Karl Baring

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Karl Wilhelm Baring, auch Carl Wilhelm Baring (* 13. Januar 1844 in Göttingen; † 1920 in Leipzig) war ein deutscher Kaufmann und Porzellansachverständiger, zuletzt als Vorstand der Leipziger Niederlassung der königlichen Porzellanmanufaktur Meißen.

[Bearbeiten] Familie

Karl Wilhelm Baring entstammte der in Deutschland und in anderen Ländern weit verzweigten Familie Baring, deren ununterbrochene Stammlinie mit Petrus Baring (14831532/36) beginnt. Er entstammte dem dritten Hauptast der hannoverschen Linie der Familie mit dem Stammvater Henning Baring (16531693), Theologe und Pfarrer. Karls Urgroßvater war der Mediziner und Theologe Eberhard Johann Baring (17311806), sein Großvater der Arzt und Apotheker, Dr. med. David Christian Baring (17731825).

Karl Baring war der zweitälteste Sohn des Göttinger Goldschmiedes und Juweliers Wilhem Baring (* 2. Januar 1815 in Elbingerode; † 18. Juni 1874 in Göttingen) und dessen 1841 geheirateter Ehefrau Henriette Elise geb. Freise (* 5. September 1818 in Göttingen; † 26. Juni 1894 ebenda), Tochter des Göttinger Buchbindermeisters Freise. Baring hatte noch zehn Geschwister, u. a.:

Karl Baring heiratete am 26. Mai 1874 Adele Clara geb. Daniel (* 16. Mai 1855 in Ohrdruff; † 1923 in Leipzig),[1] Tochter des Juristen und herzoglich-sächsischen Amtsassessors 1. Klasse zu Gotha, Otto Daniel und dessen Ehefrau Josephine geb. Lotze. Das Paar hatte sechs Kinder, die alle in Meißen geboren wurden:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Baring trat am 20. April 1858 als Lehrling in das keramische Geschäft von Diedrich Lindemann in Hildesheim ein, wo er eine fünfjährige Lehrzeit absolvierte. 1863 wurde er Gehilfe in Porzellan- und Glasgeschäften, zuerst in Braunschweig, später in Frankfurt an der Oder. Von 1868 bis 1873 bereiste Baring als Vertreter der Porzellanfabrik „C. B. Schierholz und Sohn“ in Plaue Süddeutschland, Elsaß-Lothringen und die Schweiz. Auf der Weltaustellung in Wien 1873 lernte ihn der damalige Direktor der königlichen-sächsischen Prozellanmanufaktor Moritz Oscar Raithel kennen, der selbst erst knapp drei Jahre im Amt war und verpflichtete ihn für eine Tätigkeit in der Hauptniederlassung in Meißen. Hier arbeitete er 15 Jahre als Kontorist. Er wohnte in Meißen im Haus 472C.[6]

1888 wurde Baring die Leitung der für den Welthandel bedeutenden Leipziger Niederlassung der königlichen Porzellanmanufaktur übertragen. Er ist daher erstmals im Leipziger Adressbuch desgleichen Jahres als „Faktor der königlich-sächsischen Porzellan-Niederlage (Meißen)“ verzeichnet. Die Niederlassung befand sich in der Leipziger Innenstadt, in der dortigen Goethestraße 6. Baring selbst wohnte anfangs in der Windmühlenstraße 25,[7] ab 1901 in der Haydnstraße 2.[8] Ab 1907 ist Baring im Leipziger Adressbuch als Vorsteher der Leipziger Niederlassung der Porzellanmanufaktur Meißen aufgeführt.[9] Am 20. April 1908 feierte Baring sein 50-jähriges Dienstjubiläum als Kaufmann unter Anteilnahme eines weiten geschäftlichen Kreises und der Fachpresse. Die Zeitschrift „Die Porzellan- und Glashandlung“ schrieb:

1914 wurde Baring vom letzten sächsischen König Friedrich August III. der Rang und der Titel eines königlich-sächsischen Kommissionsrates verliehen. Baring, seit 1916 war seine Berufsbezeichnung dann Vorstand der königlichen Porzellanniederlassung,[10] erreichte 1918 sogar noch sein 60. Dienstjubiläum als Kaufmann, bevor er ein Jahr später, mittlerweile 75-jährig in den Ruhestand ging.[11] Als Pensionär und als Kommissonsrat i. R. ist er letztmalig im Leipziger Adressbuch von 1920 verzeichnet.[12][13]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quelle

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Letztmalig im Adressbuch Leipzig 1923, S. 90, SLUB
  2. Hans von Dohnanyi: Mir hat Gott keinen Panzer ums Herz gegeben, Briefe aus Militärgefängnis, München 2015, Leseprobe auf Google Books, Fußnote 170 , ISBN 978-3-641-17464-4
  3. Adressbuch Leipzig 1949, S. 81, SLUB
  4. Adressbuch Leipzig 1943, S. 56, SLUB
  5. Adressbuch Leipzig 1933, S. 47, SLUB
  6. Adressbuch Meißen 1887/88, S. 74, SLUB
  7. Adressbuch Leipzig 1888, S. 109, SLUB
  8. Adressbuch Leipzig 1902, S. 118, SLUB
  9. Adressbuch Leipzig 1907, S. 46, SLUB
  10. Adressbuch Leipzig 1916, S. 57, SLUB
  11. Letztmalig als Vorstand im Adressbuch Leipzig 1919, S. 51, SLUB
  12. Adressbuch Leipzig 1920, S. 49, SLUB
  13. Seine Witwe ab 1921 im Adressbuch Leipzig 1921, S. 54, SLUB
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