Caroline Grohmann

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Caroline Grohmann, später auch Karoline Grohmann (* 1846 in Eibenstock; † 11. August 1925 in Dresden)[1] war eine sächsische Unternehmerin, Vorsteherin und Inhaberin eines Dresdner Töchter-Pensionats. Als Pensionärin betätigte sie sich als Hobbyhistorikerin im Verein für Geschichte Dresdens.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Caroline Grohmann war die Tochter von des königlich-sächsischen Bezirksgerichtsrates Paul Clemens Grohmann (~ 19. April 1813 in Dresden;[2]26. Januar 1885 in Blasewitz) und dessen 1844 geheirateter Ehefrau Emma Grohmann geborene Reinhard (* 1822; † 3. April 1904 in Dresden), Tochter des Dresdner Stadtgerichtsrates, Senators und General-Akzise-Inspektors Heinrich Reinhard (17841833) und dessen Ehefrau Caroline geb. Hauptmann (17901847).[3] Grohmanns Onkel mütterlicherseits waren u.a. der Geheime Medizinalrat und Insektenkundler Heinrich Reinhard (18161892) und der Gerichtsdirektor und Appellationsrat Oswald Reinhard (18181876). Grohmanns Großvater väterlicherseits war Carl Gottfried Grohmann.

Grohmanns Vater lernte von 1824 bis 1829 an der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen, wurde erst Bezirksgerichtsrat in Eibenstock, ab 1863 ebenfalls solcher in Mittweida. 1879 wurde er pensioniert.[4][5] Nach seiner Pensionierung zog er nach Blasewitz, damals noch ein sebstständiger Vorort von Dresden, wo die Familie anfangs in der Berggartenstraße 20 wohnte.[6] Um 1882 zogen sie in eine Erdgeschosswohnung in der Johannstraße 17.[7] Grohmanns Vater war Mitglied der Sektion Blasewitz des Gebirgsvereins für die Sächsisch-Böhmische Schweiz. Er regte 1880 den Bau eines Aussichtsgerüstes in der Wehlener Aussichts-Linde an, das schließlich 1881 umgesetzt wurde. Die Linde wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gefällt.[8]

Grohmanns Mutter legte von der Familie Reinhard ein umfangreiches Familienarchiv an, wohnte nach dem Tod ihres Mannes anfangs weiter in der ehemals gemeinsamen Wohnung in Blasewitz, ab 1887 mit ihrer Tochter zusammen in der Kaulbachstraße 18, dort ebenfalls im zweiten Obergeschoss und sie zog 1892 mit ihrer Tochter auch in das neue Pensionat am Stephanienplatz 4,[9] wo sie bis zu ihrem Tod - dort dann in der ersten Etage - wohnte.[10] Grohmann hatte noch einen Bruder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Anzeige zum Töchter-Pensionat von 1903

Caroline Grohmann eröffnete 1886 als Inhaberin eines Pensionats ihr Unternehmen zuerst in Blasewitz in der ersten Etage in der Johannstraße 16.[11] 1887 verlegte Grohmann ihr Töchter-Pensionat nach Dresden, wo sie 1888 im Dresdner Adressbuch als „Pensionatsinhaberin“ in der zweiten Etage der Kaulbachstraße 18 verzeichnet ist.[12] Ab 1891 erweiterte Grohmann das dortige Pensionat über zwei Etagen (erstes und zweites Obergeschoss),[13] wo die Töchter nicht nur untergebracht sondern auch schulisch sowie in Haushalts- und Handarbeiten unterrichtet wurden.

Ein Jahr später, 1892 verlegte Grohmann ihr Töchter-Pensionat in die erste Etage des Mehrparteien-Mietshauses am Stephanienplatz 4.[14] Grohmann warb mit großen Anzeigen für ihr Töchter-Pensionat, u.a. im Daheim-Kalender von 1903. Dort heißt es:

Grohmann führte ihr Pensionat knapp 30 Jahre, bis zum 31. März 1915, ihrem 63. Lebensjahr.[15] Ab dem 1. April 1915 wohnte Grohmann als Privata in einer Wohnung im zweiten Obergeschosses des Hauses in der Zwinglistraße 44,[16] wo sie bis zu ihrem Tod wohnte. [17] Grohmann starb im Alter von 79 Jahren. 1919 ist Grohmann als Mitglied und damit als eine von 59 Frauen im Verein für Geschichte Dresdens verzeichnet,[18] wo sie sich als Hobbyhistorikerin und Unterstützerin des Vereins betätigte.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry
  2. Datensatz auf Ancestry
  3. Diese wiederum war die Tochter des königlich-sächsischen Oberlandbaumeisters und Professors an der Dresdner Kunstakademie, Johann Gottlob Hauptmann (17551813).
  4. August Hermann Kreyssig: Afraner-Album, Verzeichnis sämtlicher Schüler der Königlichen Landesschule zu Meissen von 1543 bis 1875, 8422 an der Zahl, Meissen 1876, Digitalisat der SLUB, S. 464
  5. Paul Hermann Kreyssig: I. Nachtrag zu Dr. A.H. Kreyssigs Afraner-Album, Crimmitschau 1893, Digitalisat der SLUB, S. 24
  6. Adressbuch Blasewitz 1880, S. 25, SLUB
  7. Adressbuch Blasewitz 1883, S. 49, SLUB
  8. Michael Bellmann: Die Wehlener Aussichts-Linde in: Der Aussichtsturmführer, Sächsisch-Böhmische Schweiz und Dresden mit Umland, Digitalisat auf www.yumpu.com, S. 10
  9. Adressbuch Dresden 1893, S. 1365, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1904, S. 1809, SLUB
  11. Adressbuch Blasewitz 1887, S. 41, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1888, S. 188, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1892, S. 226, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1893, S. 238, SLUB
  15. Adressbuch Dresden 1915, S. 1993, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1915, S. 1217, SLUB
  17. Adressbuch Dresden 1925/26, S. 319, SLUB
  18. Fünfzig Jahre Verein für Geschichte Dresdens 1869–1919, Wikisource
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