Schloß-Apotheke Lockwitz

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Alte Apotheke Lockwitz im Lockwitzgrund Nr. 9 um 1891
Schloss-Apotheke Lockwitz auf der Lockwitztalstraße 37 um 1910

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte der Schloß-Apotheke Lockwitz

Am 20. Oktober 1868 kauft der Dresdner Apotheker Bruno Ludwig Muth (1834-1871) das Gebäude und Grundstück Kreischaer Straße 12 heute Lockwitzgrund Nr. 9 und richtet dort die erste Apotheke in Lockwitz ein. Als er 1871 überraschend stirbt, heiratet seine Witwe den Apotheker Christian Ferdinand Märker, der die Apotheke bis 1892 pachtet. Dann übernimmt der erstgeborene Sohn Friedrich Walther Muth (1864-1915) die Apotheke. 1902 beschließen der Sohn und seine Mutter den Standort der Apotheke näher an den florierenderen Stadtteil Niedersedlitz zu verlegen. Da die Lockwitzer Stammkundschaft aber auch erhalten bleiben soll, entschließt man sich ein neues Haus auf der heutigen Lockwitztalstraße 37 direkt zwischen den beiden Orten zu errichten.

Als der Apotheker Friedrich Walther Muth 1915 stirbt, ist sein erstgeborener Sohn Bruno gerade erst in der Ausbildung und Apothekengehilfe. 1925 übernimmt er dann die Schloß-Apotheke seines verstorbenen Vaters. 1930 übergibt er die Apotheke an seinen jüngeren Bruder Fritz Muth. Fritz Muth führt die Apotheke bis zu seinem Tod im Jahr 1967 als eine der letzten vier selbständigen Apotheken in Dresden. Danach geht das in den 50er Jahren als Lockwitztal-Apotheke umbenannte Geschäft in Liquidation und wird Teil des staatlichen Apothekenwesens. Zuerst als Zweigstelle der Süd-Apotheke und dann der Apotheke Niedersedlitz. Die letzte Apothekerin an diesem Standort ist 1990 Frau Elßner. 1993 übernimmt die Firma GEHE die historische Apothekeneinrichtung und gibt sie an das Stadtmuseum Dresden als Dauerleihgabe. Damit endet die Geschichte der Apotheke in Lockwitz nach 125 Jahren, denn die heutige Lockwitztalapotheke befindet sich auf dem Niedersedlitzer Platz. [1]

[Bearbeiten] Apothekerfamilie Muth

Die Familie Muth führte die Apotheke in Lockwitz fast 100 Jahre. Apothekengründer Bruno Ludwig Muth ist am 25.07.1836 in Bautzen geboren und lernte sein Handwerk in der dortigen Schlossapotheke bei bei Friedrich Moritz Jässing. Danach ging er auf Wanderschaft und war in Gadebusch, Schwerin, Glauchau, Hohenstein bei Chemnitz, Döbeln und Zwickau in Apotheken beschäftigt. Das ändert sich, als er am 25. September 1962 das Bürgerrecht der Stadt Dresden erwarb. Hier heiratet er am 15. Mai 1863 die Neusilberfabrikantentochter Johanne Bertha Ronthaler und beschließt eine eigene Apotheke zu gründen. Dazu beantragte er 1862 eine Apothekenkonzession, die ihm aber erst am 15.März 1864 erteilt wurde. Er führte daher ein Commissions- und Agenturgeschäft an verschiedenen Adressen. Laut Dresdner Adressbuch hat er seine Geschäftsräume in der "Großen Brüdergasse" 1 auf der "Ammonstraße" 17 und später auf der "Wallstraße" 14. Im Jahr 1868/69 dann der Umzug nach Lockwitz.

Sein Sohn Fritz Walther Muth ging bei Otto Zielke in die Lehre, der die Marien-Apotheke in Dresden führt. Der stellt ihm ein sehr gutes Zeugnis aus und charakterisiert den jungen Lehrling als „treu, ehrlich, bescheiden und fleißig“. Dann arbeitet Walther in Aachen und später in Lommatzsch in einer Apotheke als Apothekengehilfe. Dort lernt er wohl auch seine spätere Frau Caroline Stäbner kennen. Anschließend studiert er Pharmazie an der Universität Leipzig und erlangt seine Approbation am 12.12.1887 mit dem Prüfungsergebnis „gut“. Am 14. Oktober 1892 meldet Walther Muth mit 28 Jahren sein Gewerbe als selbständiger Apotheker an und übernimmt die Pacht der Lockwitzer Apotheke.

Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1915 übernehmen die Söhne Bruno und Fitz Muth, nachdem Sie ihre Ausbildung abgeschlossen haben, die Apotheke des Vaters. Bruno forscht gleichzeitig er an der Technischen Hochschule an Nikotin in Tabak und erhält 1927 seinen Doktor als Apotheker und Nahrungsmittelchemiker. Kurz darauf nimmt er ein Angebot der Hamburger Firma Reemtsma an, als Chefchemiker dort zu arbeiten und übergibt die Apotheke an seinen jüngeren Bruder Fritz im Jahr 1930. Bis zu dessen Tod im Jahr 1967 bleibt die Apotheke in Familienbesitz. [2]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Weblink

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Heimatverein Lockwitz e.V.
  2. Matthias Daberstiel, "Geschichte von Lockwitz und Nickern, Ortsfamilienbuch für zwei Dresdner Stadtteile 1757-1907", 2021
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