Arthur Ullrich

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Arthur Ullrich im Schularchiv der Pesta
Namensgebung für die 29. POS

Arthur Ullrich (* 26. März 1894 in Görlitz; † 16. Juni 1969 in Dresden) war ein deutscher Arbeiter und Kommunist, KPD-Abgeordneter im Deutschen Reichstag, nach dem Zweiten Weltkrieg SED-Funktionär. Er war von 1933 bis 1945 mehrere Jahre in Konzentrationslagern inhaftiert.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Ullrich wurde als Sohn eines Maurers und einer Hausfrau geboren. Nach seiner Schulzeit absolvierte er eine Lehre zum Elektriker. Anschließend besuchte er eine Maschinenbauschule. 1915 wurde er als Soldat in den Ersten Weltkrieg eingezogen und kämpfte drei Jahre im Fronteinsatz. Diese Kriegserfahrungen prägten ihn ein Leben lang. 1918 wurde Ullrich Vorsitzender eines Soldatenrates und trat der linksgerichteten Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) ein. 1920, mit der Vereinigung des linken Parteiflügels der USPD mit der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), wurde Ullrich Mitglied der KPD. In der Zeit der Weimarer Republik leitete er die Parteiarbeit in Görlitz.

1931 ging Ullrich in die Sowjetunion und arbeitete dort als Verkehrspolizist in Moskau, kehrte aber 1932 nach Deutschland zurück, wo bei den Reichstagswahlen Anfang 1933 als Abgeordneter der KPD in den Deutschen Reichstag gewählt wurde. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten half er die politische Arbeit seiner Partei in die Illegalität umzuorganisieren. 1934 kam Ullrich ins sogannte Schutzhaft in das Konzentrationslager Breslau (heute Wrocław/ Polen). Nach der Haftentlassung schloss er sich einer Widerstandsgruppe mit dem Decknamen "Peter" an. 1937, nach einer erneuten Verhaftung wegen illegaler Parteiarbeit kam er in das Konzentrationslager Buchenwald, wo er bis zur Befreiung im Mai 1945 inhaftiert blieb.

Nach seiner Rückkehr nach Görlitz organisierte Ullrich dort wieder die Parteiarbeit der KPD. Nach der Vereinigung der KPD mit der SPD in der sowjetischen Besatzungszone zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) wurde er 1946 zu einem der SED-Kreisvorsitzenden ernannt. Ab 1949 war er Alleinvorsitzender der SED in seinem Kreis. Von 1946 bis 1949 war er als Stadtverordneter tätig. 1949 zog er nach Dresden. Von 1948 bis 1958 war er Mitglied des Sekretariats der SED-Landesleitung Sachsen bzw. des Büros der SED-Bezirksleitung Dresden. 1951/52 war er Vorsitzender des Rates des Kreises Meißen. Von 1949 bis 1952 fungierte er als Vorsitzender der Landesparteikontrollkommission Sachsen, von 1952 bis 1958 als Vorsitzender der Bezirksparteikontrollkommission Dresden der SED. Von 1958 bis 1960 war er Vorsitzender der Revisionskommission der SED-Bezirksleitung Dresden und ging anschließend in Rente.

Zwei Jahre nach seinem Tod wurde die 29. POS im Dresdner Stadtteil Pieschen nach ihm benannt. Die Schule befand sich im gleichen Gebäude wie die Pestalozzi-EOS, dem heutigen Pestalozzi-Gymnasium am Pestalozziplatz. Die 29. POS wurde 1991 geschlossen.

[Bearbeiten] Quellen


[Bearbeiten] Weblinks

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