Carl Friedrich Ernst von Nostitz

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Wappen der Adelsfamilie von Nostitz
Luftaufnahme der Festung Königstein von 2017
Von Nostitz auf der Liste der Burg- und Festungskommandanten von Königstein

Carl Friedrich Ernst von Nostitz, auch Karl Friedrich Ernst von Nostitz-Ullersdorf (* 18. Juni 1767 in Laucha; † 17. April 1838 in Dresden) war ein kurfürstlich-sächsischer und königlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt im Rang eines Generalleutnants. Er war Kommandeur eines Großverbandes der sächsischen Armee und zeitweise Kommandant der Festung Königstein.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Carl Friedrich Ernst von Nostitz entstammte der uradeligen Familie von Nostitz. Ihr ältester bekannter Stammvater war Kaspar von Nostitz, Herr auf Zschochau und Landeshauptmann des Fürstentums Görlitz. Von Nostitz entstammte dem Ullersdorfer Hauptstamm der Familie, die vor allem im 19. Jahrhundert viele hochrangige Offiziere in der sächsischen Armee hervorbrachten.

Carl von Nostitz war der Sohn des kurfürstlich-sächsischen Majors sowie Erb-, Lehn- und Gerichtsherrn Kaspar Gottlieb von Nostitz (* 3. Mai 1712; † 17. November 1781 in Naumburg) und dessen 1751 geheirateter Ehefrau Karoline Auguste von Wolffersdorff (* 15. August 1727 in Ossa bei Leipzig; † 20. Dezember 1795 in Leipzig), Tochter von Hans Christoph von Wolffersdorff (16891743) und dessen Ehefrau Johanna Louise von Anckelmann (ca. 17001768). Von Nostitz' Vater war der Stifter des 2. Zweiges, 2. Astes (mit dem Stammvater Christoph von Nostitz (15601604), Herr auf Krobnitz) der I. Linie des Stammes Ullersdorf, dessen Stammvater Pater von Nostitz, 1480 Herr auf Ullersdorf war. Von Nostitz Großvater war Johann Christoph Moritz von Nostitz (16831723).

Carl von Nostitz heiratete am 8. Februar 1796 Charlotte Hedwig geb. von Oelschlaegel (* 13. Juli 1776 in Zeitz; † 18. Juli 1846 in Dresden), Tochter des kurfürstlich-sächsischen Oberst Gustav von Oelschlaegel und dessen Ehefrau Christine geb. von Scheubener.[1] Das Paar hatte folgende bekannte Söhne:

Von Nostitz' Witwe wohnte 1846, kurz vor ihrem Tod, zusammen mit ihrem jüngeren Sohn Moritz in der Dresdner Antonstadt in der Wasserstraße 1.[4]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Von Nostitz schlug wie viele männliche Angehörige seiner Adelsfamilie eine militärische Laufbahn ein. Er begann seine Karriere bereits 1780, im Alter von 13 Jahren, anfangs als Unteroffizier im Infanterieregiment von Le Coq. 1783, mit 16 Jahren erhielt von Nostitz sein Offizierspatent. Danach durchschritt er innerhalb von 27 Jahren alle Dienstränge vom Sous-Lieutenant bis zum General und nahm an sechs Feldzügen der sächsischen Armee teil. Anfang des 19. Jahrhunderts diente er u. a. als Offizier in der Garnison im sächsischen Wurzen.

Von Nostitz ist erstmals im sächsischen Hof- und Staatskalender von 1810 als Kommandeur einer Infanteriebrigade in der Division unter Führung des Generalleutnants Heinrich Wilhelm von Zeschau verzeichnet. Von Nostitz hatte zu dieser Zeit bereits den Rang eines Generalmajors inne. Zu seiner Brigade gehörte dabei das Regiment "Prinz Anton".[5] Während des russischen Feldzuges im Jahr 1812 während der Napoleonischen Kriege befehligte er ebenfalls die Infanteriebrigade und geriet zusammen mit dem Regiment "Prinz Anton" in der Schlacht bei Kalisch in Gefangenschaft.

Nach der Rückkehr des sächsischen Königs Friedrich August I. aus dessen Berliner Kriegsgefangenschaft nach Sachsen erhielt von Nostitz erneut die Dienststellung als Kommandeur einer Infanteriebrigade, die er bis Oktober 1823 befehligte. 1819 war von Nostitz Kommandeur der sächsischen Linieninfanterie und diente in der Garnison in Freiberg. Sein Adjutant zu dieser Zeit war der spätere Kriegsminister Karl Friedrich August Treusch von Buttlar.[6]

1823 wurde von Nostitz in der Dienststellung als Brigadegeneral der Linieninfanterie zu Freiberg zum Generalleutnant befördert. Damit durften er uns seine Ehefrau den Ehrentitel "Exzellenz" tragen.[7] Noch im Oktober desgleichen Jahres übernahm von Nostitz das Kommando der Festung Königstein. 1826 ist von Nostitz im Hofkalender als Kommandant der Festung Königstein verzeichnet. Sein ihm unterstellter Unterkommandant war zu dieser Zeit der königlich-sächsische Oberst Sigismund von Zeschau.[8] In dieser Dienststellung blieb von Nostitz bis zu seinem Tod und ist noch 1837 als Festungskommandant in Königstein aufgeführt.[9] In seine Amtszeit als Festungskommandant fällt der hinsichtlich der Umstände umstrittene Tod der Aktivisten des Dresdner Bürgervereins von 1830/31 Bernhard Moßdorf und Anton Bertholdy.[10]

Von Nostitz ist ab 1831 im Dresdner Adressbuch als Generalleutnant im Haus 764 in der Moritzstraße verzeichnet.[11] Zuletzt wohnte er im Haus 766 in dieser Straße.[12]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz in der Familiendatenbank NLF
  2. Luft, Robert, "Nostitz, von" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 350-354 Online-Version
  3. Datensatz in der Familiendatenbank NLF
  4. Dresdner Adress-Handbuch 1846, SLUB, S. 173
  5. Königlich-Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Jahr 1810, Digitalisat auf Google Books, S. 263
  6. Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staat, 1819, Digitalisat SLUB, S. 229
  7. Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staat: im Jahre 1823, Digitalisat auf Google Books, S. 227
  8. Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staat: im Jahre 1826, Digitalisat auf Google Books, S. 248
  9. Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staat: im Jahre 1837, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 376
  10. Advokat Moßdorf's und Nudelmüller Bertholdy's Gefangenschaft und Tod : nach den besten Quellen und der Wahrheit getreu, Dresden, 1848.
  11. Dresdner Adress-Kalender 1831, SLUB, S. 193
  12. Dresdner Adress-Kalender 1838, SLUB, S. 186
  13. Hinweis: In den meisten Publikationen wird das Jahr 1812 angegeben.

[Bearbeiten] Weblinks

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