Arthur von Petrikowsky

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Wappen der Adelsfamilie von Petrikowsky/ Petrikowski

Arthur von Petrikowsky (* 25. Januar 1853 in Oppitzsch bei Strehla; † 17. März 1926 in Dresden)[1] war ein sächsischer Jurist, zuletzt als Landgerichtsdirektor mit dem Rang und den Titel eines Geheimen Justizrates.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Arthur von Petrikowsky entstammte der II. Linie des ursprünglich polnischen Adelsgeschlechts Petrikowski, welches zu Beginn des 18. Jahrhunderts nach Kursachsen kam. Mehrere Mitglieder der Adelsfamilie traten in die sächsische Armee ein, wie u.a. der sächsische Oberst Karl Theodor von Petrikowsky (18281901). Die Familie erwarb die Rittergüter Oppitzsch, Freiberg im Vogtland und Albernau. Von Petrikowskys Großeltern väterlicherseits waren der königlich-sächsische Oberstleutnant Johann Friedrich von Petrikowsky (17641838), Herr auf Oppitzsch und dessen 1805 geheiratete Ehefrau Charlotte von Kessinger (17811875), Tochter des kursächsischen Hofjägers Christian von Kessinger auf Oppitzsch und dessen Ehefrau Juliane geb. Riedel. Mit dieser Ehe kam das Rittergut Oppitzsch von der Familie von Kessinger an die Familie von Petrikowsky.[2]

Arthur von Petrikowsky war das fünfte Kind des Rittergutsbesitzers auf Oppitzsch und Strehla Friedrich Theodor von Petrikowsky (* 19. April 1806 in Großenhain; † 22. Mai 1896 in Dresden) und dessen 1843 geheirateter Ehefrau Marie geb. von Kessinger (* 18. September 1825 in Baselitz; † 8. März 1882 in Dresden), Tochter des königlich-sächsischen Majors August Ferdinand von Kessinger auf Baselitz und dessen Ehefrau Julie geb. von Prenzel. Von Petrikowskys Geschwister waren:

Arthur von Petrikowsky heiratete am 20. September 1921 in Dresden Anna Franziska Ottilie Regner geb. Kullrich (* 14. März 1858 in Berlin; † nach 1943/44), Tochter des Berliner Buchbinders und Lederwarenfabrikanten Franz Friedrich Kullrich (18241892) und dessen Ehefrau Emma Bertha Adelheid geb. Appen.[3] Seine Ehefrau war in erster Ehe ab 1883 mit dem Dresdner Kaufmann, Unternehmer und Hoflieferanten Georg Otto Regner (18571896) verheiratet, dessen Lederhandschuhgeschäft sie nach dem Tod ihres Mannes acht Jahre als Inhaberin führte. Die Ehe von Arthur und Anna von Petrikowsky blieb kinderlos.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Arthur von Petrikowsky erhielt anfangs seine höhere Schulbildung auf der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen, in die er zu Ostern, am 29. April 1867 als Schüler eintrat. Er blieb knapp dreieinhalb Jahre an dem Meißner Gymnasium bis Michaelis, d.h. bis zum 10. September 1870. Im Schuljahr 1871/72 ist von Petrikowsky als Schüler in der Obersekunda, d.h. in der 11. Klasse im Gymnasium zum Heiligen Kreuz verzeichnet,[4] wo er nach der Unter- und Oberprima auch seine Reifeprüfung ablegte. Anschließend nahm von Petrikowsky ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität in Leipzig auf, wo er sein erstes Staatsexamen 1878 erfolgreich ablegte.

Im gleichen Jahr kam von Petrikowsky als Akzessist an das Dresdner Bezirksgericht, wo er erstmals 1879 im Dresdner Adressbuch, zu dieser Zeit noch in der elterlichen Wohnung in der Kurfürstenstraße 3 verzeichnet ist.[5] Ebenfalls 1879 begann er seine Zeit als Referendar am Dresdner Landgericht,[6] 1881 wechselte er als Referendar an das Dresdner Oberlandesgericht,[7] 1883 in der gleichen Position an das Dresdner Amtsgericht,[8] wo er bis 1885 blieb.

Im gleichen Jahr promovierte von Petrikowsky zum Doktor der Rechtswissenschaften (Dr. jur.) und wurde danach zum Assessor an das königliche Landgericht nach Dresden berufen. 1887 zog er mit seinem Vater in die Hausnummer 34 in der Kurfürstenstraße.[9] 1888 ernannte man von Petrikowsky unter gleichzeitiger Versetzung an das königliche Amtsgericht nach Leipzig als Amtsrichter. In der Messestadt zog er in die Sidonienstraße 52.[10] Er blieb allerdings in Leipzig nur etwa zwei Jahre, wo er bis 1890 in den Adressbüchern aufgeführt ist.

1890 wurde von Petrikowsky als Amtsrichter wieder zurück nach Dresden versetzt, wo er in eine eigene Wohnung an den Lutherplatz 5 zog.[11] 1896 erhielt von Petrikowsky vom sächsischen König Albert den Rang eines königlich-sächsischen Landgerichtsrates. 1898 zog er an den heutigen Martin-Luther-Platz 7.[12] Ein Jahr später, 1899 ernannte der sächsische König von Petrikowsky zum Direktor am Dresdner Landgericht. 1914 erhielt er vom letzten sächsischen König Friedrich August III. den Titel eines Geheimen Justizrates.[13]

1918, nach 40 Jahren im sächsischen Justizapparat, wurde von Petrikowsky unter Fortzahlung der gesetzlichen Bezüge, der Beibehaltung seines Ranges als Landgerichtsdirektors i.R. (im Ruhestand) und der Beibehaltung seines Titels als Geheimer Justizrat in den Ruhestand versetzt. Für seine Verdienste erhielt er mit seiner Pensionierung das Komturkreuz des sächsischen Albrechtsordens. Nach seiner Hochzeit mit Anna Regner zog er aus seiner Wohung am Martin-Luther-Platz in deren Wohnung in der Holbeinstraße 69, wo er bis zu seinem Tod lebte.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensätze auf Ancestry
  2. Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen II. Section/Supplement, Onlineversion auf Wikisource
  3. Datensatz auf Ancestry
  4. Programm des Gymnasiums zum Heiligen Kreuz in Dresden, Dresden 1872, Digitalisat auf Google Books, S. 44
  5. Adressbuch Dresden 1879, S. 325, SLUB
  6. Adressbuch Dresden 1880, S. 337, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1882, S. 312, SLUB
  8. Adressbuch Dresden 1884, S. 332, SLUB
  9. Adressbuch Dresden 1888, S. 435, SLUB
  10. Adressbuch Leipzig 1889, S. 387, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1892, S. 525, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1899, S. 557, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1915, S. 806, SLUB
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