Ottomar von Petrikowsky

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Wappen der Adelsfamilie von Petrikowsky/ Petrikowski

Ottomar Friedrich August von Petrikowsky (* 19. Juni 1819 in Dresden; † 2. Mai 1879 in Oelsnitz/Vogtland) war ein sächsischer Jurist und Beamter, Gerichtsdirektor und Amtshauptmann mit dem Titel eines königlich-sächsischen Hofrats. Er war Rittergutsbesitzer auf Mittel- und Unterfreiberg bei Adorf im Vogtland sowie auf Otterwisch.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Ottomar Friedrich August von Petrikowsky entstammte der I. Linie des ursprünglich polnischen Adelsgeschlechts Petrikowski, welches zu Beginn des 18. Jahrhunderts nach Kursachsen kam. Mehrere Mitglieder der Adelsfamilie traten in die sächsische Armee ein, wie u.a. der sächsische Oberst Karl Theodor von Petrikowsky (18281901). Die Familie erwarb die Rittergüter Oppitzsch, Freiberg im Vogtland und Albernau. Ottomar von Petrikowsky entstammte der 1. Linie der Familie.

Ottomar von Petrikowsky war der Sohn des königlich-sächsischen Offiziers Wilhelm August Ludwig von Petrikowsky (* 2. Juli 1788 in Albernau; † 12. Mai 1861 in Freiberg bei Adorf im Vogtland) und dessen 1816 geheirateter Ehefrau Henriette geb. von Gößnitz (* 15. August 1797 in Chemnitz; † 8. Juni 1840 in Freiberg im Vogtland), Tochter des kursächsischen Majors Otto von Gößnitz auf Freiberg und dessen Ehefrau Henriette Christiane Wilhelmine von Gößnitz. Von Petrikowskys Vater diente zur Geburt seines Sohnes 1819 in Dresden im Rang eines Sous-Lieutenants in der Dienststellung als Adjutant im Linien-Infanterie-Regiment „Prinz Friedrich August“ und wohnte zu dieser Zeit im Haus 3 in der Großen Meißner Gasse in der Dresdner Neustadt nahe der alten Infanteriekaserne.[1] Zuletzt hatte er den Rang eines Majors.

Ottomar von Petrikowsky heiratete in erster Ehe am 18. August 1845 in Schönau bei Kirchberg im Vogtland Laura Rosalia geb. Dörfel (* 8. Dezember 1822 in Kirchberg/Sachsen; † 20. August 1877 in Freiberg), Tochter des Tuchmachers und Tuchfabrikanten zu Kirchberg Carl Christian Dörfel[2] und dessen Ehefrau Caroline geb. Kolbe.

Petrikowsky heiratete in zweiter Ehe am 3. Oktober 1878 in Oppitzsch bei Strehla an der Elbe Sidonie geb. von Petrikowska (* 1. März 1851 in Oppitzsch; † 28. Februar 1927 in Dresden) aus der II. Linie der Familie, Tochter des Rittergutsbesitzers auf Oppitzsch und Strehla Friedrich Theodor von Petrikowsky (18061896 und dessen Ehefrau Marie geb. von Kessinger (18251882). Seine Ehefrau war eine Schwester des Dresdner Landgerichtsdirektors und Geheimen Justizrates Arthur von Petrikowsky (18531926). Der Sohn des Paares war:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Ottomar von Petrikowsky erhielt seine höhere Schulbildung auf der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen, in die er am 28. Mai 1832 als Schüler eintrat. Er blieb sechseinhalb Jahre am Meißner Gymnasium bis zum 20. September 1838, wo er auch sein Reifezeugnis ablegte. Anschließend nahm er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität in Leipzig auf.[4]

Nach seinem Jurastudium erhielt von Petrikowsky im Oktober 1847 seine Zulassung als Advokat (Rechtsanwalt) in Penig. zu dieser Zeit war er auch Besitzer des Rittergutes in Otterwisch.[5] Später ernannte ihn der sächsische König zum Gerichtsdirektor in Pomßen bei Leipzig, 1856 dann königlich-sächsischer Gerichtsamtsmann zu Sebnitz,[6] wo er drei Jahre arbeitete. 1859 berief man von Petrikowsky zum Gerichtsamtmann nach Werdau, 1862 wurde er in dergleichen Funktion nach Leipzig versetzt. Hier ist er erstmals 1863 im Leipziger Adressbuch als solcher am königlichen Gerichtsamt verzeichnet. Er wohnte anfangs in Leipzig in Reudnitz in der Grenzgasse 86[7] Ostern 1865 zog er in Leipzig in die Leibnitzstraße 18.[8] 1869 erhielt er vom sächsischen König Johann den Titel eines königlich-sächsischen Hofrates.[9] Am 1. April 1874 zog er in Leipzig in eine Wohnung in der Lindenstraße 3.[10]

Als mit Wirkung vom 15. Oktober 1874 im Königreich Sachsen im Rahmen einer umfassenden Verwaltungsreform neue Kreishauptmannschaften und Amtshauptmannschaften eingerichtet wurden, ernannte der damals noch neue sächsische König Albert von Petrikowsky zum Amtshauptmann der neuen Amtshauptmannschaft Oelsnitz im Vogtland. Von Petrikowsky übte dieses Amt bis zu seinem Tod aus. Nach seinem Tod übernahm Hans Rudolf Gottlob Hugo Freiherr von Kalitsch den Vorsitz der Amtshauptmannschaft Oelsnitz.[11]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Dresdner Adress-Kalender 1819, S. 91, SLUB
  2. Königlich Bayerisches Intelligenzblatt für den Rezat-Kreis: 1835, Digitalisat auf Google Books, S. 1775
  3. Archivale 10002, Sächsisches Staatsarchiv, 10002 Urkunden aus der Finanzverwaltung, Nr. 21190, Hauptstaatsarchiv Dresden
  4. Jens Blecher, Gerald Wiemers: Die Matrikel der Universität Leipzig: Die Jahre 1832 bis 1863, Leipzig 2006, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 153 und 581
  5. Zeitschrift für Rechtspflege und Verwaltung, zunächst für das Königreich Sachsen, 7. Band, Leipzig 1848, Digitalisat auf Google Books, S. 565
  6. Zeitschrift für Rechtspflege und Verwaltung, zunächst für das Königreich Sachsen, Dresden 1857, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München, S. 265
  7. Adressbuch Leipzig 1863, S. 236, SLUB
  8. Adressbuch Leipzig 1865, S. 237, SLUB
  9. Adressbuch Leipzig 1870, S. 308, SLUB
  10. Adressbuch Leipzig 1874, S. 266, SLUB
  11. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Amtshauptmannschaft Oelsnitz“
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