Johann Georg II.

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Johann Georg II.
Johann Georg II. mit Johann Georg III. und Johann Georg IV. im Fürstenzug

Johann Georg II. (* 10. Juni 1613 in Dresden; † 1. September 1680 in Freiberg / greg.), Sohn von Johann Georg I. und Magdalena Sibylle I., war Kurfürst von 1656 bis 1680. Dresden wurde unter ihm zur schönsten Stadt Deutschlands und die Integration des ehemals katholischen Hochstifts Meißen in das inzwischen protestantische Sachsen wurde abgeschlossen.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Johann Georg II. war seit dem 13. November 1638 mit Magdalena Sibylle II. verheiratet. Er kämpfte erst für Frankreich, dann für den Kaiser. Bekannt wurde er aber vor allem für die zunehmende Verschwendungssucht während seiner Kur. Der Hofstaat wurde ins Unermessliche vergrößert, Jagden, Löwenhetzen, Turniere, Maskeraden, Feuerwerke und Vogelschießen lösten einander ohne Unterbrechung ab. Besonders liebte der Kurfürst aber die Musik. In seiner Jugend war diese von Heinrich Schütz geprägt worden. Musik und Theater dienten der Verherrlichung des Hofes. Als Höhepunkt barocker Festkultur fand im Februar 1678 die Durchlauchtigste Zusammenkunft statt. Sie wurde auf Befehl des Kurfürsten vom Dresdner Bürgermeister Gabriel Tzschimmer ausführlich beschrieben.

Bereits als Kurprinz hatte Johann Georg II. in Venedig italienische Instrumentisten und Sänger für seine Kapelle angeworben. Als Kurfürst holte er Franzosen und mehr noch Italiener in bedeutender Anzahl an seinen Hof. Dresden erhielt durch Johann Georg II. das erste feste Theater in Deutschland. Auch mit anderen Bauwerken stattete seine Prachtliebe die Residenz aus, das Schloss wurde ausgeschmückt, die Kunstkammer vermehrt, der Große Garten angelegt. Als im Jahr 1680 zum letzten Mal in Dresden die Pest wütete, reichten die wenigen Begräbnisplätze für die große Zahl der Opfer nicht mehr aus. Johann Georg II. veranlasste die Anlage eines neuen Pest- und Seuchenfriedhofs, des Eliasfriedhofs auf dem Ziegelschlag, damals weit außerhalb der Stadt.

Landesbaumeister Wolf Caspar von Klengel, den der Kurfürst besonders schätzte, schuf in seinem Auftrag das erste Opern- und Komödienhaus in Dresden (bis 1667), den Hausmannsturm (bis 1676) sowie die Königstraße. Weitere bemerkenwerte Persönlichkeiten zur Zeit Johann Georg II. waren der Hofmaler Samuel Bottschild, der Alchemist Johannes Kunckel, Lehnsekretär Magnus Lichtwer, Kammerherr Gotthelf Friedrich von Schönberg, Bürgermeister Georg Wiegner und Oberkämmerer Hermann von Wolfframsdorff.

Sein Sohn Johann Georg III. folgte ihm in der Kur.

[Bearbeiten] Quellen

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