Robert von Zobel

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Ernst Hermann Robert von Zobel (* 26. August 1802 in Wiederau bei Mittweida; † 12. August 1866 in Dippoldiswalde) war ein evangelisch-lutherischer Pfarrer und Theologe, zuletzt als Superintendent in Dippoldiswalde.

[Bearbeiten] Familie

Robert von Zobel entstammte der ursprünglich bürgerlichen Familie Zoboldt, die Mitte des 16. Jahrhunderts aus Franken nach Sachsen kam, zuerst in den Raum Schneeberg im Erzgebirge.[1] Die Familie erhielt bereits am 3. Februar 1557 einen kaiserlichen Wappenbrief für den Bürgermeister von Wunsiedel, Georg Zoboldt (15131569), am 20. Oktober 1605 den rittermäßigen Reichsadelstand mit Wappenbesserung für den pfalzgräflichen Rat und Sekretär Georg Zobel. Die Reichsadelsbestätigung für den kursächsischen Wurzener Stiftsrat und Herrn auf Gröppendorf und Schönfeld, Johann Jakob Zobel (17011761), von Zobels Urgroßvater, erfolgte in Wien am 10. September 1733, die kursächsische Anerkennung dafür erhielt er am 20. April 1734. Ältester bekannter Ahnherr ist Georg Zoboldt (der Ältere), der 1406 urkundlich erwähnt wurde.

Von Zobel war der Sohn des evangelisch-lutherischen Theologen und Ehrenbürgers von Borna, Johann Karl Heinrich von Zobel (* 18. Juli 1773 in Gröppendorf bei Wermsdorf; † 7. September 1849 in Borna) und dessen erster Ehefrau Christiane Karoline geb. Charitius (* 30. März 1775; † 7. März 1841 in Borna). Von Zobel hatte noch sieben Geschwister, u.a.:

Von Zobels Großvater war der königlich-sächsische Stiftsrat zu Wurzen und Rittergutsbesitzer Heinrich Adolph Sigismund von Zobel (17481831). Der königlich sächsische Generalleutnant Georg Konstantin von Zobel (18531921) war ein Neffe 2. Grades von Zobel.

Robert von Zobel heiratete 1830 Ida Therese Mathilde von Carlowitz aus dem Hause Ottendorf (* 17. Dezember 1804 in Geithain; † 25. August 1858 in Dippoldiswalde). Das Paar hatte drei Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Von Zobel studierte Theologie und legte am Schluss des Studiums den Magistertitel ab. 1827 wurde von Zobel Pfarrer in Roda bei Borna, südlich von Leipzig, unweit der Wirkungsstätte seines Vaters.

1836 bildete man aus 17 bis dahin zur Ephorie Freiberg gehörenden Pfarreien eine eigene Superintendentur der sächsischen Stadt Frauenstein, welche erstmals durch von Zobel übernommen wurde. Zobel wurde in jenem Jahr auch Pfarrer von Frauenstein mit damals etwa 1000 Einwohnern und leitete als Superintendent die Parochien Frauenstein, Saida mit Heidersdorf, Burkersdorf, Cämmerswalde, Clausnitz, Deutschneudorf, Dittersbach, Dörnthal, Hermsdorf, Kleinhartmannsdorf, Kleinhennersdorf mit Schönfeld, Mulda, Nassau mit Rechenberg, Neuhausen, Oberneuschönberg, Pfaffroda mit Hallbach, Seiffen mit damals etwa 26.000 Einwohnern.[2][3] Zobel blieb in diesem Amt bis Anfang 1844.[4]

Nach dem am 7. Februar 1844 erfolgten Tod seines Amtsvorgängers, dem Superintendenten Ernst Friedrich Kühn (1792–1844)[5] übernahm von Zobel noch im gleichen Jahr die 1837 aus jeweils sechs Parochien der Dresdner und Pirnaischen Ephorie neu gegründete Superintendentur. Da seit 1843 auch die sieben Parochien der Altenberger Ephorie durch den Supterintendenten von Dippoldiswalde mit verwaltet wurde, leitete von Zobel damit den Kirchenbezirk mit 63 Ortschaften, darunter 7 Städten.[6] Von Zobel blieb bis zu seinem Tod im Amt des Pfarrers und Superintendenten von Dippoldiswalde.

1850 gründete Zobels Ehefrau in der Brauhofstraße in Dippoldiswalde die erste Kindergrippe, damals als „Kleinkinderbewahranstalt“ bezeichnet.[7]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Stammbaum der Familie Zobel aus Schneeberg/Sa. und Mittweida, Datensatz im Hauptstaatsarchiv Sachsen
  2. Albert Schiffner: Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreiches Sachsen, Band 2, Leipzig 1840, Digitalisat auf Google Books, S. 653
  3. S.a. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1839, Digitalisat auf Google Books, S. 289
  4. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1843, Digitalisat auf Google Books, S. 246
  5. Neuer Nekrolog der Deutschen, 22. Jahrgang 1844, 1. Theil, Weimar 1846, Digitalisat auf Google Books, S. 125f.
  6. Wilhelm Haan: Kirchlich-statistisches Handbuch für das Königreich Sachsen, Dresden 1845, Digitalisat auf Google Books, S. 50f.
  7. Geschichte von Dippoldiswalde, 1801-1900 auf www.dippoldiswalde.de

[Bearbeiten] Weblinks

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