Diskussion:Palais Brühl-Marcolini

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Palais Brühl-Marcolini (Q119192)

Palast


Palais Brühl-Marcolini


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Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] 1727

Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt https://www.wikidata.org/wiki/Q1737313: Ursprünglich ab 1727 als Gartenpalais „Palais Brühl-Marcolini“ auf einem bereits als Garten ausgebauten Gelände der damaligen Vorstadt Ostra errichtet.

Johann Christoph Naumann: Er entwarf u. a. das Palais Brühl-Marcolini in der Friedrichstadt

[Bearbeiten] 1736

Johann Christoph Knöffel#Weitere Werke: ab 1736: Umbau des späteren Marcolini-Palais


Johann Christoph Naumann (1664–1742) war ein sächsischer Architekt und Baumeister. Er entwarf u. a. das Palais Brühl-Marcolini in der Friedrichstadt und war wohl auch am Umbau des Regimentshauses in der Inneren Altstadt beteiligt

[Bearbeiten] 1745

Johann Gottfried Knöffler: 1745: Brunnenrelief im Marcolini-Palais

[Bearbeiten] 1746

[Bearbeiten] 1774

Camillo Graf Marcolini: umfangreiche Porzellansammlung in seinem 1774 erkauften Friedrichstädter Palais

[Bearbeiten] 1813


Vom König bis ein Stück über das Lincke'sche Bad begleitet, begab sich N. nach der Lausitz, um die Verbündeten aus den von ihnen noch besetzten Teilen Sachsens zu vertreiben. Dies gelang ihm auch durch den am 20. und 21. Mai nicht fern von Bautzen über sie erfochtenen entscheidenden Sieg, nach welchem er ihnen aber den erbetenen zweimonatigen Waffenstillstand bewilligte. Bald nach dessen Abschluß verlegte N. sein Hauptquartier wieder nach Dresden, wo er, ohne daß selbst der König davon verständigt worden war, am 10. Juni früh 5 Uhr unerkannt zu Wagen anlangte. Diese Tatsache ist durch eine in der Pariser Nationalbibliothek aufbewahrte, von einem zwar unbekannten, jedoch genau unterrichteten Verfasser herrührende, freilich nicht unterzeichnete Handschrift festgestellt.[1] Daher muß die sowohl von Lindau Bd. II., S. 598 als auch von Taggesell S. 120 gebrachte Mitteilung, N. sei auch diesmal unter Glockengeläut und Kanonendonner in Dresden eingezogen, als unrichtig bezeichnet werden. Allerdings bekam die Bewohnerschaft noch beides, aber erst am 13. Juni zu hören, um ihr zu künden, daß der Kaiser wieder in der Stadt weile.

Da er diesmal sich hier länger aufzuhalten gedachte und dem Hofe nicht lästig fallen wollte, bezog er das in der Friedrichstadt gelegene Marcolini'sche Palais, jetzt Friedrichstraße 41, das ihm von seinem damaligen Minister des Auswärtigen, Maret, Herzog von Bassano, ausgesucht und eingerichtet worden war. N. bewohnte im Mittelpalais das[WS 2] Erdgeschoß. Im Mittelsaal, der jetzt als Geschäftsstelle dient, pflegten sich die Generäle und Minister zu versammeln; der danebenliegende Raum, den jetzt Kassierer und Buchhalter innehaben, war das Arbeitszimmer des Kaisers. Das derzeitige Beratungszimmer [155] der Ärzte wurde als Empfangssaal benutzt. Daneben befand sich das Ankleidezimmer, während die jetzigen Apothekerräume als Schlafgemach des Kaisers dienten. (Vergl. A. Fiedler, Zur Geschichte des Marcolini'schen Palais S. 22, 23.)

Während dieses Aufenthaltes war er wieder äußerst tätig. Über die alte und junge Garde, die in der Stadt und deren Umgebung Unterkunft gefunden hatte, wie über die fast täglich hier eintreffenden, aber bald weiter ziehenden französischen Truppen hielt N. auf den nahegelegenen großen Wiesen des Ostrageheges sehr häufig Musterungen ab. Anfangs ritt er stets durch das Ostravorwerk, dessen Verwalter sich ernstlich darüber beklagte; deshalb benutzte der Kaiser später den Weg durch das seiner Wohnung gegenüberliegende Wallwitz'sche Grundstück, jetzt Friedrichstraße 52, das ebenfalls einen Ausgang nach dem Gehege besaß. – Um Dresden vor feindlichen Angriffen noch besser zu sichern, hatte N. die Anlegung von starken Schanzen und anderen Befestigungsarbeiten angeordnet, die er ebenfalls fast täglich besichtigte und deren Ausführung er streng überwachte. Namentlich in der nur wenig geschützten Neustadt wurde eine größere Anzahl Schanzen errichtet.

Öfters verließ der Kaiser, wenn auch meist nur auf kurze Zeit, unsere Stadt, um Sachsen und besonders seine Verteidigungspunkte kennen zu lernen und namentlich Geländestudien zu machen. So besuchte er im Juni die Festung Königstein und das Schloß Sonnenstein, ferner Lohmen und Wehlen wo er besonders die Elbufer in Augenschein nahm, Königsbrück und seine Umgebung, das Schloß Stolpen, den Lilienstein, nochmals den Königstein und Struppen, im Juli Moritzburg, Radeburg, Radeberg, Sedlitz, Luckau, Lübben und Guben in der Niederlausitz, um die dort liegenden französischen Truppen zu mustern. Am 10. Juli trat er eine größere Reise an, auf der er u. a. in Torgau, Wittenberg, Dessau und Magdeburg weilte und die dortigen Truppen und die Festungswerke besichtigte. Nach fünftägiger Abwesenheit traf der Kaiser wieder in Dresden ein.

In seinem hiesigen Palais führte er im ganzen eine einfache Lebensweise. Allerdings sah er außer bei den fast täglichen Vormittagsempfängen auch sonst Besuch bei sich. Öfters sprachen der König oder Glieder seiner Familie, zuweilen aber auch auswärtige Fürstlichkeiten, wie der Herzog von Weimar, der Prinz von Hessen-Darmstadt sowie der König von Westfalen, des Kaisers jüngster Bruder Jérôme im Marcolini'schen Palais vor.

Als eine der wichtigsten Personen, die hier von N. empfangen wurden, ist der damalige Graf, der spätere Fürst Metternich, seit 1809 Minister der auswärtigen Angelegenheiten beim Kaiser von Österreich, zu nennen. Er war am 25. Juni 1813 nach Dresden gekommen, um die bereits von Preußen und Rußland angenommene Vermittelung Österreichs auch N. anzubieten, falls dieser mit den beiden verbündeten Gegnern Frieden schließen wolle. Die darauf bezügliche denkwürdige und folgenschwere Unterredung Metternichs soll nach dem zweiten Teile des bereits erwähnten französischen Berichtes am 26. Juni stattgefunden [156] haben. Das ist aber unrichtig, wie Metternich im ersten Teile seiner nachgelassenen Papiere, die sein Sohn Fürst Richard Metternich Winneburg 1880 herausgab, selbst erzählt, erhielt er von N. überhaupt erst am 27. Juni die Einladung zum Empfang, der dann am nächsten Tage, also den 28. Juni, stattfand.

Im Verlaufe des Zwiegespräches hatte Metternich über die jetzt zu weiteren Kämpfen bereite französische Armee eine geringschätzige Bemerkung gemacht, die mit den Worten schloß: „Ich habe Ihre Soldaten gesehen, sie sind Kinder . . .“ Darüber war N. so in Zorn geraten, daß er seinen bisher in der Hand gehaltenen Hut in die Ecke des Zimmers schleuderte, wo ihn der Graf ruhig liegen ließ, so daß ihn der Kaiser später selbst aufheben mußte. Letzterer zeigte sich am Ende der achtstündigen Unterredung wenigstens äußerlich ruhiger, auch ließ er aus eigenem Antriebe am 30. Juni Metternich noch einmal kommen und besprach sich vier Stunden lang mit ihm über die kriegerische Lage, ohne daß in den beiderseitigen verschiedenen Anschauungen die geringste Annäherung erzielt worden wäre. – Die beiden Unterredungen haben in dem schon erwähnten, von den Ärzten des Stadtkrankenhauses in Friedrichstadt als Beratungssaal benutzten Raume stattgefunden. Letzterer ist im wesentlichen noch heute in demselben Zustande erhalten, in dem er sich im Sommer 1813 befand, doch fehlen natürlich bis auf zwei Pfeilertischchen die damals vorhandenen Möbel. Die Wände tragen noch immer die alte chinesische Papiertapete, und das Zimmer zeigt noch heute den früheren getäfelten Fußboden, sowie den vor einem Jahrhundert benutzten Marmorkamin.

Dauernd unermüdlich arbeitend überlegte N., wie er in der immer ernster werdenden Zeit sich seiner alten und neuen Gegner am geeignetsten erwehren und sie vernichten könnte, er hatte daher für Festlichkeiten kaum noch Sinn; nur den Genuß des Theaters gönnte er sich. Zu diesem Zwecke war auf seinen Befehl in dem im Ostflügel des Palais nach der Gartenseite zu gelegenen Orangeriegebäude ein kleines etwa reichlich hundert Personen fassendes Theater aufgebaut worden. Darin führten eine Anzahl nach Dresden berufener erster Kräfte der Pariser Bühne von Mitte Juni bis in den August vor dem Kaiser und seinem Gefolge, der königlichen Familie sowie geladenen Gästen aus den Kreisen des hohen Adels gewöhnlich mehrmals in der Woche meist Lustspiele auf. Im alten Opernhaus ist N. während seiner diesmaligen Anwesenheit in Dresden ebenfalls wiederholt gewesen.

Nachdem der Kaiser am Abend des 24. Juli der gesamten königlichen Familie im Schloß einen einstündigen Besuch abgestattet hatte, verließ er mit drei Begleitern am nächsten Morgen ½5 Uhr ganz in der Stille unsere Stadt und begab sich nach Mainz. Hier fand eine verabredete Zusammenkunft mit seiner hohen Gemahlin statt. Am 4. August kehrte er ohne feierliche Begrüßung durch den Hof nach Dresden ins Marcolini'sche Palais zurück. Bereits wußte er, daß der Kampf gegen die Verbündeten, deren Macht durch Österreichs Beitritt wesentlich verstärkt worden war, nach Ablauf des am 5. Juni abgeschlossenen Waffenstillstandes [157] sofort wieder beginnen mußte. Deshalb arbeitete der Kaiser in diesen Tagen mit größtem Eifer an dem Entwurfe des neuen Feldzugsplanes, bestimmte auch, daß die Feier seines auf den 15. August fallenden Geburtstages bereits am 10. August stattfinden sollte. Sie verlief besonders glänzend und brachte am Vormittag eine vom prächtigsten Wetter begünstigte großartige Musterung von 40 000 Mann auserlesener Truppen auf den Ostrawiesen. Natürlich nahmen der Kaiser, der sächsische König, die Prinzen und ein glänzendes Gefolge, sowie eine überaus große Volksmenge an diesem prachtvollen militärischen Schauspiele lebhaften Anteil. Nach dem am Mittage in der katholischen Kirche abgehaltenen Festgottesdienste mit Te Deum unter Geschützdonner erfolgte teils auf der Hauptstraße in der Neustadt, teils in verschiedenen Lagern vor der Stadt eine Speisung aller Truppen. Abends fand im Schlosse eine sehr glänzende Festtafel statt, an der natürlich auch N., der den ganzen Nachmittag über in seinem Palais emsig gearbeitet hatte, teilnahm. Ein prachtvolles, auf der Brücke und auf der Elbe abgebranntes Feuerwerk, dem der Kaiser vom Schlosse aus zusah, beendete den festlichen Tag, an dem nach Odelebens Angabe N. dauernd „außerordentlich ernsthaft und nachdenkend“ gewesen sein soll. Ahnte er vielleicht, daß nach diesem Glanzpunkte in seinem Leben es mit ihm nun abwärtsgehen könnte?

Am 15. August nachmittags 5 Uhr verließ der Kaiser in Begleitung seines Schwagers, des Königs von Neapel, unsere Stadt und begab sich zu Wagen über Bautzen zu seinen in Schlesien stehenden Truppen.

https://de.wikisource.org/wiki/Hervorragende_Pers%C3%B6nlichkeiten_in_Dresden_und_ihre_Wohnungen:_Napoleon_I._Bonaparte

[Bearbeiten] 1833

Auguste Charlotte Gräfin von Kielmannsegg: 1809 lebte sie am französischen Hof, 1813 folgte die Rückkehr nach Sachsen, nach der Schlacht bei Leipzig wurde sie verhaftet und auf ihre Lausitzer Güter verbannt. 1822 war sie zum katholischen Glauben konvertiert, 1833 lebte sie wieder in Dresden (Marcolinipalais). Sie wohnte seit 1840 in einem Wasserschlößchen nahe bei "Reisewitzens" an der Weißeritz im Plauenschen Grund, das Johann Georg IV. für Sibylle von Neithschütz erbaut hatte, beschäftigte sich mit Literatur, Naturgeschichte und dem Sammeln von Kunstgegenständen sowie mit Wahrsagen vermittels eines „Erdspiegels".

[Bearbeiten] 1835

[Bearbeiten] 1847

[Bearbeiten] 1849

Lazarett: 1799 wurde es als Stadtkrankenhaus bezeichnet und 1849 in das Marcolinipalais (Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt) verlegt.

Äußerer Matthäusfriedhof: Mit dem weiteren Ausbau der Vorstadt Friedrichstadt und der Nutzung des Marcolinipalais als städtisches Krankenhaus Friedrichstadt ab 1849 erwies sich der Innere Matthäusfriedhof als zu klein. Deshalb wurde 1851 der Äuße­re Matthäusfriedhof angelegt. 1861 entstand nach Plänen von Carl Adolph Canzler ein im neugotischen Stil gestaltetes Torhaus (Parentationshalle) mit Kapelle. 1854 wurde eine erste, 1880 eine zweite Erweiterung des Friedhofes erforderlich. Die maximale Ausdehnung betrug 5,6 ha.[8]

[Bearbeiten] Lemma

Palais Brühl

Brühlsches Palais + WL Palais Brühl

Brühlsche Palais (Schießgasse)

Portal:Kulturdenkmale

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Fritz Löffler: Das Alte Dresden. Dresden 1956. S. 85
  2. Peter Kunze: Vom Adelspalais zum Städtischen Klinikum. Dresden 1999. S. 7-9.
  3. Fritz Löffler: Das Alte Dresden. Dresden 1956. S. 85
  4. WEHNERT, E.: Plauen an der Weißeritz, in: ? vom 7.5.1977
  5. Fritz Löffler: Das Alte Dresden. Dresden 1956. S. 109
  6. Fritz Löffler: Das Alte Dresden. Dresden 1956. S. 85
  7. STEPHAN, Dresdner Ansichten: Friedrichstraße, in: SZ 1982
  8. Pressemitteilung der Stadt Dresden vom 24.09.2013, 05. April 2015
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