Chemnitzer Straße
Die Chemnitzer Straße stellt die alte Verbindungsstraße zwischen der Stadt Dresden und dem Dorf Plauen dar. Heute verläuft sie zwischen Nürnberger Straße in der Südvorstadt und dem F.-C.-Weiskopf-Platz in Plauen. Ursprünglich führte sie aber vom Plauenschen Platz am 26er Ring über die Gleisanlagen des Hauptbahnhofs bis zum damaligen Chemnitzer Platz. Sie wurde in den Jahren 1842 und 1843 an Stelle eines bereits vorhandenen Weges gebaut, der am Plauenschen Schlag seinen Anfang nahm[1]
Neben der Falkenbrücke und der Hohen Brücke stellte die Brücke Chemnitzer Straße die dritte Möglichkeit dar, die Gleise zu überqueren, zunächst sogar mittels Pferdestraßenbahn, wobei die elektrische Straßenbahn, die Linie 6, dann auf die Falkenbrücke auswich. 1953 mit der Umbenennung von Chemnitz in Karl-Marx-Stadt erhielt die Straße, wie der gleichnamige Platz, den Namen des Schriftstellers Franz Carl Weiskopf. Mit dem Neubau der Straßenbrücke über die Gleisanlagen in den 60er Jahren, wurde der Teil nördlich der Nürnberger Straße in Budapester Straße unbenannt. Wobei dieser ab der Schweizer Straße anders verläuft, so ist auch vom Abschnitt nordöstlich der „Chemnitzer Brücke“ zum ehemaligen Plauenschen Platz nichts mehr zu erkennen. 1991 wurde schließlich der südliche Teil wieder in Chemnitzer Straße umbenannt, kleinste Hausnummer ist nun die 28 bzw. 59a.
An der Chemnitzer Straße befanden sich folgende Bauten, Unternehmen und Institutionen:
- eine Blindenanstalt in der Nähe vom Plauenschen Platz (Nr. 4),
- eine Taubstummenanstalt,
- die Kinderheilanstalt an der Ecke zur Altenzeller Straße (Nr. 14),
- die Maschinenfabrik Großmann (Nr. 26),
- der Alte Annenfriedhof (Nr. 32),
- die Konservenfabrik Louis Naumann (Nr. 42),
- die Falkenbrauerei auf dem Gelände des heutigen Bürokomplexes Falkenbrunnen (Nr. 58) (ehemals Plauenscher Lagerkeller) und
- die Feldschlösschenbrauerei in der Nähe des heutigen Arbeitsamtes.
1973 wurde an der F.-C.-Weiskopf-Straße 83 eine Berufsschule eröffnet, das heutige Berufsschulzentrum für Dienstleistung und Gestaltung.
Aufgrund der unachtsamen Zerstörung nach dem Zweiten Weltkrieg im Juni 1945 wurden nach 1946 am südlichen Ende die Obergeschosse der Gebäude mit den ungeraden Hausnummern 115 bis 121 abgetragen und die Erdgeschosse für Geschäfte nutzbar gemacht. Nach 1990 wurden diese ebenfalls abgerissen, um Neubauten Platz zu machen. Vollständig erhalten u.a. dagegen ist die gegenüberliegende Straßenseite mit den geraden Hausnummern 84 und 88 bis 96 sowie die Häuser 61 und 71.
[Bearbeiten] Ausgewählte Adressen
- Nr. 17: Gasthof Plauen-Dresden, 1884: Bundeshotel für Radfahrer, Besitzer: Max Pahlitzsch[2]
- Nr. 46–50: Bürogebäude Falkenbrunnen
- Nr. 67 und 69: Neubau von zwei Mehrfamilienhäusern mit 37 Zwei-Zimmer-Wohnungen durch Treubau Dresden; Fertigstellung: Baubeginn: 2017; Herbst 2018[3]
- Nr. 84: errichtet um 1850, bis etwa 1960 Gastwirtschaft „Bruno Ehrlich“, „Tankhäusel“; dann Blumenladen „Flora 27“ (in Anlehnung an nahelgelegenes Postamt A27), gleichnamiges Café bis 2012 (nun Chemnitzer Straße 78a, Eingang Klingenberger Straße 15) sowie Suppenladen (nun Nöthnitzer Straße 3); seit 2012 Gaststätte „Genuss-Manu-Faktur“[4]
- Nr. 88: Frucht Center Minimarkt (ehem. Konsum)
- Nr. 107: um 1920 (?) Konzert- und Balllokal/Café „Westend“
[Bearbeiten] Quellen
- Annette Dubbers: Die Südvorstadt – Aus der Geschichte eines Stadtteils.
- Die Chemnitzer Straße auf dresdner-stadtteile.de
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18. - ↑ Fest-Zeitung für den Hauptbezirkstag Dresden Gau 21 (Sachsen) d. D. Radf.-B. Sonntag, den 7. Oktober 1894 zu Plauen-Dresden, S. 3, Digitalisat der SLUB Dresden.
- ↑ https://www.treubau-dresden.de/chemnitzerstrasse/
- ↑ Sächsischer Bote 13.2.2013, S. 6
[Bearbeiten] Weblinks
- Adressbücher: 1943/44
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Franz Carl Weiskopf“
- OpenStreetMap: Chemnitzer Straße