Emil Hänel von Cronenthal

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Wappen der Adelsfamilie Hänel von Cronenthal, eigentlich von Cronenthall
Blick zur Festung Königstein, Geburtsort von Hänel
Buch über den Befreiungskriege 1813 bis 1815, die Hänel von Cronenthal als Co-Autor schrieb

Christian Heinrich Emil Hänel von Cronenthal, auch Haenel von Cronenthal, seltener Kronenthal (* 14. Juni 1784 auf der Festung Königstein; † 30. April 1843 in Berlin) war ein königlich-preußischer Offizier, zuletzt als Dirigent des Topographischen Büros der preußischen Armee im Rang eines Oberstleutnants.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Christian Heinrich Emil Hänel von Cronenthal entstammte der begüterten Familie Haenel/Hänel/Hähnel mit dem Stammvater Joachim Haenl aus dem böhmischen Komotau, die Offiziere, Juristen, Ärzte sowie Kauf- und Handelsherren hervorbrachte. Die Familie erhielt am 15. Mai 1674 den erblichen böhmischen Ritterstand für den kaiserlichen Leutnant Johann Heinrich Haenl mit dem Zusatz von Cronenthall (spätere Schreibweise: von Cronenthal), Herr auf Nieder-Gräditz im Fürstentum Schweidnitz. Bereits sein Urgroßvater, der Kaufmann zu Lauter Christian Heinrich Haenel (16751752) bediente sich aber wie sein Großvater, Christian Heinrich Hänel (17151777), kurfürstlich-sächsischer Generalstabs-Medikus der sächsischen Armee und Leibarzt des Kurfürsten Friedrich August II., nicht mehr des Adelstitels. Die Komponistin Luise Haenel von Cronenthall (18361896) war eine Verwandte aus der zweiten Linie der Familie.

Hänel war das erste Kind und der älteste Sohn des sächsischen Arztes und Lehrers am Collegium medico-chirurgicum, Christian Heinrich Hänel der Jüngere (* 31. März 1750 in Dresden;[1] † um 10. April 1817 ebenda) und dessen 1783 auf der Festung Königstein geheirateter Ehefrau Christiane Dorothee Amalie geb. Berggold (17641838). Hänel hatte noch vier Geschwister, u.a.:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Emil Hänel wurde auf der Festung Königstein geboren, wo sein Vater zeitweise als Prosektor und Mitglied des kurfürstlich-sächsischen Sanitäts-Collegiums arbeitete. Hänel entschied sich für eine Militärlaufbahn in der preußischen Armee, in die er als Offizier des topographischen Dienstes 1806 in den Napoleonische Kriegen,[3] anfangs im Rang eines Sekondé-Leutnants eintrat. Das Topographische Bureau war eine Einrichtung, die die kartografische Barbeitung von Ländern und Ländereien von vorhandenen Karten weiterentwickelte und somit genauer im militärischen Sinn kartographierte. Diese Büros hatten in Europa seit Napoleon Bonaparte einen militärischen Charakter. Im Königreich Preußen war das Büro eine Unterabteilung des Generalstabes.

Hänel war der erste seiner Familie, der nach vier Generationen seit 1685 eine Adelserneuerung für den bereits am 15. Mai 1674 verliehenen böhmischen Ritterstand beantragte und am 4. Oktober 1821 in Berlin eine königlich-preußische Anerkennung und Bestätigung des Adelstandes erhielt. Seit dieser Zeit nannte er sich mit leicht veränderter Schreibweise Hänel von Cronenthal.[4]

1823 ist er in der Rang- und Quartierliste der königlich-preußischen Armee im Rang eines Capitains (Hauptmann) als Dirigent und Abteilungschef der 2. Abteilung des Topographischen Büros im preußischen Generalstab in Berlin verzeichnet.[5] 1825 war Hänel von Cronenthal als Abteilungschef im Topographischen Büro Vorgesetzer von 19 weiteren Offizieren, die etatmäßig zu dieser Zeit in seiner Abteilung arbeiteten, davon fünf Premier-Leutnants und 14 Sekondé-Leutnants.[6] 1830 wurde Hänel von Cronenthal zum Major befördert.[7]

Nach dem Ausscheiden des bisherigen Chefs des Topographischen Büros der königlichen Armee, Oberst Knackfuß, der auch Träger des St.-Annen-Ordens 2. Klasse war, wurde Hänel von Cronenthal 1841 zum neuen Dirigenten des gesamten Topograhischen Büros ernannt, unter gleichzeitiger Beförderung in den Rang eines Oberstleutnants. Damit war er Vorgesetzter von 34 Offizieren, die in seiner Unterabteilung des preußischen Generalstabes arbeiteteb, darunter 4 Ingenieur-Geographen und elf Offiziere im Rang eines Oberleutnants, die alle von ihren Einheiten zur Dienstleistung in das Topographische Büro abkommandiert waren.[8] Die Dienststellung als oberster Chef des Topographischen Büros der preußischen Armee hatte Hänel von Cronenthal nur knapp zwei Jahre, bis zu seinem Tod 1843 inne. Sein Nachfolger der nunmehr Topographischen Abteilung im Großen Generalstab der königlich-preußischen Armee wurde Major Schmidt, der als Stabsoffizier im Großen Generalstab direkt in die Unterabteilung wechselte.[9]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Abweichend in Ancestry: 1751, da allerdings beim Datensatz (2.1.3.C.XXI.20-91) der Beerdiung, da er mit 66 Jahren starb (Rückrechnung).
  2. Johann Wolfgang von Goethe: Goethes Werke, Weimarer Ausgabe: Goethes Briefe, 52. Band, Nachträge 1768-1832: Erläuterungen, Lesevorschau auf Google Books, S. 138.
  3. In der Rangliste von 1805 noch nicht als Offizier verzeichnet.
  4. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser (1909), 3. Jahrgang, Gotha 1909, Digitalisat der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, S. 283.
  5. Rangliste der königlich preussischen Armee 1823, Digitalisat auf Google Books, S. 21.
  6. Rangliste der königlich preussischen Armee 1825, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek auf MDZ, S. 20.
  7. Erstmals als solcher in der Rangliste der königlich preussischen Armee 1831, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek auf MDZ, S. 22.
  8. Rangliste der königlich preussischen Armee 1841, Digitalisat auf Google Books, S. 6.
  9. Erstmals als solcher in der Rangliste der königlich preussischen Armee 1843, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek auf MDZ, S. 5ff.
  10. Erstmals verzeichnet in der Rangliste der königlich preussischen Armee 1832, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek auf MDZ, S. 22.
  11. Leopold Freiherr von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adels-Lexicon, ..., 4. Band, Leipzig 1837, Digitalisat auf Google Books, S. 87.
  12. Hilmar Schmuck, Willi Gorzny, Peter Geils (Hrsg.): Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums (GV) 1700–1910, Band 55, Han-Hao, KG Saur München, New York, London, Paris 1982, Digitalisat auf Google Books, S. 304.
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