Walter Tillmanns

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Gustav Hermann Walter Tillmanns (* 29. August 1873 in Leipzig; † 27. Februar 1944 in Berlin)[1] war ein anfangs königlich-sächsischer Offizier, zuletzt als Chef des Generalstabes der Eisenbahn-Transport-Abteilung Ost im Rang eines Oberstleutnants, nach dem Ersten Weltkrieg Offizier und Abteilungsleiter im Reichwehrministerium in Berlin, zuletzt im Rang eines Generalmajors.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Gustav Hermann Walter Tillmanns entstammte einer angesehenen Kaufmannsfamilie, die sich auch nach Sachsen ausbreitete. Seine Großeltern väterlicherseits waren der Kaufmann Johann Abraham Tillmanns (18091872) und dessen Ehefrau Charlotte Amalie geb. Rubens (18081888), Tochter des reichen Eisen- und Exportskaufmanns Johann Isaak Rubens (17731860).

Walter Tillmanns war das älteste Kind und der einzige Sohn des Leipziger Kinderarztes und Obergeneralarztes Robert Hermann Tillmanns (* 4. Oktober 1844 in Elberfeld-Wolfshahn, heute Wuppertal; † 5. November 1927 in Leipzig) und dessen 1872 geheirateter Ehefrau Ida Clementine geb. Steckner (* 17. Januar 1851 in Leipzig; † 26. Januar 1917 ebenda), Tochter des Leipziger Kauf- und Handelsherrn Friedrich Gustav Steckner. Tillmanns hatte vier Schwestern:

Walter Tillmanns verlobte sich im Oktober 1898 mit Maria Schober, der Tochter des aus Tharandt stammenden Professors Dr. phil. Friedrich Maximilian Schober (18481914), des langjährigen Vorsitzenden des Vereins zur Erhaltung des Leipziger Kinderkrankenhauses, wo sein Vater als Oberarzt wirkte. Sein zukünftiger Schwiegervater war kaiserlich-österreichischer Generalkonsul, königlich-sächsischer Oberregierungsrat und Geheimer Hofrat. Tillmanns Vater weilte zu dieser Zeit auf einer Reise nach Palästina und bedauerte, bei der Verlobung nicht in Leipzig zu sein. Tillmanns heiratete am 29. April 1899 Marie geb. Schober (* 13. Juni 1879 in Leipzig; † 26. Mai 1971 in Heidelberg). Das Ehepaar Tillmanns hatte drei Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Walter Tillmanns erhielt seine höhere Schulbildung auf dem Gymnasium in Leipzig. Danach entschied er sich für eine militärische Karriere in der sächsischen Armee, in der auch schon sein Vater - zu dieser Zeit im Rang eines Oberstabsarztes wirkte. Im Frühjahr 1892 begann Tillmans seinen Militärdienst als Fahnenjunker und Offiziersanwärter bei der sächsischen Kavallerie im 2. königlich-sächsischen Husaren-Regiment Nr. 19 „Königin Carola“ in Grimma, wo er am 24. November 1892 zum Portepee-Fähnrich ernannt wurde.

Nach dem Besuch der Kriegsschule erhielt Tillmanns am 25. Juni 1893 sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Sekondé-Lieutenant. Er blieb im Husarenregiment in Grimma, wo er als Eskadronoffizier seine militärische Karriere begann. Am 1. Oktober 1898 wurde er zu einer Eskadron Jäger zu Pferde nach Dresden in die neu erbaute Albertstadt versetzt. Dort bezog er anfangs eine Dienstwohnung in der Kavalleriekaserne,[6] zog aber bereits 1899 in eine Privatwohnung in der Radeberger Straße 24.[7] Am 29. März 1900 wurde Tillmanns in Dresden zum Oberleutnant befördert.[8] Als solcher wurde er am 1. Oktober 1901 für fast drei Jahre zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Im Sommer 1904 kehrte er zum kombinierten Jäger-Detachement zu Pferde nach Sachsen zurück, das dem Karabiner-Regiment in Chemnitz zugeteilt war. Dort diente er in der 2. Eskadron Jäger zu Pferde Nr. 19. Er wohnte in Chemnitz in der Wilhelmstraße 3.[9]

Am 1. April 1905 wurde Tillmanns zum 3. Ulanen-Regiment Nr. 21 „Kaiser Wilhelm II., König von Preußen“ in Chemnitz versetzt und gleichzeitig zum königlich-preußischen Großen Generalstab nach Berlin kommandiert. Dort erhielt Tillmanns am 11. Dezember 1906 seine Beförderung zum Hauptmann. Am 21. März 1908 wurde Tillmanns in den Generalstab des XIX. (2. königlich-sächsischen) Armeekorps nach Leipzig-Gohlis versetzt. Chef des Generalstabes war zu dieser Zeit Generalmajor Karl Freiherr von Lindeman. Ab 1909 ist er im Leipziger Adressbuch in der Pöhlitzstraße 12 verzeichnet.[10]

Am 1. Oktober 1910 wurde Tillmanns als Eskadronchef - weiter im Rang eines Rittmeisters (entsprach in der Kavallerie dem Rang eines Hauptmannes) - zum 2. königlich-sächsischen Ulanen-Regiment Nr. 18 versetzt,[11] das ebenfalls in Leipzig disloziert war. Er blieb dort bis 1913.[12] Am 19. März 1913 wurde er erneut kuzrzeitig zum Generalstab nach Dresden versetzt und von diesem nochmals zum preußischen Großen Generalstab kommandiert. Dort erhielt Tillmanns am 22. Mai 1913 seine Beförderung zum Major.

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Tillmanns zum 1. Generalstabsoffizier der 8. Kavallerie-Division ernannt. Später wurde er beim Chef der Feldeisenbahnwesens 2 eingesetzt. In dieser Dienststellung wurde Tillmanns am 18. April 1918 zum Oberstleutnant befördert. Zuletzt wurde er zum Chef des Generalstabes der Eisenbahn-Transport-Abteilung Ost ernannt. Nach dem Krieg wurde Tillmanns am 1. Oktober 1919 als Oberstleutnant in das Reichsheer übernommen und zum Reichswehrministerium nach Berlin versetzt, wo er als Abteilungsleiter arbeitete.

Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 und mit der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er weiter als Abteilungsleiter im Ministerium in Berlin eingesetzt. In Berlin zog er 1920 - noch als Oberstleutnant - nach Schmargendorf im heutigen Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, wo er in der Warmbrunner Straße 42-44 wohnte.[13] Am 30. November 1920 wurde Tillmanns zum Oberst befördert. Spätestens ab Frühjahr 1924 wurde er mehrere Jahre als Abteilungsleiter der Heeres-Versorgungsabteilung eingesetzt. In dieser Dienststellung wurde Tillmanns am 1. Februar 1926 zum Generalmajor ernannt und erreichte damit einen ähnlich hohen Militärrang wie sein Vater als Militärarzt.

Am 31. Januar 1927, nach über 35 Dienstjahren in der Armee, wurde Tillmanns als Generalmajor a.D. (außer Dienst) aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Noch im gleichen Jahr zog er nach Berlin-Halensee in die dortiger Halberstädter Straße 7, wo er bis zu seinem Tod lebte.[14]

[Bearbeiten] Auszeichnungen

  • Eisernes Kreuz 1. und 2. Klasse
  • Ritterkreuz des königlich-preußischen Hausordens von Hohenzollern

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Nach anderen Angaben starb er am 24. Februar 1944 in Dresden. Zumindest der Sterbeort ist aufgrund des Wohnsitzes in Berlin sehr fraglich. Daher wurden die Daten aus dem Buch über den Vater von Franca Noack-Wiemers verwendet.
  2. Adressbuch Dresden 1943/44, S. 1897, SLUB
  3. Häuserbuch Dresden 1931, S. 1512, SLUB
  4. Datensatz auf gutsanlagen.blogspot.com
  5. Datensatz auf Ancestry
  6. Adressbuch Dresden 1899, S. 729, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1900, S. 750, SLUB
  8. Adressbuch Dresden 1901, S. 789, SLUB
  9. Adressbuch Chemnitz 1905, S. 818, SLUB
  10. Adressbuch Leipzig 1909, S. 765, SLUB
  11. Adressbuch Leipzig 1911, S. 893, SLUB
  12. Adressbuch Leipzig 1913, S. 952, SLUB
  13. Adressbuch Berlin 1921, S. 3178, ZLB
  14. Adressbuch Berlin 1943, S. 3104, ZLB

[Bearbeiten] Weblinks

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