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[Bearbeiten] Walther Hultsch

Dr. Karl Walther Hultsch (* 1890 in Auerbach/Vogtland; † 1983 in Moritzburg) war ein deutscher Jurist, Polizeibeamter und Baureferent der Landeskirche Sachsen.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Mit dem Dresdner Polizeipräsidenten Hugo Grille bekannt, erhielt er durch dessen Vermittlung 1920 seine Einberufung beim Polizeipräsidium Dresden. 1925 ist er Leiter der polizeilichen Spionageabwehr im Land Sachsen.[1]

Auf Anregung von Max Feldbauer und Prof. Richard Müller wurde er in den Beirat des Sächsischen Kunstvereins berufen, in dessen Vorstand er später ist. Bei einer Feier von Ferdinand Dorsch lernte er Richard Guhr kennen. In diese Zeit fiel auch der Kontakt zu Conrad Felixmüller. Er war Patenonkel des ältesten Sohnes von Arno Drescher. Oft traf er den Schauspieler Paul Paulsen.

„Der Stellvertreter des Präsidenten des Staatspolizeiamts, Oberregierungsrat Dr. jur. Hultsch, wurde 1890 in Auerbach i.V. geboren. Er besuchte das Gymnasium in Schneeberg und studierte an den Universitäten München und Leipzig Rechts- und Staatswissenschaften. 1913 legte er die Reifeprüfung ab, 1915 die Doktorprüfung. Er zog als Kriegsfreiwilliger ins Feld und lehrte 1919 als Leutnant der Reserve beim Landwehrregiment 101 Brigade Graf Pfeil. Nach längerer Tätigkeit u.a. bei verschiedenen sächsischen Amts- und Landgerichten und bei der Amtshauptmannschaft Stollberg, kam er zum Polizeipräsidium Dresden, wo er als Dezernent für Theater, Film, Gewerbesachen und politische Angelegenheiten arbeitete.“[2] 1934 wird er aus dem Polizeidienst entfernt.

Verheiratet war er mit Hildegard Wolff, deren Vater Robert Bernhardt ein Kaufhaus am Postplatz in Dresden besaß. Bei der Familie versammelten sich Künstler, so waren Margarethe Siems und Max Lorenz regelmäßige Gäste.

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs teilte er sich sein Dienstzimmer bei der Abwehr in Dresden mit Prinz Ernst Heinrich von Sachsen. Im Zweiten Weltkrieg ist er bei der Abwehr Amt Ausland (Spionageabwehr) in Angers, Paris, Athen und Riga. Er hatte Kontakt zu den Leuten, die am 20. Juli 1944 das Attentat auf Hitler ausübten.

Die Luftangriffe auf Dresden am 13. Februar 1945 musste er aus einem Lazarett erleben, bis es ihm am 17. Februar möglich war, als Kurier nach Dresden zu fahren. Nahezu die gesamte Stadt war durch die Bombenangriffe zerstört.

1946 fand er eine Anstellung beim Evangelisch-Lutherischen Landeskirchenamt in Dresden als Baureferent. Der Geschäftsbereich umfasste unter anderem die Oberaufsicht über alle Bauten von Kirchen und allen sonstigen Gebäuden und deren Zubehör in Sachsen. Eine der Hauptaufgaben nach dem Krieg war der Wiederaufbau und die Instandsetzung der zerstörten und beschädigten Kirchen, sowie vieler anderer kirchlicher Gebäude. Hier arbeitete er eng mit Erich Kotte und Landesbischof Hugo Hahn zusammen.

[1]

Als Baureferent des Landeskirchenamtes war Walther Hultsch im Denkmalrat des Amtes für Denkmalschutz. Auf der Denkmalpfleger-Tagung der DDR trug er in Berlin am 26. November 1951 von den „Erfahrungen und Ergebnisse der Denkmalpflege Sachsen“ in Berlin vor.

Die Baukammer beschloss am 9. Januar 1950 einstimmig den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche. In der DDR hatte der Wiederaufbau dieser Kirche aber keine Priorität, unter anderem fehlte die Gemeinde für die über 1.600 Sitzplätze fassende Kirche. Zudem waren massenhafte Kirchenaustritte in dem atheistischen Staat zu verkraften und es gab keine vom Staat an die Kirche abgeführte Kirchensteuer. Prof. Eberhard Hempel schrieb in Heft 2/1963 von Kunst und Kirche „Zum Schicksal der Frauenkirche Dresden“: „… So drang das Bemühen von Dr. Walther Hultsch, Referent für Baufragen beim Landeskirchenamt, der das seinige tat, um auch die Frauenkirche wieder erstehen zu lassen, nicht durch.“

  1. Quelle: Bundesarchiv Innenministerium
  2. Dresdner Neueste Nachrichten 30. September 1933

Ölgemälde von Walther Hultsch gemalt von Arno Drescher 1923 [2]


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