Dresdner Drachen
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Dresden ist eine Region mit verhältnismäßig sehr vielen Drachensagen. Während in anderen Regionen Drachensagen spärlich gesät sind, gibt es allein auf dem Gebiet der Stadt Dresden mindestens sieben Drachensagen:
- die Sage vom Drachen am Drachenberg in der Drachenschlucht in Trachenberge, der an der Drachenbucht (einem alten Elbarm in Trachau) besiegt wurde
- die Sage vom Zmij im Plauenschen Grund, aus der um 1860 die geschäftstüchtige Legende vom Eiswurm (Logo der Felsenkellerbrauerei) hervorging, nach dem die Straße Am Eiswurmlager benannt wurde
- die Sage vom Drachen Meix am Ende des Friedrichsgrundes, nach dem die Meixmühle benannt ist (in Pillnitz)
- die Sage vom Lindwurm im Nesselgrund in der Dresdner Heide (Klotzsche)
- die Sage vom Drachen, der die Fünf Brüder getötet hatte und schließlich von der Schwester der Fünf Brüder mit fremder Hilfe getötet wurde (Oberwartha)
- die Sage vom Schlossdrachen im Dresdner Schloss (= Der Drache im K. Schlosse zu Dresden vom ersten Weihnachtstag 1643)
- Der Drache in Cotta bei Dresden: "Im Jahre 1714 ist das Ehepaar Kirsten zu Cotta bei Dresden in Anklagestand gesetzt worden, weil sie den Drachen hätten, den Viele bei ihnen aus- und einfliegen gesehen, das Vieh behexten, so daß keine Butter gemacht werden konnte u. s. w.; allein unter dem 5. Novbr. wurden sie freigesprochen."[1]
Bei den Sorben waren Hausdrachen (obersorb. zmij, niedersorb. plon) sehr populär, die auch als Gelddrachen gesehen und bezeichnet wurden. Sie traten auch im Meißner und Dresdner Raum auf, beispielsweise in Nickritz (heute zu Riesa im Landkreis Meißen):
- "Der Drache zu Nickeritz und der Kobold zu Pausitz bei Jahnishausen. Im November 1674 haben die Eheleute Hans Buckerdt und seine Frau aus Nickeritz bei den Gerichten zu Jahnishausen sich beklagt, daß ihre Nachbarn sie beschuldigten, sie hätten den Drachen, und daß sie eines Morgens hätten ihm eine zu heiße Suppe vorgesetzt, darüber sey er böse geworden, [85] habe das Haus angesteckt und sey dann in Gestalt eines hellen Scheines fortgeflogen."[2]
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ Zitiert nach: Johann Georg Theodor Grässe: "Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen", Zweite verbesserte und vermehrte Auflage, Verlag Schönfeld, Dresden 1874, Band 1. S. 127.
- ↑ Zitiert nach: Johann Georg Theodor Grässe: "Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen", Zweite verbesserte und vermehrte Auflage, Verlag Schönfeld, Dresden 1874, Band 1. S. 84-85.