Wilhelm Gottfried Brescius

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Wilhelm Gottfried Brescius (* 22. Dezember 1758 in Bautzen; † 15. Juni 1835 in Kamenz) war ein sächsischer Jurist, Richter, Stadtrat und Bürgermeister in Kamenz. Er war Besitzer des ehemaligen Klosters in Kamenz sowie Erb-, Lehn- und Gerichtsherr auf Rothnaußlitz. Das Rittergut fiel durch das Erbe seiner Ehefrau an die Familie Brescius.

[Bearbeiten] Familie

Wilhelm Gottfried Brescius entstammte der Lausitzer Familie Brescius. Er war der zweitälteste Sohn des Juristen und kaiserlichen Post- und Kommissionsrat sowie Oberpostmeister der Oberlausitz, Karl Ehrenfried Brescius (* 1730 in Bautzen; † 1. Juli 1802 ebenda) und dessen Ehefrau Friederike Caroline geb. Pöppelmann (17401803), die Tochter des Juristen und kaiserlichen Oberpostmeisters Christian Wilhelm Pöppelmann (17011782), dem drittältesten Sohn des Dresdner Oberlandbaumeisters Matthäus Daniel Pöppelmann.[1] Wilhelm Gottfrieds Großvater väterlicherseits war der Jurist und Domstifts-Syndikus Johann Adamus Brescius (16851748). Wilhelm Gottfried hatte noch sechs Geschwister:

Wilhelm Gottfried Brescius heiratete 1794 Johanna Henrietta Martha geb. Compaß (* 1766; † 2. April 1839 in Dresden), Erbin des Ritterguts Rothnaußlitz und einzige Tochter des Kamenzer Bürgermeisters Dr. Karl Gottlob Compaß auf Rothnaußlitz († 1800). Das Paar hatte vier Söhne:

Wilhelm Gottfrieds Ehefrau wurde am 5. April 1839 in Dresden beerdigt.[2]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Wilhelm Gottfried Brescius erhielt anfangs – wie seine Brüder – im väterlichen Haus Unterricht durch Hauslehrer, besuchte anschließend das Gymnasium in Bautzen. 1778 ging er an die Universität nach Wittenberg wo er ein Studium der Rechtswissenschaft absolvierte. Am 19. Oktober 1781 verteidigte Brescius seine Dissertation bei Prof. Dr. Christian Gottlieb Hommels.[3]

Nach Beendigung seines Jurastudiums wurde Brescius in Bautzen in die Riege der Oberlausitzer außerordentlichen Advokaten (Rechtsanwälte) aufgenommen. 1784 wurde Brescius erster Senator der sogenannten "Sechsstadt" Kamenz. Im gleichen Jahr, am 21. Mai wurde er am Oberamt in Bautzen als "Advocat Provinc. Ordin." (Rechtskonsulent) vereidigt.[4] 1791 wurde Brescius außerdem zum Stadtrichter ernannt. Am 26. Mai 1796 erwarb Brescius das Grundstück des ehemaligen Bautzner Klosters, das nach seinem Tod von der Familie Brescius am 15. September 1835 für 3.000 Taler an den Kamenzer Kaufmann und Stadtrat Johann Traugott Berndt wieder verkauft wurde.[5]

1801 wurde Brescius erstmals zum Bürgermeister gewählt. 1803 wurde er erstmals regierender Bürgermeister in Kamenz. Dieses Amt übte er dann alle zwei Jahre, immer in den ungeraden Jahren, abwechselnd mit Carl Gottlieb Naumann, der an den geraden Jahren die Stadt regierte, aus.[6] Bis 1823 wirkte Brescius als Bürgermeister.

Brescius konnte aufgrund der am 17. August 1831 in Pillnitz erfolgten Adelsanerkennung für die Familie Brescius aufgrund des Reichsadelstandes für seinen Vater, Karl Ehrenfried von Brescius vom 3. Juli 1794 in Wien, das Adelsprädikat "von" führen.

Brescius starb am 15. Juni 1835 nach einer fast halbjährigen Krankheit an einem Herzpolypen. Brescius’ Leichnam wurde am 17. Juni 1835 nach Bautzen verbracht und wurde im väterlichen Familiengrab beigesetzt. Die Trauerfeier fand am 22. Juni 1835 statt.

Wilhelm Gottfried Brescius war u.a. Förderer des "Abrisses der Oberlausitzischen Geschichte".[7]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensätze auf christa-poeppelmann.de
  2. Datensatz auf Ancestry
  3. Wittenbergisches Wochenblatt zum Aufnehmen der Naturkunde und des ökonomischen Gewerbes, Leipzig 1781, Digitalisat auf Google Books, S. 376
  4. Lausitzisches Magazin, 17. Jahrgang, 1784, Digitalisat auf Google Books, S. 170
  5. Aus alten Tagen auf www.klostertor.de
  6. Historische geographisch statistische Topographie oder geschichtliche Beschreibung der Stadt Camenz..., Dr. Johann Gottfried Bönisch, Kamenz 1825, Digitalisat auf Google Books, S. 318
  7. Digitalisat auf Google Books, s. Abschnitt: "Beförderer".

[Bearbeiten] Weblinks

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