August Julius Naundorff

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Dr. phil. h.c. August Julius Naundorff, anfangs auch Naundorf (* 15. Januar 1820 in Dresden; † 11. März 1907 ebenda) war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Oberst z.D. (zur Disposition). Er betätigte sich auch als Schriftsteller, teilweise unter seinem Pseudonym Julius Dornau[1] und war ehemaliger Geschäftsführer des Albertvereins.

[Bearbeiten] Familie

August Julius Naundorff war der Sohn des königlich-sächsischen Leutnants Johann August Fürchtegott Naundorf († 1867 in Dresden),[2] später auch Naundorff und dessen Ehefrau Louise Naundorff (* 1803; † 8. Januar 1876 in Dresden),[3][4] die nach dessen Tod vorerst weiter in dem von seinem Vater gemieteten Pavillon im Großen Garten wohnte.[5] August Julius' Vater wurde am 2. August 1824 zum Leutnant in der sächsischen Armee ernannt,[6] wohnte in den 1830er Jahren Hinter der Frauenkirche 633.[7], 1848 war er als Rentbeamter, 1865 als Remtamtmann, 1867 als Forst-Rentamtmann tätig. Er wurde mit dem Ritterkreuz des königlich-sächsischen Verdienstordens ausgezeichnet.

August Julius hatte noch einen Bruder, Hugo Naundorff (* 1830, der ebenfalls eine militärische Karriere einschlug, am 1. Oktober 1849 zum Leutnant ernannt wurde, am 14. März 1855 zum Oberleutnant befördert wurde, am 21. April 1876 zum Oberstleutnant, 1877 wieder in Dresden in der Mathildenstraße 11 verzeichnet ist und am 20. April 1894 als Oberst z.D. pensioniert wurde.[8] Er nahm ebenfalls am Deutsch-Französischen Krieg teil, wofür er mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet wurde.[9]

August Julius Naundorff war mit Sophie Naundorff geb. Scheibe (* 1820; † 22. Februar 1887 in Dresden)[10] verheiratet. Der gemeinsame Sohn des Paares:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

August Julius Naundorff schlug wie anfangs sein Vater eine militärische Karriere ein und trat 1834 in das sächsische Kadettenkorps ein, wo er 1838 in der zweiten Abteilung diente. Am 16. Dezember 1839 wurde er in den ersten Leutnants-Dienstgrad, zum "Sous-Lieutenant" befördert, 1840 zum 3. sächsischen Schützen-Bataillon versetzt und ist erstmals 1848 im Dresdner Adressbuch als solcher im königlich-sächsischen Regiment "Prinz Maximilian" verzeichnet. Er wohnte zu dieser Zeit in der Königsbrücker Straße 8.[15] Auch 1849 ist Naundorff noch im Dresdner Adressbuch verzeichnet.

Am 6. September 1855 wurde Naundorff zum Hauptmann befördert und diente 1862 als Hauptmann 2. Klasse im 8. sächsischen Infanterie-Bataillon. Er ist dann wieder 1865 im Adressbuch von Dresden zu finden - zu dieser Zeit bereits als Doktor, als Hauptmann im 8. königlich-sächsischen Infanteriebataillon dienend und in der Ritterstraße 1 wohnend.[16] 1868 zog er wie sein Vater in den Großen Garten. Am 20. Januar 1868 wurde Naundorff zum Major befördert und zum Kommandanten der Militärstrafanstalt und des Garnisonhospitals (später "Königliches Garnison-Lazarett") zu Dresden ernannt. Gleichzeitig zog der in die Hospitalstraße 3.[17] 1873 wurde er zum Oberstleutnant befördert.[18] 1874, im Alter von 54 Jahren wurde Naundorff im Rang eines Oberstleutnants z.D. (zur Disposition) in den vorläufigen Ruhestand versetzt. Gleichzeitig wurde er zum Vorstand des Militär-Festungsgefängnisses zu Dresden berufen.[19]

1886 wurde Naundorff zum Oberst z.D. befördert. Im gleichen Jahr wurde er zum Geschäftsführenden Direktor des Albertvereins berufen.[20] Dieses Amt übte er bis 1901 aus.[21] Mittlerweile über 80 Jahre alt, zog er sich nun auf sein Altenteil zurück. Naundorff wohnte zuletzt im Pavillon ("J") im Großen Garten, wo er bereits seit den 1870er Jahren eine Sommerwohnung angemietet hatte.[22] Er wurde auf dem Trinitatisfriedhof in Johannstadt beerdigt.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

  • Ritterkreuz I. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
  • Königlich-preußischer Kronenorden III. Klasse
  • Goldenes großherzoglich-hessisches Sanitätskreuz
  • Königlich-bayrischer Verdienstorden für den Krieg 1871/72
  • Komturkreuz II. Klasse des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens
  • Königlich-preußischer Kronenorden II. Klasse
  • Komturkreuz des königlich-bayrischen Verdienstordens von Heiligen Michael

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Der Nachnahme "Dornau" setzt sich aus jeweils 3 Buchstaben der 2 Silben seines richtigen Namens, aus "Nau" und "dor" zusammen, die umgekehrt zusammen gesetzt wurden.
  2. Letztmalig im Adressbuch Dresden 1867, SLUB, S. 218
  3. Letztmalig im Adressbuch Dresden 1876, SLUB, S. 282
  4. Datensatz auf ancestry
  5. Adressbuch Dresden 1868, SLUB, S. 224
  6. Datensatz auf ancestry
  7. Dresdner Adress-Kalender 1831
  8. Adressbuch Dresden 1895, SLUB, S. 572
  9. Adressbuch Dresden 1877, SLUB, S. 286
  10. Datensatz auf ancestry
  11. Datensatz auf MyHeritage.de, Anmeldung notwendig.
  12. Adressbuch Dresden 1882, SLUB, S. 296
  13. Adressbuch Dresden 1900, SLUB, S. 541
  14. Adressbuch Dresden 1943/44, SLUB, S. 702
  15. Adressbuch Dresden 1848, SLUB, S. 82
  16. Adressbuch Dresden 1865, SLUB, S. 205
  17. Adressbuch Dresden 1869, SLUB, S. 215
  18. Adressbuch Dresden 1874, SLUB, S. 262
  19. Adressbuch Dresden 1875, SLUB, S. 270
  20. Adressbuch Dresden 1887, SLUB, S. 389
  21. Letztmalig so im Adressbuch Dresden 1901, SLUB, S. 571
  22. Adressbuch Dresden 1872, SLUB, S. 240

[Bearbeiten] Weblinks

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