Possendorf

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Possendorf ist eine Gemeinde im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, etwa 10 Kilometer südlich von Dresden, an der Bundesstraße B170. Der Ort war von 1908 bis 1951 Endstation der Windbergbahn.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Possendorf wurde 1286 erstmals als Bosetendorf erwähnt. 1548 tauchte dann erstmalig der heute noch gebräuchliche Name in der Schreibform Possendorff auf, 1555 auch Poißendorff. An diese Namensform erinnert noch heute der nordwestlich von Possendorf gelegene Poisenwald mit dem Steinernen Tisch als Mittelpunkt.

1286 war Possendorf Eigentum der Burggrafen von Dohna, diese verliehen es an den Meißner Bischof Withego I. Ab 1551 gehörte Possendorf anteilig zum Rittergut Rabenau und zum Brückenamt Dresden. Nachweislich zählte Possendorf 1565 zum Amt Berreuth und seit 1569 zum Amt Dippoldiswalde. 1696 wurde erstmals ein neuschriftsässiges Rittergut erwähnt, in der die Herrschaft die Erb- und Obergerichtsbarkeit für Possendorf ausübte und von dem heute noch der ehemalige Schlossgarten erhalten ist. Das Rittergut gehörte u.a. der Familie von Metzradt. Anschließend erwarb es die Familie von Trützler, der es bis in die dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts noch gehörte. Um 1860 war das Gut im Besitz eines Herrn von Otto.

Im 19. Jahrhundert setzte in der ehemals vom ländlichen Acker- und Forstbau geprägten Umgebung des südlichen Dresdner Hochlandes ein Aufschwung ein, als Kohlevorkommen auch in der näheren Umgebung von Possendorf erkundet wurden. 1858 begann der Dresden-Possendorfer Aktienverein auf dem heute als Ziegeninsel bekannten Flurstück mit der Teufe des Hermannschachtes, der allerdings bereits wieder 1869 erschöpft war.

Seit 1816 gehörte Possendorf zum Amt Dippoldiswalde. Ab 1856 unterstand der Ort dem Gerichtsamt Dippoldiswalde und seit 1875 der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde. Zu DDR-Zeiten gehörte Possendorf zum Landkreis Freital im Bezirk Dresden. 1999 erfolgte der Zusammenschluss mit Bannewitz.

[Bearbeiten] Einwohnerzahlen

Possendorf entwickelte sich anfangs nur langsam aus einem klassischen Reihendorf. Hatte es Mitte des 16. Jahrhunderts nur knapp 50 Einwohner, waren es nach dem Siebenjährigen Krieg, 1764 ungefähr genauso viele Einwohner. Um 1870 kletterte die Einwohnerzahl über 1.000, hatte 1946 ihren Höchststand mit knapp 3.000. Heute hat Possendorf etwa 1.500 Einwohner.

[Bearbeiten] Lage und Verkehr

Possendorf liegt an der Kreuzung der ehemaligen sächsischen Staatsstraße von Dresden in das böhmische Teplitz (heute Teplice/ Tschechische Republik) über Dippoldiswalde und Altenberg (heutige B170) sowie der Straße vom heutigen Freital nach Kreischa. An der früheren Fernverkehrs- und heutigen Bundesstraße gab es seit Anfang des 20. Jahrhunderts den Gasthof Possendorf.[1]

Bereits am 4. April 1860 wurde der Possendorfer Hermannschacht mit einer privaten Anschlussbahn an die damalige Hänichener Kohlezweigbahn angeschlossen. Allerdings sollte es noch fast 50 Jahre dauern, bis Possendorf einen Bahnhof erhielt und Endstation der Windbergbahn wurde. Der feierliche Eröffnungszug erreichte Possendorf am 30. September 1908. Die Bahn hatte wesentlichen Anteil an der Entwicklung von Possendorf, vor allem auch als Ausflugsort an den Wochenenden. 1912 wurden in Possendorf knapp 64.000 Personenfahrkarten verkauft, 1913 wurden über 10.000 Tonnen Güter im Bahnhof empfangen bzw. versendet.

1930 wurde der Linienbusverkehr von Possendorf nach Dresden auf der heutigen Bundesstraße B170 eingeführt, was zu einem drastischen Rückgang der Bahnreisenden führte. 1938/39 verkehrten im Winterfahrplan nur noch 4 Zugpaare vom/nach Hauptbahnhof nach/von Possendorf. Die Fahrzeug betrug zwischen 45 und 50 Minuten. Am 20. April 1951 wurde der Zugverkehr nach Possendorf eingestellt, u.a. weil die Gleise für neue sozialistische Betriebe und für den Berliner Außenring benötigt wurden. Bereits eine Woche später waren alle Gleise bis Kleinnaundorf und die Unterwegsbahnhöfe geschlossen.

Das ehemalige Possendorfer Empfangsgebäude der Windbergbahn beherbergte zu DDR-Zeiten einen Kindergarten. Der Güterschuppen und das Lagerhaus wurden von der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft genutzt, der zweiständige Lokschuppen 1972 abgebrochen.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Quellen

  1. Ansichtskarte Gasthof Possendorf auf images.delcampe.com
  2. Denkmal auf flickr

[Bearbeiten] Weblinks

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