Radeburg

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Radeburg ist eine Kleinstadt nördlich von Dresden im Landkreis Meißen mit über 7.500 Einwohner an der Autobahn A13 Dresden-Berlin.[1]

[Bearbeiten] Geschichte

Das Gebiet um Radeburg wurde nach 1123 besiedelt, als die Wettiner mit der Mark Meißen und damit auch mit neuen bisher slawischen Siedlungsgebieten zwischen Elbe und Röder belehnt wurden.

Zwar existiert bereits aus dem Jahr 1233 eine Urkunde eines Kaufmannes Timo des Radebrc, da jedoch hier der entscheidende Buchstabe im zweiten Wortteil fehlt, bestehen bis heute Zweifel, ob mit dieser Urkunde Radeburg oder Radeberg gemeint ist. Damit gilt heute als älteste sicher geltende Urkunde, in der Radeburg erwähnt wird, ein Dokument aus dem Jahre 1248, wo ein Hermannus de Radeburch erwähnt wird. Zu Silvester 1288/ 89 wurde eine weitere Urkunde unterzeichnet, in der Radeburg erstmals als Stadt (oppidum) bezeichnet wird. Diese Urkunde sagt aus, daß Landgraf Albrecht von Sachsen Stadt und Land zwischen Pulsnitz und Mulde seinem Sohn, dem Pfalzgrafen Friedrich zu Sachsen überläßt. Das Stadtrecht wurde nach dem sogenannten Magdeburger Recht als "planmäßige Stadt" verliehen. Aufgrund dieses Rechts ist es heute eher unwahrscheinlich, dass Radeburg je eine Burg besessen hatte - wenn überhaupt, dann verlor diese bereits in den ersten 100 Jahren ihre Bedeutung.[2]

Bereits seit 1350 gab es einen herrschaftlichen Hof in Radeburg, ab 1551 ein Rittergut. Das Rittergut bestand bis Anfang des 20. Jahrhunderts. 1551 hatte Radeburg insgesamt 106 Einwohner in der Stadt und 119 Einwohner in der Vorstadt. Bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts stieg die Einwohnerzahl auf knapp 2.000 Personen.

Am 12. August 1884 erhielt Radeburg Anschluss an das sächsische Eisenbahnnetz, wenn auch "nur" an die Schmalspurbahn Radebeul Ost–Radeburg. Kurzzeitig, von 1922 bis 1927 hatte Radeburg sogar drei Bahnhöfe, neben dem eigentlichen Radeburger Bahnhof, der später aufgegeben werden sollte, auch noch "Radeburg Süd" und "Radeburg Nord", wo der Anschluss an die Sächsische Nordostbahn geplant war. Der Erste Weltkrieg sowie die anschließende Weltwirtschaftskrise in den 1920er Jahren verhinderten aber die weitere Realsierung, so dass der Streckenabschnitt wieder abgebaut wurde. Einen größeren wirtschaftlichen Aufschwung erhielt die Kleinstadt durch die Eisenbahn aber nicht. Nur allmählich stieg die Einwohnerzahl auf etwa 3.000 Personen. Zu DDR-Zeiten war der größte Arbeitgeber das "Kombinat Industrielle Mast (KIM)".

1974 wurde Bärwalde eingemeindet. 1999 erfolgte der Zusammenschluss mit Großdittmannsdorf und Promnitztal, einer Landgemeinde aus den Ortsteilen Berbisdorf, Bärnsdorf und Kurort Volkersdorf. Ein Jahr später, 2000 hatte Radeburg seinen bisherigen Bevölkerungshöchststand mit 7.849 Einwohnern. Ein beliebtes Naherholungsgebiet besonders im Sommer ist der Autobahnsee Radeburg. Mittlerweile wird Radeburg auch als günstiger Wohnvorort von Dresden von vielen Zugezogenen angenommen, vor allem am sogenannten "Meißner Berg".

Verwaltet wurde Radeburg seit 1378 vom "castrum", später vom Amt Großenhain. 1551 sowie 1843 gehörte Radeburg jeweils mehrere Jahrzehnte zum Amt Moritzburg, bevor es 1875 wieder an die Amtsmannschaft Großenhain zurückfiel. Ab 1950 gehörte Radeburg zum Landkreis Dresden, ab 1996 zum Landkreis Meißen.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Statistisches Landesamt Sachsen, 2009: 7.661 Einwohner
  2. Chronik der Stadt Radeburg auf der Offiziellen Homepage der Stadt

[Bearbeiten] Wikipedia

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