Karl August Flemming

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Karl August Flemming, auch Carl August Flemming, latinisiert Carolo Augusto Flemming (* 17. Dezember 1775 in Kötzschenbroda, heute Radebeul; † 16. September 1832 in Dresden)[1] war ein sächsischer Militärarzt, zuletzt im Rang eines Stabsarztes in der sächsischen Armee, danach Dozent der Medizin und Mitglied des kursächsischen Collegiums medico-chirurgicum.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Karl August Flemming entstammte der sächsischen Familie Flemming mit seinem Urgroßvater und Spitzenahn Johann Flemming, Ratsverwandter, Woll- und Tuchhändler in Jessen an der Elster. Flemmings Großvater väterlicherseits war der evangelisch-lutherische Pfarrer Johann Gottlieb Flemming (17051779). Sein Onkel Karl August Heinrich Flemming (17501832), der ebenfalls Magister und Pfarrer war, wurde 1830 mit der Sächsischen Goldenen Civilverdienst-Medaille geehrt.

Karl August Flemming war der Sohn des früheren Dresdner Festungsbaupredigers und evangelisch-lutherischen Pfarrers zu Kötzschenbroda Johann Samuel Gottlob Flemming (* 31. Oktober 1740 in Lütta bei Belzig; † 23. November 1827 in Zitzschewig bei Radebeul) und dessen Ehefrau Johanna Friederika geb. Raschig (* 28. November 1754 in Senftenberg; † 10. Juli 1823 in Kötzschenbroda), Tochter des Dresdner Hofpredigers Christian Ehregott Raschig (17261796).[2]

Karl August Flemming heiratete am 6. Januar 1803 in Kötzschenbroda Caroline Wilhelmine geb. Leonhardi (* 14. Dezember 1786 in Wittenberg; † 7. Juli 1850 in Dresden), Tochter des Rektors der Universität Wittenberg Johann Gottfried Leonhardi (17461823). Das Ehepaar Flemming hatte acht Kinder, von denen vier im Kindesalter früh starben:

Flemmings Witwe wohnte nach seinem Tod weiter im Haus ihres verstorbenen Mannes in der Wilsdruffer Gasse,[15] der späteren Hausnummer 26, wo sie bis zu ihrem Tod lebte.[16]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Karl August Flemming wurde am 19. Dezember 1775 in Dresden in der Sophienkirche, der evangelisch-lutherischen Hofkirche getauft.

Nach seiner höheren Schulbildung war Flemming bis 1798 Student und „Kandidat der Medizin“ an der Universität im damals sächsischen Wittenberg. Unter dem Vorsitz von Dr. Salomon Konstantin Titius veröffentlichte er seine Inaugural-Dissertation „De inoculatione variolarum epidemico contagio varioloso longe praeferenda“, die er in Wittenberg verteidigte. Damit erhielt Flemming am 17. Dezember desgleichen Jahres die medizinische Doktorwürde.[17]

Flemming ließ sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Dresden nieder, wo er erstmals 1805 im kurfrüstlich-sächsischen Hof- und Staatskalender in der Polizei-Kommission zu Dresden als „Medici“ für die Krankenpflege der Armen der Stadt verzeichnet ist, für die er mit fünf weiteren Ärzten verantwortlich war.[18] 1806, mit Beginn des Vierten Koalitionskrieges trat Flemming in die kursächsische Armee als Feld-Medicus ein.[19] Ein Jahr später, 1807 war er im Rang eines Stabs-Medicus bereits ranghöchster Militärarzt der königlich-sächsischen Armee.[20] Als solcher wurde er nach dem Vierten Koalitionskrieg in den einstweiligen Ruhestand versetzt.

1810 wurde Flemming Adjunkt des Lehrers der Materiae Medicae, dem Dozenten Karl Heinrich Titius im Collegium medico-chirurgicum,[21] den er bei Abwesenheiten vertrat. In diesem Amt blieb er bis zur im August 1813 erfolgten Auflösung des Kollegiums, womit er der letzte Fachlehrer für Materia Medica im medizinisch-chirurgischen Kollegium des Königreiches Sachsen war.

1831 wohnte Flemming als pensionierter Stabs-Medicus der sächsischen Armee in seinem Haus in seinem Doppelhaus Nr. 226/227 in der Wilsdruffer Gasse, wo er auch als niedergelassener Arzt arbeitete.[22] Kurz vor seinem Tod veröffentlichte Flemming ein Buch über Gallensteine und Leberkoliken, das er seinem Sohn Friedrich Moritz widmetet, der am 6. Dezember 1832 in der juristischen Fakultät der Universität Leipzig seine Disputation zum Doktor der Rechtswissenschaft hielt.[23] Flemming wurde am 18. September 1832 in Dresden beerdigt.

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Edouard-Marie Oettinger: Moniteur des dates Biographisch-genealogisch-historisches Welt-register ..., Leipzig 1869, Digitalisat auf Google Books, S. 82.
  2. Genealogie der Familie Raschig in: Bernhard Koerner: Deutsches Geschlechterbuch, Band 20, Görlitz 1912, Digitalisat auf Google Books, S. 334.
  3. Datensatz auf MyHeritage, Anmeldung erforderlich.
  4. Datensatz auf Ancestry
  5. Adressbuch Dresden 1870, S. 188, SLUB.
  6. Adressbuch Dresden 1855, S. 44, SLUB.
  7. Adressbuch Dresden 1860, S. 45, SLUB.
  8. Adressbuch Dresden 1877, S. 88, SLUB.
  9. Adressbuch Dresden 1890, S. 126, SLUB.
  10. Datensätze auf Ancestry
  11. Das Geschlecht der Familie Rüling, Notizen, Onlineartikel auf www.rueling.de.
  12. C.A. Starke (Hrsg.): Deutsches Geschlechterbuch (Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien.), Band 130, 1962, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 244.
  13. Adressbuch Dresden 1885, S. 257, SLUB.
  14. Adressbuch Dresden 1882, S. 225, SLUB.
  15. Dresdner Adress-Kalender 1834, S. 55, SLUB-
  16. Handbuch für Dresden 1850, S. 189, SLUB.
  17. Allgemeine Literatur-Zeitung vom Jahre 1800, 1. Band, Jena und Leipzig 1800, Digitalisat auf Google Books, S. 225.
  18. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender auf das Jahr 1805, Digitalisat auf Google Books, S. 194.
  19. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender auf das Jahr 1806, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 162.
  20. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender auf das Jahr 1807, Digitalisat auf Google Books, S. 162.
  21. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender auf das Jahr 1811, Digitalisat auf Google Books, S. 228.
  22. Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 56, SLUB.
  23. Digitalisat auf Google Books, S. III.
  24. Adolph Carl Peter Callisen: Medicinisches Schriftsteller-Lexicon der jetzt lebende Aerzte..., Copenhagen 1831, Digitalisat auf Google Books, S. 328.
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