festung Königstein geheirateter Ehefrau Christiane Dorothee Amalie geb. Berggold (17641838). Hänel hatte noch vier Geschwister, u.a.:

Ludwig Ferdinand Hänel heiratete am 19. Mai 1819 Angeline Christiane geb. Eckardt (* 2. September 1797 in Weißenfels; † 9. September 1840 in Naumburg). Der Sohn des Ehepaares:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Ludwig Ferdinand Hänel studierte wie sein Vater und sein Großvater an der Universität in Leipzig und Jena Medizin und Chirurgie. Er promovierte am 15. September 1819 in Jena mit seiner Inaugural-Dissertation:

zum Doktor der Medizin (Dr. med.). Hänel entschied sich nach seinem abgeschlossenen Studium für eine Karriere als Militärarzt in der königlich-preußischen Armee, dort allerings in den aufgrund des Wiener Kongresses 1815 an Preußen abgetretenen ehemals sächsischen Gebiete, die in Preußen als Provinz Sachsen zusammengefasst wurden.

Hänel diente anfangs als Bataillonsarzt in Weißenfels und wurde bereits vor 1823 zum Regimentsarzt befördert. Als solcher war er nicht nur für die Militärangehörigen eines Standorts und eines Bataillons verantwortlich, sondern für ein Regiment und Vorgesetzter von zwei Bataillonsärzten sowie dem entsprechenden ärztlichen Hilfspersonal. Als Regimentsarzt diente Hänel 1823 im 32. königlich-preußischen Landwehr-Regiment, dort beim 1. Bataillon am Standort in Delitzsch, wo auch der Stabssitz des Truppenteils war.[3] Ende desgleichen Jahres wurde Hänel als Regimentsarzt zum 31. preußischen Landwehr-Regiment versetzt, das zu dieser Zeit mit dem 1. Bataillon in Sangerhausen, dem 2. Bataillon in Halle/Saale und dem 3. Bataillon in Naumburg disloziert war. Hänel diente als Regimentsarzt im ehemals sächsischen Naumburg, wo er auch für das 3. Bataillon verantwortlich war.[4] Hänel diente und lebte bis 1848 als Regimentsarzt in Naumburg, auch als sein Bataillon dem 32. Landwehr-Regiment zugeschlagen wurde.

Hänel wurde im 1848, während der Schleswig-Holsteinischen Erhebung, in der das Königreich Preußen und der Deutsche Bund Kriegsbeteiligte waren, als königlich-preußischer Regimentsarzt a.D. (außer Dienst) unter Fortzahlung einer gesetzlichen Pension aus dem aktiven Dienst in der preußischen Armee entlassen und in den Ruhestand verabschiedet.[5]

1850 kehrte Hänel in seine Geburtsstadt Dresden zurück, wo er erstmals 1851 im Dresdner Adressbuch als Doktor der Medizin (Dr. med.) in einer Wohnung im zweiten Obergeschoss in der Georgenstraße 4 verzeichnet ist.[6] Noch 1851 zog er in die Leipziger Straße 4a.[7] Dort wohnte er bis zu seinem Tod.[8] Sein Grab befindet sich auf dem St.-Pauli-Friedhof im Dresdner Hechtviertel.[9]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Abweichend in Ancestry: 1751, da allerdings beim Datensatz (2.1.3.C.XXI.20-91) der Beerdiung, da er mit 66 Jahren starb (Rückrechnung).
  2. Johann Wolfgang von Goethe: Goethes Werke, Weimarer Ausgabe: Goethes Briefe, 52. Band, Nachträge 1768-1832: Erläuterungen, Lesevorschau auf Google Books, S. 138.
  3. Rangliste der königlich preussischen Armee 1823, Digitalisat auf Google Books, S. 221.
  4. Rangliste der königlich preussischen Armee 1824, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek auf MDZ, S. 240ff.
  5. Rangliste der königlich preussischen Armee 1848, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek auf MDZ, S. 307f.
  6. Adressbuch Dresden 1851, SLUB, S. 43.
  7. Adressbuch Dresden 1852, SLUB, S. 45.
  8. Adressbuch Dresden 1872, SLUB, S. 106.
  9. Datensatz auf findagrave.com.
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