Carl Hieronymus von Bose

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Wappen der Adelsfamilie Bose

Carl Hieronymus von Bose, auch Karl Hieronymus von Bose (* 21. Mai 1759 in Oberthau; † 23. Mai 1813 in Königstein/ Sächsische Schweiz) war anfangs kursächsischer, später königlich-sächsischer Offizier, Generaladjutant des sächsischen Königs und Festungskommandant der Festung Königstein, zuletzt im Rang eines königlich-sächsischen Oberst.

[Bearbeiten] Familie

Carl Hieronymus von Bose entstammte dem Ammendorfer Ast des sächsischen Adelsgeschlechts von Bose mit dem Ahnherren Hans Bose auf Kötzschau u.a., das zum sächsisch-thüringischen Uradel zählt. Die ununterbrochene Stammreihe der Adelsfamilie Bose beginnt mit Tedulfus Busz, der erstmals 1230 als Ritter erwähnt wurde und anfangs eine Linie von Lehnsherren und Rittern der Grafen von Mansfeld-Querfurt und der Bischöfe von Merseburg begründete.

Carl Hieronymus von Bose war der zweitälteste Sohn des kursächsischen Majors Carl Hieronymus von Bose, (d.Ä.) auf Ermlitz und Oberthau (* 15. Oktober 1718 in Ermlitz; † 14. September 1797 in Leipzig) und dessen Ehefrau Caroline Friederike von Wolfframsdorff aus dem Hause Dürrenberg (* 25. Juni 1739 in Hartmannsdorf; † 6. Juli 1816). Carl Hieronymus hatte aus der kinderreichen Ehe seiner Eltern noch 16 Geschwister, wovon zwei allerdings im frühen Kindesalter starben:

Carl Hieronymus' Großvater war der Landkammerrat sowie Stiftsdirektor und Marschkommissar zu Merseburg, Carl Bose auf Ermlitz (16841756).

Carl Hieronymus von Bose heiratete am 7. Juli 1796 in Torgau Charlotte Christiane Auguste von Zanthier (* 7. August 1772 in Leipzig; † 9. September 1844 in Waldheim), die Tochter des damaligen kursächsischen Obristen und Kommandeurs des Leipziger Regiments der Kurfürstin von Sachsen und späteren Generalleutnants, Christoph Heinrich von Zanthier (17131797)[1][2][3] und dessen zweiter Ehefrau Charlotte Friederica Wilhelmine von Plötz (17451826). Carl Hieronymus und Charlotte von Bose hatten vier Kinder und begründeten einen Zweig der Adelsfamilie von Bose, der noch bis heute Nachkommen hat:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Wie viele Angehörige der Adelsfamilie von Bose entschied sich auch Carl Hieronymus für eine Laufbahn in der sächsischen Armee, die er anfangs in der Festungsgarnison der Sadt Torgau absolvierte. Im Hauptstaatsarchiv Sachsen sind etliche Klagen und Prozesse gegen und von Carl Hieronymus, vor allem wegen Schuldforderungen erhalten, die einige Rückschlüsse auf seinen militärischen Werdegang lassen. So ist er von 1806 bis 1807, zu dieser Zeit noch im Dienstrang eines königlich-sächsischen Hauptmannes – zumindest bei Prozessbeginn – in den Schuldenklagen des Hauptmannes Hans Friedrich Wilhelm von Troyff zu Rippach, des Torgauer Archidiakons Magister Johann Gotthilf Meltzer und des Torgauer Schiffsherrn Christian Gottfried Ackermann aufgeführt.[4] Alle genannten Fälle wurden am Kriegsgericht des Infanterie-Regiments „Friedrich August Prinz von Sachsen“ verhandelt. 1809 wurde eine weitere Schuldenklage von Hauptmann von Troyff gegen den mittlerweile zum Major beförderten von Bose erhoben.

Im gleichen Jahr wurde von Bose erstmals als Generaladjutant erwähnt, was er bis 1812 blieb. 1811 trat Carl Hieronymus von Bose selbst als Kläger, mittlerweile im Rang eines Oberstleutnants gegen den Kammerherrn Gottlob Heinrich von Minckwitz auf. Im gleichen Jahr ist von Bose im Dresdner Adressbuch im Rang eines Obersts der Infanterie und Generaladjutant des sächsischen Königs Friedrich August I. verzeichnet.[5] In seinem letzten Lebensjahr wurde von Bose Kommandant auf der Festung Königstein. Er starb nur zwei Tage nach seinem 54. Geburtstag.

Von Boses Schuldenklagen und Prozesse wurden noch nach seinem Tod bis 1815 geführt. Vor allem auf seine Kompanieübergangsgelder wurden Schuldenansprüche noch nach seinem Ableben erhoben.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Diplomatische Nachrichten adelicher Familien, August Wilhelm Bernhardt von Uechtritz, Onlineausgabe auf Google Books, S. 242f. Demnach wurde Carl Hieronymus' Ehefrau erst am 11. August 1772 geboren. Möglicherweise handelt es sich aber dabei um das Taufdatum.
  2. Christoph Heinrich von Zanthier im Schlossarchiv. Demnach wurde Carl Hieronymus' Schwiegervater bereits 1709 geboren.
  3. Adressbuch Leipzig 1773, SLUB, S. 37
  4. Kriegsgerichte der Infanterieformationen bis 1867 im Hauptstaatsarchiv Sachsen
  5. Adressbuch Dresden 1811, SLUB, S. 95
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