Levin August von Lindemann

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Wappen der Adelsfamilie von Lindeman nach der Erneuerung des Adelstitels 1784

Levin August von Lindemann, geboren als Levin August Lindemann (* 29. Oktober 1722 in Dresden; † 30. Januar 1803 in Freyburg/ Unstrut)[1] war ein kurfürstlich-sächsischer Hofbeamter, zuletzt als kursächsischer Hof- und Kommissionsrat zu Freyburg, sowie Oberaufseher über die Salzlizenten in Thüringen. Er erhielt die kaiserliche Adelserneuerung am 11. Juli 1784, die kursächsische Anerkennung dazu am 9. Oktober 1784, amtlich bekannt gemacht am 12. Oktober 1784.[2]

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Levin August von Lindemann enstammte der ursprünglich bürgerlichen Familie Lindemann mit dem Urahn Johannes Lindemann aus Neustadt an der Saale. Bereits der kursächsische Hofrat, Vizekanzler und Wirkliche Geheime Rat und Herr auf Sedlitz, Laurentius Lindemann (15201585) wurde durch Kurfürst August bereits 1563 in den erblichen Adelsstand erhoben. Das Adelsprädikat wurde nur von wenigen Familienmitgliedern genutzt, die meisten nannten sich weiter nur Lindemann. Levin Lindemann ist weitläufig mit Margarethe Lindemann, der Mutter Martin Luthers verwandt. Sein Großvater väterlicherseits war Adrian Lindemann (16361699), Dr. med, Arzt und Mediziner in Lippstadt.

Levin August Lindemann war der zweite Sohn von Levin Lindemann (* 16. August 1665 in Lippstadt; † 27. März 1729 in Dresden), kurfürstlich-sächsischer und königlich-polnischer Offizier, zuletzt im Rang eines Majors, später Beamter als kursächsischer Geheimer Kabinettssekretär am Hof von August dem Starken in Dresden. Lindesmanns Mutter war Sophia Maria geb. Abel (* ca. 1668), Tochter des Komponisten und Musikers Clamor Heinrich Abel (16341696) und dessen Ehefrau Magdalena geb. Herbort. Lindemanns Bruder war:

Levin August Lindemann heiratete um 1760 Rosine Sophie geb. Hahn (* um 1735), Tochter des Oberkämmerers zu Freyburg, fürstlich-sächsischen Gebietseinnehmers und Kaufmanns Caspar Heinrich Hahn (16971750) und dessen 1721 in Freyburg geheirateter Ehefrau Eva Elisabeth geb. Zeitschel (17021744) aus Naumburg.[3] Die Kinder des Ehepaares von Lindemann waren:

Höhenburg und Schloss Neuenburg bei Freyburg an der Unstrut, ab 1770 Amtssitz des Amtes Freyburg des Kurfürstentums Sachsen im sogenannten Thüringischen Kreis. Wirkungsstätte von Levin August von Lindemann

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Levin August Lindemann schlug wie sein Vater eine Laufbahn als Beamter am sächsischen Hof ein. Bereits 1755 wird er im Rang und mit Titel eines Kommissionsrates in zwei Befehlen vom 24. November 1755 und vom 9. Dezember 1755 genannt. Zu dieser Zeit wirkte er noch in Dresden.[6]

1760 wirkte Lindemann bereits als kursächsischer Kommissionsrat im sächsischen Freyburg an der Unstrut und wurde in jenem Jahr zusammen mit dem Amtsverwalter Keßler und dem Amtsgeleitmann Nitschke nach Leipzig beordert.[7] Auch im kursächsischen Hof- und Staatskalender von 1765 wird Lindemann als Kommissionsrat aufgeführt.[8]

Um 1779 wurde Lindemann vom damaligen sächsischen Kurfürsten Friedrich August der Gerechte zum kursächsischen Haupt-Salz-Lizenteinnehmer zu Freyburg im sogenannten thüringischen Kreis des Kurfürstentums Sachsen ernannt, weiterhin mit dem Titel eines kursächsischen Kommissionsrates. Spätestens zu dieser Zeit wohnte er auch auf Schloss Neuenburg oberhalb von Freyburg, die ab 1770 als Amtssitz in die kursächsische Verwaltung übergeben wurde. Ihm waren weitere vier, später sechs Beisalz-Lizenteinnehmer, ein Salz-Lizentbereuter und vier Salz-Revisoren unterstellt.[9]

Ab 1784, nach der Erneuerung des Adelsdiploms für einen Teil der Familie Lindemann nannte er sich Levin August von Lindemann. Wenige Wochen vor seinem Tod erhielt von Lindemann noch den Titel eines Hofrates . Als solcher starb er an seinem Wirkungsort Freyburg an der Unstrut im 81. Lebensjahr.[10]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Johann Samuel Schröter: Das Alter und untriegliche Mittel alt zu werden..., 3. Auflage, Berlin 1808, Digitalisat auf Google Books, S. 305: 81-jährige Alte, Nr. 57
  2. Lindemann in: Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-lexicon, im Vereine mit mehreren Historikern, Band 5, 1864, Digitalisat auf Google Books, S. 550
  3. Datensatz Schiwegervater (* 26. Februar 1697 in Freyburg; † 6. April 1750 ebenda) auf www.heidermanns.net
  4. C.F.H. Bittcher: Pförtner Album, Verzeichnis sämtlicher Lehrer und Schüler der Königl. Preuß. Landesschule Pforta, 1543-1843], Leipzig 1843, Digitalisat im Internet Archiv auf archive.org, S. 391/392
  5. Neuer Nekrolog der Deutschen 1834, Digitalisat auf Google Books, S. 960
  6. Codex Augustus oder neuvermehrtes Corpus iuris Saxonici, worinnen die in dem Churfürstenthum Sachsen und darzu gehörigen Landen ... publicirte und ergangene Constitutiones ... enthalten, nebst einem Elencho, dienlichen Summarien und vollkommenen Registern Digitalisat, S. 97
  7. Auszug der neuesten Weltgeschichte auf das Jahr .... 1760, 1760, Digitalisat auf Google Books, S. 462
  8. Churfürstlicher sächsischer Hof- und Staats-calender. ... 1765., Digitalisat auf Hathi Trust, S. 132f
  9. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender: 1780, Digitalisat auf Google Books, S. 113f.
  10. Todesanzeige in: Johann Samuel Schröter: Das Alter und untriegliche Mittel alt zu werden, ... nebst elf tausend sieben hundert und neunzig Beyspielen von Personen welche achtzig bis hundert und neunzig Jahre alt geworden sind, S. 305
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