Eduard Brescius

Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
Wechseln zu: Navigation, Suche

Karl Eduard Brescius, auch Carl Eduard Brescius (* 10. Januar 1798 in Bautzen; † 1. August 1865 in Dresden) war ein sächsischer Kauf- und Handelsherr sowie Mühlen- und Fabrikbesitzer in Dresden.

[Bearbeiten] Familie

Karl Eduard Brescius entstammte der Lausitzer Familie Brescius. Er war der drittälteste Sohn des Kamenzer Juristen, Richters, Stadtrats und Bürgermeisters, Wilhelm Gottfried Brescius (* 22. Dezember 1758 in Bautzen; † 15. Juni 1835 in Kamenz) und dessen Ehefrau Johanna Henrietta Martha geb. Compaß (* 1766; † 2. April 1839 in Dresden), Erbin des Ritterguts Rothnaußlitz und einzige Tochter des Kamenzer Bürgermeisters Dr. Karl Gottlob Compaß auf Rothnaußlitz († 1800). Eduards Großvater war der Jurist, kaiserliche Post- und Kommissionsrat sowie Oberpostmeister der Oberlausitz, Karl Ehrenfried Brescius (17301802). Eduard hatte noch drei Brüder:

Eduard Brescius heiratete am 27. Dezember 1831 [1] Pauline geb. Schaffhirt (* 17. November 1810; † 27. November 1870 in Dresden),[2] Tochter des Dittersbacher Papiermühlenbesitzers und Papiermachers Johann Christian Schaffhirt (17601812)[3] und dessen dritter Ehefrau Auguste Friederike geb. Thomaschke.[4][5] Eduard und Pauline Brescius hatten vier Söhne, von denen zwei bereits im Kindesalter verstarben:

Eduards Ehefrau Pauline führte ab 1866, mit Beginn ihres Witwenstandes das Adelsprädikat "von" im Dresdner Adressbuch.[11]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Eduard Brescius erlernte den Beruf eines Kaufmannes, kam 1831 nach Dresden, wo er sich anfangs privat am Altmarkt im Haus Nr. 370 niederließ und ist erstmals 1833 im Dresdner Adressbuch aufgeführt.[12] Er pachtete und kaufte später die im 16. Jahrhundert erbaute Würzmühle am Weißeritzmühlgraben. Neben dem Mahlen von Gewürzen diente die Mühle auch der Lederwalke.[13]

Ab 1843 ist Brescius als Besitzer der Mühle und des Hauses Nr. 1681 in der Straße "Vor dem Falkenschlage" verzeichnet. Sein Handelsgeschäft befand sich in der Großen Frauengasse 12,[14] wo er ein sogenanntes "Oel-Verkaufs-Local" besaß.[15] 1844 verlegte er sein Verkaufslokal kurzzeitig an die Frauenkirche, in die dortige Hausnummer 5.[16]

Ab 1852 ist Brescius als Besitzer der Würzmühle Am Weißeritzmühlgraben aufgeführt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich seine Ölhandlung wieder in der großen Frauengasse.[17] Ab 1854 ist Brescius auch als Ölfabrikant im Dresdner Adressbuch zu finden.[18] 1857 verlegte er seine Ölhandlung erneut, diesmal in die Innere Pirnaische Gasse 2.[19] Am 22. Mai 1858 besuchte Brescius mit Ehefrau sowie seinem Bruder, Karl Wilhelm von Brescius als Kurgäste Bad Kissingen.[20]

1859 eröffnete Brescius sein "Öl- und Produktengeschäft" in der Landhausstraße 2.[21] Ab 1860 führte Eduards Sohn, Otto Brescius das Adelsprädikat "von" in seinem Namen. Eduard Brescius erhielt bereits am 17. August 1831 in Pillnitz die königlich-sächsische Adelsanerkennung für die Familie Brescius aufgrund des Reichsadelstandes für seinen Großvater, Karl Ehrenfried von Brescius, die dieser am 3. Juli 1794 in Wien erhielt. Ab den 1860er Jahren nannten sich viele Familienmitglieder von Brescius. Eduard Brescius selbst ersuchte nach der 1831 erfolgten Adelsanerkennung die Aussetzung der Veröffentlichung und verzichtete bis zu seinem Tod auf das Adelsprädikat "von" im Adressbuch und bei seinen Firmen. Am 26. Juni 1858 erfolgte dann schließlich die amtliche Bekanntmachung des Königreiches Sachsen auf Ersuchen der Söhne Otto und Ernst Brescius.[22]

Ab 1862 firmierte seine Firma unter "C. Ed. Brescius u. Comp."[23] Im gleichen Jahr zog er auch privat in die Landhausstraße 2 [24] und übertrug die Leitung der Fabrikation der Würzmühle an seinen Neffen Gustav von Brescius, blieb aber noch bis 1864 der Besitzer der Mühle und seiner Ölhandlung, die sein Sohn Otto führte.[25] 1864, kurz vor Brescius' Tod musste er die Mühle an das Königreich Sachsen verkaufen, weil auf dem Gelände des Weißeritzmühlgrabens der neue Güterbahnhof der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen erbaut wurde.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Freundeswunsch der glücklichen Verbindung zwischen C.E. Brescius mit Fräulein Pauline Schaffhirt..., Dresden 1831, Digitalisat auf Google Books
  2. Datensatz auf Ancestry
  3. Johann Christian Schaffhirt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  4. Auguste Friederike Schaffhirt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  5. Leipziger Zeitung, Familiennachrichten zum Tod von Amalie Auguste Schaffhirt am 28. September 1827, Digitalisat auf Google Books, S. 2924
  6. Datensatz auf Ancestry
  7. Nicht im Gothaischen Genealogischen Taschenbuch der Briefadeligen Häuser aufgeführt.
  8. Datensätze auf Ancestry
  9. Branntweinbrennerei in Rodau in: Rosenbacher Anzeiger, 13. Jahrgang, Ausgabe 9/2014, Online-pdf auf www.rosenbach.de
  10. Adressbuch Dresden 1902, SLUB, S. 181
  11. Adressbuch Dresden 1866, SLUB, S. 51
  12. Adressbuch Dresden 1833, SLUB, S. 38
  13. Würzmühle auf www.weisseritzmuehlgraben.de
  14. Adressbuch Dresden 1843, SLUB, S. 37
  15. Adressbuch Dresden 1844, SLUB, S. 38
  16. Adressbuch Dresden 1845, SLUB, S. 39
  17. Adressbuch Dresden 1852, SLUB, S. 27
  18. Adressbuch Dresden 1854, SLUB, S. 23
  19. Adressbuch Dresden 1858, SLUB, S. 38
  20. Kurliste von Bad Kissingen und Kissinger Bad-Anzeiger 1858, Digitalisat bei Bavarica, S. 242
  21. Adressbuch Dresden 1860, SLUB, S. 41
  22. Brescius im Neuen allgemeinen deutschen Adels-Lexicon auf archive.org
  23. Abkürzung für Compagnie
  24. Adressbuch Dresden 1862, SLUB, S. 49
  25. Adressbuch Dresden 1863, SLUB, S. 51
Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge