Oskar Schlömilch

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Oskar Schlömilch
Straßenschild Schlömilchstraße

Prof. Dr. Oskar Xaver Schlömilch, auch Oscar Xavier Schlömilch (* 13. April 1823 in Weimar; † 7. Februar 1901 in Dresden) war ein Mathematiker und langjähriger Professor an der Königlich-Technischen Bildungsanstalt sowie Königlich Sächsischer Geheimer Rat im Kultusministerium.

[Bearbeiten] Familie

Oskar Xaver Schlömilch wurde am 13. April 1823 als Sohn des großherzoglichen Kammermusikus zu Sachsen-Weimar-Eisenach, Daniel Gottlieb Schlömilch (auch Daniel Gottlob Schlömilch)[1] (17751861) geboren.[2]

Oskar Schlömilch war verheiratet. Er nahm seine Nichte als Pflegetochter sowie auch später Wilhelm Fränkel als Pflegesohn auf. Beide Pflegekinder heirateten und hatten zusammen zwei Kinder.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Schlömilch hatte in Jena, Berlin und Wien Mathematik und Philosophie studiert, sich 1844 in Jena als Privatdozent habilitiert und wurde 1849 als Professor der höheren Mathematik und analytischen Mechanik an die Königlich-Technische Bildungsanstalt in Dresden berufen. Er war Mitglied der Königlichen Commission für die Staatsprüfungen der Techniker.[3] 1863 ernannte die Leopoldina ihn zum Mitglied und er gehörte der ISIS, dem Verein für Erdkunde und der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte an.[4] Schlömilch trat 1874 in das Kultusministerium und übernahm bis 1885 die Leitung des sächsischen Realschulwesens.

Schlömilch publizierte seine Werke bei vielen verschiedenen Verlagen. In der Nachfolge von Traugott Franke hielt er engen Kontakt zum Benedictus Gotthelf Teubner Verlag. Das Buch »Fünfstellige logarithmische und trigonometrische Tafeln« erschien bei Vieweg in Braunschweig inzwischen in der 63. Auflage.[5] Schlömilch war zudem literarisch interessiert und Mitglied im Literarischen Verein. Auch an der Montagsgesellschaft, den Dienstagsgesprächen, bei den Vierzehnern und der Lese-Gesellschaft war er beteiligt.[6]

Prof. Dr. phil. habil. Schlömilch wurde für seine Verdienste zum Hofrat und zum Geheimrat ernannt. Er wohnte 1868 in der Ammonstraße 68,[7] später in der Portikusstraße 5. Sein letzter Wohnort war in der Liebigstraße 14 im 1. Obergeschoss. Die Schlömilchstraße und eine Gedenkstätte auf dem Alten Annenfriedhof in der Chemnitzer Straße erinnern an ihn.

[Bearbeiten] Werke

Schlömilch schrieb: »Handbuch der algebraischen Analysis« (6. Aufl., Jena 1881; Neudruck, Stuttg. 1889); »Kompendium der höhern Analysis« (Bd. 1, 5. Aufl., Braunschw. 1881; Bd. 2, 4. Aufl. 1895); »Übungsbuch zum Studium der höhern Analysis« (1. Teil in 5. Aufl., Leipz. 1904; 2. Teil in 4. Aufl. 1900); »Grundzüge einer wissenschaftlichen Darstellung der Geometrie des Maßes« (7. Aufl., das. 1888, 2 Tle.); »Analytische Geometrie des Raumes« (6. Aufl., das. 1898); »Handbuch der Mathematik« (Bresl. 1879–81, 2 Bde. der »Enzyklopädie der Naturwissenschaften«; 2. Aufl. von Henke, Leipz. 1904, 3 Bde.). Außerdem veranstaltete er eine deutsche Ausgabe von Duhamels »Lehrbuch der analytischen Mechanik« (2. Aufl., Leipz. 1861) und war seit 1856 Mitherausgeber der »Zeitschrift für Mathematik und Physik« (Leipz.). Vgl. »Bibliotheca mathematica«, 3. Folge, Bd. 2 (Leipz. 1901).

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Staatshandbuch für das Großherzogtum Sachsen: 1843 von Sachsen-Weimar-Eisenach in Google Books, S. 283
  2. Vor der Klassik: Die Ästhetik Schillers zwischen Karlsschule und Kant-Rezeption, Jörg Robert, Berlin 2011, Onlinevorschau auf Google Books, S. 119, ISBN 978-3-11-026808-9
  3. Adressbuch der Stadt Dresden, 1862
  4. Verhandlungen der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte, 1872
  5. O. Schlömilch und der Verlag B. G. Teubner
  6. Dirk Hempel: Literarische Vereine in Dresden. Kulturelle Praxis und politische Orientierung des Bürgertums im 19. Jahrhundert. Walter de Gruyter - Max Niemeyer Verlag, Berlin und New York, 2008. (Inhaltsverzeichnis)
  7. Adreß- und Geschäftshandbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden für das Jahr 1868, Seite 252 auf adressbuecher.genealogy.net

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Weblinks

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