Fischergemeinde (Pirnaische Vorstadt)
Die Fischergemeinde östlich des Elbberges war eine der zehn Vorortgemeinden (Ratsgemeinden), die sich seit dem Mittelalter um die Stadt Dresden entwickelt hatten.
Sie entstand sich aus einer Fischersiedlung auf dem nordöstlichen Sporn zwischen der Elbe und dem Altwasserarm Gruna-Striesen, der hier einmündete und den natürlichen Hafen von Nisan bildete. Die Senke dieses Altarmes verlief von Striesen her über die Holbeinstraße und die Dürerstraße. Bis 1875 floß hier noch der Landgraben.
Westlich des Hafens lag an der Elbfurt nach Altendresden die ursprüngliche, weitaus ältere Fischersiedlung, die möglicherweise auf die Zeit der elbsorbischen Landnahme um 600 zurückgeht.
Die Fischersiedlung östlich des Elbberges ist wahrscheinlich erst nach der Erweiterung der Stadtbefestigung ab 1520 entstanden, die zu einem Verdrängungsprozeß der Fischer aus dem remparierten Stadtgebiet führte.
- Pirnaische Vorstadt: "Im Mittelalter gab es hier nur ein paar vereinzelte Häuser an der Rampischen Straße (später Pillnitzer Straße) und der Pirnaer Straße. Nach der Erweiterung der Stadtfestung ab 1520 siedelten sich dann zahlreiche Ackerbürger und Gärtner sowie auch Fischer (Fischergemeinde am Elbberg) hier an. Der Böhmische Holzhof war ein Stapelplatz für geflößtes Holz."[1]
[Bearbeiten] Ausmessung der Dresdner Vorstädte 1706
Ausmessung der Dresdner Vorstädte 1706
Fischergemeinde, Rampische Gemeinde, Pirnaische Gemeinde, Borngassengemeinde, Halbeulengassengemeinde, Oberseergemeinde (östlicher Teil)
Sächsisches Staatsarchiv, 12884 Karten, Risse, Bilder, Nr. Schr 009, F 001, Nr 005a[2]
Sonstige Erschließungsangaben[3]
Personen/Institutionen: Nienborg, Hans August, Oberlandfeldmesser.
Maßstab: 20 Ruten=17,5 cm
Umfang: 1
Format: 78x216
Verweis: Schr. 8, F. 6, Nr. 14a-14d; Schr. 8, F. 1, Nr. 4-7.
Registratursignatur: Abt. 11, Bd. 3, S. 45 b, Nr. 3c
[Bearbeiten] 1770: Grundriss der Fischergemeinde mit Angabe der am Elbberg, am Elbgässchen und am Terrassenufer gelegenen Grundstücke
Bestand des Ingenieurkorps:
Datierung 1770, 1819 [Kopie]
Objektdetails
Grundriss der Fischergemeinde mit Angabe der am Elbberg, am Elbgässchen und am Terrassenufer gelegenen Grundstücke
Fertigungsart: Federzeichnung, koloriert
Provenienz: Ingenieurkorps
Maßstab: 100 Dresdner Ellen=11 cm
Umfang: 1
Farbe: mehrfarbig
Format: 64,5 x 54,2 cm
Sächsisches Staatsarchiv, 11345
Ingenieurkorps, Nr. 758
Gliederung des Bestandes:
Bestand 11345 Ingenieurkorps
02. Karten
02.01. Orte
02.01.02. Dresden[4]
[Bearbeiten] Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797
Fischergemeinde in Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797
Fischergemeinde
[Bearbeiten] Ab 1835: die Fischergemeinde gehört zur Pirnaischen Vorstadt
Im Jahre 1835 wurden die Vorortgemeinden Borngasser Gemeinde, Fischer-Gemeinde, Rampische Gemeinde und Pirnische Gemeinde zur Pirnaischen Vorstadt zusammengefaßt.
[Bearbeiten] Lithographie von C. W. Arlt um 1840
Eine alte Lithographie von C. W. Arlt um 1840 zeigt:
- Die Brühlsche Terrasse und Belvedere-Gaststättengarten, Blick elbaufwärts auf Fischergemeinde[5] Auf der Elbe das von der Maschinenbauanstalt Übigau gebaute Dampfschiff "Königin Maria"[6]
[Bearbeiten] Fischergemeinde und Sonntagsche Ziegelei ab 1867
- "In Dresden selbst entzündete sich der Konflikt etwa 20 Jahre nach dem 1845er Hochwasser im Bereich der ehemaligen Fischergemeinde, die sich östlich des Elbbergs an die Dresdner Altstadt anschloß. Der Betrieb der hier ansässigen Sonntagschen Ziegelei wurde zunehmend zu einem öffentlichen Ärgernis ..." (1867)[7]
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ Pirnaische Vorstadt auf dresden-und-sachsen.de (abgerufen am 13. Juni 2025).
- ↑ Sächsisches Staatsarchiv, 12884 Karten, Risse, Bilder, Nr. Schr 009, F 001, Nr 005a (Zu benutzen im Hauptstaatsarchiv Dresden)
- ↑ Nr. Schr 009, F 001, Nr 005a in der Deutschen Digitalen Bibliothek.
- ↑ Bestand 11345 Ingenieurkorps bei archiv.sachsen.de.
- ↑ Lithografie von C.W. Arlt, Staffage von Baumgarten, um 1840; Original in Bienertsamlung, Mappe 11, Karton 37, Bild 161.
- ↑ 12727 Nachlass Wilhelm Gotthelf Lohrmann Archivaliensignatur 73/33-73/34.
- ↑ In: Christian Korndörfer: "Die Dresdner Elbauen — Hochwasserschutz und Refugium für Mensch und Natur". In: "Von der Natur der Stadt – Lebensraum Dresden", Dresdner Hefte Nr. 67 (2001), S. 24.