Martina Keil

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Martina Keil (* 15. September 1875 auf dem Schloss Weistropp; †) war eine sächsische Frau, die 1919 als Mitglied im Verein für Geschichte Dresdens verzeichnet ist.

Martina Keil wurde auf dem Schloss Weistropp geboren, das ihre Eltern zusammen mit dem Rittergut in den 1870er Jahren nach den Umbauten von Bruno Leopold Grimm in den Jahren 1872/73 gekauft hatten[1] und das noch wenige Jahre zuvor im Besitz des Infanten von Spanien und letzten Königs von Etrurien, Karl II., Herzog von Parma war. Die Familie Keil wohnte anfangs sowohl in Leipzig (meist in den Wintermonaten) als auch in Weistropp, ab 1881 ausschließlich dann im Schloss. 1919 ist Martina Keil mit dem Vermerk für den Wohnort „Wiestropp“ im Jahrbuch zum 50-jährigen Jubiläum des Vereins für Geschichte Dresden als Mitglied und damit als eine von 59 Frauen in diesem Verein vermerkt,[2] den sie unterstützte.

Nach dem Tod des Vaters behielte Keils Mutter Clara und ihre Kinder als Miteigentümerin als Erben das Rittergut Weistropp. Ihre Mutter ist als Rittergutsbesitzerin 1899 im Adressbuch von von Cossebaude, Gohlis, Mobschatz, Leuteritz, Ober- und Niederwartha, Weistropp, Rennersdorf, Merbitz und Brabschütz verzeichnet.[3] Um 1920 erfolgte der Verkauf des Gutes an den Gutsbesitzer und Landwirt Gregor William Bellmann, der 1945 im Zuge der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungsszone enteignet wurde.[4]

[Bearbeiten] Familie

Martina Keil entstammte der bürgerlichen Familie Keil. Ihr Urgroßvater väterlicherseits war der Gothaer Ratskassierer, Vorsteher der Augustinerkirche und Senator in Gotha, Johann Heinrich Keil (17421796), ihr Großvater der deutsche Dichter, Romanist, Ehrendoktor der Universität Jena und herzoglich-Sachsen-Weimarische Hofrat Johann Georg Keil (17811857), auch Kapitular und Domdechant zu Wurzen.

Martina Keil war die Tochter des Diplomaten und Gesandten im Rang eines Geheimen Legationsrates, Dr. phil. Adolph Keil (* 30. September 1822 in Leipzig; † 28. Januar 1890 in Dresden) und dessen 1856 geheirateter Ehefrau Emma Clara geb. Fiedler (* 25. April 1836 in Oederan; †), Tochter des Oederaner Fabrikbesitzers und Crostewitzer Rittergutsbesitzers Hermann Curt Fiedler (18111854) und dessen erster Ehefrau Clara Emilie geb. Rostowsky (18131836). Keils Vater war von 1853 bis 1856 sächsischer außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister am königlichen Hof im spanischen Madrid,[5] außerdem Domherr des Kollegialstiftes zu Wurzen.[6] Keils Vater war Besitzer des Hauses Markt 8 in Leipzig, wo die Leipziger Lehrmittelanstalt von Dr. phil. Oscar Schneider ihren Sitz hatte sowie seit dem 4. Januar 1856 Mitglied der Leipziger Konzertdirektion, solange er in Leipzig wohnte.[7][8] Ein weiteres Mitglied der Leipziger Konzertdirektion war der Weinhändler Julius Erckel. Adolph Keil hatte zuletzt während seiner Leipziger Zeit sogar den Vorsitz der dortigen Konzertdirektion inne. Am 15. Juni 1881 wurde aufgrund seines dauerhaften Umzuges auf Schloss Weistropp der Konsul Paul Bernhard Limburger zu seinem Nachfolger als Vorstand der Leipziger Konzertdirektion gewählt.[9] Adolph Keil zog sich zuletzt, ab 1881 damit dauerhaft als Rittergutsbesitzer auf das Schloss Weistropp bei Dresden zurück.[10]

Martina Keil hatte noch sechs ältere Geschwister:

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. https://www.alleburgen.de/bd.php?id=8985, auf /www.alleburgen.de
  2. Fünfzig Jahre Verein für Geschichte Dresdens 1869–1919, Wikisource
  3. Datensatz auf adressbuecher.genealogy.net
  4. Klipphausen: Schloss Weistropp auf Sachsens Schlösser
  5. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Liste der deutschen Botschafter in Spanien“
  6. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1877, S. 495
  7. Leipziger Lehrmittel-Anstalt von Dr. Oskar Schneider - Leipzig, Onlineartikel auf www.zinnfiguren-bleifiguren.com
  8. Alfred Dörffel: Geschichte der Gewandhausconcerte zu Leipzig vom 25. November 1781 bis 25. November 1881, Band 1, Leipzig 1884, Digitalisat auf Google Books, S. 156
  9. Alfred Dörffel: Geschichte der Gewandhausconcerte zu Leipzig vom 25. November 1781 bis 25. November 1881, Band 2, Leipzig 1884, Digitalisat auf archive.org, S. 183 u.a.
  10. Adreß- und Geschäfts-Handbuch für Wilsdruff 1888/90, S. 64, SLUB
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