Franz Josef Anton Hoffmann

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Franz Josef Anton Hoffmann, auch Frantz Joseph Anton Hoffmann, in späteren Publikationen auch Hofmann bzw. von Hof(f)mann, latinisiert Franciscus Josephus Antonius Hoffmann (* 1714 ; † um 23. Januar 1746 in Dresden) war ein deutscher Arzt und Mediziner, der sich um die Bildung des Collegiums medico-chirurgicum im Kurfürstentum Sachsen mit verdient gemacht hat. Er war der erste permanente General-Stabs-Medikus der kursächsischen Armee.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Franz Josef Anton Hoffmann entstammte der ursprünglich bürgerlichen Familie Hoffmann, die 1741 in den Reichsadelsstand erhoben wurde. Die Standeserhöhung am 5. Dezember 1741 erfolgte für den königlich-polnischen und kursächsischen Akziserat und Geheimen Kämmerer Franz Josef von Hoffmann (16961749) sowie für seine sechs Neffen, von denen Franz Josef Anton Hoffmann der älteste von denen war. Die anderen waren:

Diese wurde „wegen der durch Ersteren ...“ - damit ist der Kämmerer Franz Josef von Hoffmann gemeint - „... dem Kurhause Sachsen geleisteten treuen 30jährigen Dienste“.[2]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Hoffmann studierte Medizin und verteidigte am 23. Mai 1737 seine Inaugural-Dissertation zum Doktor der Medizin (Dr. med.) an der Universität in Mainz.[3]

Ab Ende 1739, im Alter von nur 30 Jahren, war Hoffmann der erste permanente Generalstabsmedikus in der kurfürstlich-sächsischen Armee. Diese Dienststellung wurde als höchstes Amt für die in der Armee im Sanitätswesen tätigen Feldscher geschaffen. Der Generalstabsmedikus erhielt „... ein jährliches Gehalt von 1000 Talern, sollte seinen gewöhnlichen Wohnsitz in Dresden haben, doch von dort aus die einzelnen Garnisonen inspicieren, die bei den Regimentern anzunehmenden Regiments- und Compagnie-Feldscheerer nicht nur vor ihrer Anstellung examiniren, sondern selbigen auch, wenn sie ihn vorkommenden Falls consuliren, mit gutem Rath und Unterricht an die Hand gehen sollte...“ (aus dem offiziellen Bestallungs-Dekret für den Generalstabsmedicus Dr. Hoffmann vom 11. Januar 1740).[4]

Bereits am 15. Januar 1740 wies Hoffmann in einer Abhandlung nach, dass in Sachsen eine eigene medizinisch-chirurgische Lehranstalt notwendig sei.[5] Zu dieser Zeit wurde dieser Plan vom Geheimen Kriegsrats-Kollegium, dem höchsten Rat des sächsischen Militärs noch abgelehnt, zumal der 1741 ausbrechende Schlesische Krieg dieses Vorhaben für einige Jahre verschob.

Das spätere erste Mitglied des Fachbereichs Chirurgie des Collegiums medico-chirurgicum, Friedrich Gottlieb Günther erweiterte die Pläne von Hoffmann und Friedrich Lebegott Pitschel, welcher 1743 einen weiteren Plan zur Schaffung der ersten chirurgische Lehranstalt für die wissenschaftlichen Ausbildung der Feldscher- und Barbiergesellen in Anatomie, Physiologie, Therapie und Chirurgie erstellte.[6].

Hoffmann starb bereits im 32. Lebensjahr, noch vor der Gründung des sächsischen Kollegiums der Medizin und der Chirurgie, so dass er nie in das Collegiums medico-chirurgicum aufgenommen wurde. Er wurde am 26. Januar 1746 in Dresden beigesetzt.[7]

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen und Einzelnachweise

  1. Ernst Heinrich Kneschke: Deutsche Grafen-Haeuser der Gegenwart in heraldischer, historischer und genealogischer Beziehung, 3. Band, Leipzig 1854, Digitalisat auf Google Books, S. 169f.
  2. Maximilian Gritzner: Standes-Erhebungen und Gnaden-Acte Deutscher Landesfürsten während der letzten drei Jahrhunderte..., Görlitz 1881, Verlag C.A. Starke, Digitalisat auf Google Books, S. 703.
  3. Franz Joseph Anton Hoffmann: Dissertatio medica inauguralis..., Mainz 1737, Datensatz auf Google Books.
  4. Ph. Fr. Herm. Klencke: Allgemeine Zeitung für Militair-Aerzte..., Braunschweig 1843, Digitalisat auf Google Books, S. 164.
  5. Dr. W. Roth: Militair-Sanitätswesen, Auszug aus dem Jahresbericht für 1879 in: August Hirsch: Jahresbericht über die Leistungen und Fortschritte in der gesamten Medizin ..., 14. Jahrgang, 1. Band, Berlin 1880, Digitalisat auf Google Books, S. 556.
  6. Heidel, Caris-Petra in Vom Stadtkrankenhaus zum Universitätsklinikum - 100 Jahre Krankenhausgeschichte in Dresden, 2010, S. 3
  7. Datensatz auf Ancestry
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