Karl Heinrich Ferdinand Freiherr von Teubern

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Wappen der Familie von Teubern nach der Erhebung in den Reichsadelsstand von 1734
Wappen der Freiherren von Teubern von 1806

Karl Heinrich Ferdinand Freiherr von Teubern, geboren als Carl Heinrich Ferdinand von Teubern (* 20. Oktober 1775 in Dresden; † 8. September 1834 ebenda) war ein sächsischer Jurist, zuletzt als Präsident des Appellationsgerichtes in Dresden.

[Bearbeiten] Familie

Karl Heinrich Ferdinand Freiherr von Teubern entstammte der ursprünglich bürgerlichen Familie Teubern, die 1734 in den erblichen Reichsadelsstand erhoben wurde. Das Adelsdiplom erhielt am 17. Dezember 1734 Teuberns Großvater, Carl Friedrich Teubern (* 1682; 23. Februar 1754 in Dresden),[1] königlich-sächsischer Wachtmeister bei der Garde du Corps, später Oberrechnungsrat, zuletzt Wirklicher Geheimer Kriegsrat und Direktor des General-Kriegskommissariats bei der kursächsischen Armee. Die kursächsische Anerkennung des Adelstitels erfolgte am 22. Februar 1736). Karl Heinrich Ferdinand Freiherr von Teubern war der Sohn des 1767 ernannten kursächsischen Hof- und Justizienrates sowie Geheimen Referndars, Hans Ernst von Teubern (* 18. Januar 1738 in Dresden; † 30. Januar 1801 ebenda)[2][3] und dessen Ehefrau Luise Auguste Charlotte von Teubern.[4] Sein Vater wurde bereits 1760 zum kursächsischen Regierungsrat ernannt. Er war einer der reichsten Männer in Dresden, wohnte in der Seegasse 74 in Dresden, besaß zwei Häuser in der sächsischen Residenzstadt [5] und veröffentlichte in den Jahren 1766 bis 1776 mehrere belletristische Arbeiten.[6][7]

Karl Heinrich Ferdinand Freiherr von Teubern heiratete 1808 Armgard Auguste Luise geb. von Thümen a.d.H. Gräfendorf (* 14. März 1789 in Gräfendorf; † 15. Februar 1812). Seine erste Ehefrau starb im sogenannten Kindbett. Aus dieser Ehe stammten zwei Töchter, wovon eine frühzeitig starb. Die andere:

In zweiter Ehe heiratete Freiherr von Teubern 1813 Armgard Luise geb. von Oebschelwitz (* 6. Mai 1786 in Moderwitz bei Neustadt an der Orla; † 28. Juni 1831), Tochter des königlich-sächsischen Generalmajors Johann Adolph von Oebschelwitz (17451825) und dessen Ehefrau Johanna Eleonore Philippine Auguste geb. von Pirch (* 1754). Das Paar hatte drei, beim Tod des Vaters noch lebende Söhne, u.a.:

In dritter Ehe heiratete Freiherr von Teubern 1833 Henriette Wilhelmine Concordia geb. Reimann (* 29. Dezember 1781 in Bad Düben; † 26. November 1855 in Dresden), Witwe des Generals von Liebenau. Diese Ehe blieb kinderlos. Seine dritte Ehefrau, Wilhelmine Freifrau von Teubern wohnte zuletzt in der Große Plauenschen Gasse 5b.[8]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Karl Heinrich Ferdinand von Teubern wurde in seiner Kindheit anfangs von Hauslehrern unterrichtet. Seine höhere Schulbildung erhielt er für kurze Zeit auch an der Dresdner Kreuzschule. Von Teubern studierte ab 1794 an der Universität im damals noch sächsischen Wittenberg Rechtswissenschaften, wechselte später an die Universität nach Leipzig, wo er sein erstes Examen in Rechtswissenschaften ablegte. 1798 trat von Teubern in den sächsischen Staatsdienst als Beamter ein. Seine praktische Laufbahn begann als Auditor beim kursächsischen Hofgericht. Hier schloss er eine lebenslange Freundschaft mit Ernst Friedrich Karl Aemil Freiherr von Werthern (17741829), dem späteren Wirklichen Geheimen Rat und königlich-sächsischen Konferenzminister.

1799 ging von Teubern als Akzessist an das sächsische Amt Hayn, wo er bis 1800 blieb. Im gleichen Jahr wurde er Akzessist an die Geheime Finanzkanzlei nach Dresden versetzt, wo er 1801 vom sächsischen König Friedrich August I. den Rang und den Titel eines kursächsischen Finanzrates erhielt. 1805 erhielt er die Rangerhöhung zum Wirklichen Finanzrat. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied und später unter der Stuhlführung von Heinrich Wilhelm von Zeschau Erster Aufseher der Freimaurer-Loge "Zum Goldenen Apfel" in Dresden. Später war von Teubern zusammen mit dem Hofapotheker Johann August Dumanoir Mitbegründer der neuen Loge "Asträa zur grünenden Raute" in Dresden, deren erster Stuhlmeister der Kammerherr Maximilian Karl von Carlowitz war.

Als 1806 die Wahl von Appellationsräten am Dresdner Appellationsgericht anstand, richtete von Teubern ein Gesuch an den Kaiser Franz II. und bat um die Erhöhung in den Reichsfreiherrenstand, da ein einfacher Reichsadel für diese Position am Gericht nicht ausreichend war. Am 8. April 1806 erhielt Karl Heinrich Ferdinand von Teubern das Freiherrendiplom. Im gleichen Jahr wurde er zum Appellationsrat am Dresdner Appellationsgericht ernannt. Teubern wohnte 1811 in der Pirnaischen Vorstadt in der Rampischen Gasse im Haus 135.[9] Am Appellationsgericht erhielt Freiherr von Teubern 1818 den Auftag, einen Auszug aus allen sächsischen Gesetzen des Privatrechts zu erstellen, um daraus ein Zivilgesetzbuch für Sachsen schaffen zu können. Wenig später schlug Freiherr von Teubern die ihm angebotene Stelle als Oberhofrichter und königlicher Kommissarius in Leipzig aus, um in Dresden weiter zu wirken.

1821 wurde Freiherr von Teubern zum Vizepräsidenten des Dresdner Appellationsgerichts ernannt. 1829 wurde er schließlich zum Präsidenten des Appellationsgerichtes berufen. Seine Stellvertreter als erster Vizepräsident wurde Dr. jur. Karl Gottwald Weber, als zweiter Vizepräsident Karl Christian von Zedtwitz.[10] Als Appellationsgerichtspräsident war Freiherr von Teubern ab 1831 auch Mitglied des Staatsrates des Königreiches Sachsen sowie 1833 im ersten konstitutionellen Landtag Präsident des Staatsgerichtshofes. Von ihm stammte der Vorschlag, das Appellationsgericht statt der bisher zwei Senate in drei zu teilen. Dies wurde 1828 umgesetzt.

Freiherr von Teubern beschäftigte sich in seiner Freizeit mit Wappenkunde und besaß eine der reichhaltigsten Wappensammlungen im Königreich Sachsen. Seine Sammlung wurde nach seinem Tod Eigentum der königlichen Bibliothek in Dresden. Von Teubern starb an einem jahrelangen Nerven- und Gehirnleiden. Er wohnte zuletzt in der Dresdner Neustadt, in der dortigen Hauptstraße im Haus 134.[11]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Friedrich August Ô-Byrn: Johann George Chevalier de Saxe, Kursächsischer General-Feld-Marschall, eine biographische Skizze, Dresden 1876, Digitalisat auf Google Books, S. 38
  2. Dessen Lebenslauf in: Samuel Baur: Kleines historisch- literarisches Wörterbuch über alle denkwürdige Personen, 2. Band, Ulm 1816, Digitalisat auf Google Books, S. 583
  3. Karl Goedeke, Edmund Goetze: Sechstes Buch: Vom siebenjährigen bis zum Weltkriege: Nationale Dichtung, Teil 1, Akademie-Verlag, Dresden 1916, Leseprobe auf Google Books, S. 584
  4. Datensatz auf Geni.com
  5. Dresden zur zweckmäßigen Kenntnis seiner Häuser und Bewohner 1799, S. 478, SLUB
  6. Christian Fürchtegott Gellert: Gellert's Briefe an Fräulein Erdmuth von Schönfel,: nachmals Gräfin Bünau ..., Leipzig 1861, Digitalisat auf Google Books, S. 71
  7. Allgemeine Literatur-Zeitung, 1801, Digitalisat auf Google Books, S. 287
  8. Adressbuch Dresden 1855, S. 214, SLUB
  9. Dresdner Adress-Kalender 1811, S. 63, SLUB
  10. Christian Daniel Beck: Allgemeines Repertorium der Literatur, Bände 1-2, 1. Band, Leipzig 1829, Digitalisat auf Google Books, S. 233: Beförderungen und Ehrenbezeigungen
  11. Dresdner Adress-Kalender 1834, S. 253, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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