Ernst Eckstein

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Ernst Eckstein

Dr. phil. Friedrich Ludwig Adolf Ernst Eckstein, Pseudonym auch Arthur Freiherr von Deich (* 6. Februar 1845 in Gießen, † 18. November 1900 in Dresden) war ein deutscher Schriftsteller, Journalist und Dichter.

[Bearbeiten] Familie

Ernst Eckstein entstammte aus einer alten Gießener Juristen- und Pfarrersfamilie. Sein Großvater väterlicherseits war der Gießener Regierungsrat Conrad Gottfried Eckstein.

Ernst Eckstein wurde am 6. Februar 1845 als Sohn des Rechtsanwalts und Hofgerichtsrats Dr. jur. Franz Eckstein (18171881) und dessen Ehefrau Auguste geb. Welcker (18191857), Tochter des Hofgerichtsadvokaten Dr. jur. Ludwig Welcker geboren. Großonkel mütterlicherseits waren der Archäologe und Philologe Friedrich Gottlieb Welcker (17841868) sowie der Jurist und Politiker Carl Theodor Welcker (17901869). Der Forstzoologe Karl Eckstein (18591939) war ein Cousin von Ernst Eckstein.

Ernst Eckstein heiratete 1873 in Gießen Elisabeth Bolle (* 1856 in Düsseldorf; † 1891 in Dresden). Mit ihr hatte er drei Kinder, seinen Sohn Franz Edgar Eckstein (* 2. April 1878 in Leipzig), der wie sein Vater Schriftsteller wurde sowie zwei Töchter. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete Eckstein die Freundin seiner verstorbenen Gattin.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Nach seinem Studium der Philosophie, Literatur und Geschichte an den Universitäten Gießen, Bonn und Marburg lebte Eckstein zuerst ab 1867 in Berlin. Ein Jahr später zog er nach Paris, das er aufgrund deut Deutsch-Französischen Krieges 1870 wieder verlassen musste, zuerst Richtung Spanien, später nach Italien. 1872 siedelte Eckstein nach Wien über, zog 1874 weiter nach Leipzig und ließ sich schließlich 1885 nach einem kurzen Aufenthalt im italienischen Florenz in Dresden am Bismarckplatz 6 nieder.[1]

In Dresden schrieb Ernst Eckstein für verschiedene belletristische Blätter und Monatszeitschriften, hatte aber zu diesem Zeitpunkt bereits den Höhepunkt seiner Schaffensperiode überschritten. Trotzdem zählen die ab 1885 erschienenen Romane zu seinen bedeutendsten. 1891 zog er in die Franklinstraße 30 um, wo er bis zum Schluss mit seiner Frau lebte. 1896 erlitt Eckstein seinen ersten Schlaganfall und starb vier Jahre später an einer Nierenentzündung. Er wurde nach seinem Tod auf dem Trinitatisfriedhof begraben. Seine Witwe Claudine Antoinette Susette verw. Eckstein zog 1902 in die Wormser Straße 6 um.[2][3]

Obwohl Eckstein zu Lebzeiten zu den großen Erfolgsautoren der Gründerzeit zählte, seine Werke eine große Verbreitung fanden und in viele Sprachen übersetzt wurden, ist er heute fast nur noch dem Fachpublikum bekannt und weitgehend in Vergessenheit geraten. Seine Schulhumoreske "Der Besuch im Carcer" von 1872 gilt als Vorbild für den berühmten Film "Die Feuerzangenbowle" mit Heinz Rühmann.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Dresden, 1886, S. 82 SLUB
  2. Adressbuch Dresden, 1903, S. 117 SLUB
  3. Claudine Antoinette Susette Eckstein ist letztmalig im Adressbuch Dresden von 1908 (S. 147) verzeichnet. Es ist daher anzunehmen, dass sie 1907 bzw. 1908 verstorben ist.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Weblinks

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