Karl Alfred Hüttner

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Karl Alfred Hüttner, bis etwa 1925 auch Carl Alfred Hüttner (* 23. Juli 1874 in Zwickau; † nach 1943/44) war ein deutscher Jurist und Beamter, zuletzt als Präsident des Dresdner Oberlandesgerichts.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Hüttner entstammte der ursprünglich vogtländischen Familie Hüttner, die eine Reihe von hochrangigen Juristen und Beamten hervorbrachte, u.a.:

Hüttners Großvater war der Grimmaer Stadtrichter, spätere Plauener Gerichtsrat und Ratsmitglied, Carl Gottlob Hüttner († 1881/83 in Plauen im Vogtland). Sein Onkel Franz Arno Hüttner (18381900) war Jurist, Direktor am Dresdner Landgericht, königlich-sächsischer Oberlandesgerichts- zuletzt Oberjustizrat, Ritter des königlich-sächsischen Verdienstordens,[4][5] Dessen ältester Sohn Max Hüttner (18711957), Dr. jur., war königlich-sächsischer Amts- und später Landgerichtsrat, Ritter des königlich-sächsischen Albrechtsordens,[6] zuletzt Landgerichtsdirektor und -präsident.[7] Der jüngste Sohn Alfred Arno Hüttner (18741946) war königlich-sächsischer Regierungsbaumeister,[8]

Die Familie Hüttner war seit 1749 Besitzer der Rittergüter Türbel und Pirk. 1912 erhielt der damalige Besitzer des Ritterguts Pirk, Heinrich Eduard Hüttner den sächsischen Adelsstand mit dem Namen "von Hüttner zu Pirk".[9][10]

Hüttner war der älteste Sohn des Juristen Karl Woldemar Hüttner (* 23. September 1833 in Grimma; † 15. März 1889 in Dresden) und dessen Ehefrau Helene Auguste geb. Degner (* 27. Februar 1849 in Leipzig; † 1914 in Dresden),[11] älteste Tochter des sächsischen Juristen und Oberlandesgerichtspräsidenten Friedrich Alfred Degner (18201894) und dessen 1848 geheirateter Ehefrau Pauline geb. Fischer. Hüttners Vater war zuletzt Senatspräsident im königlichen Oberlandesgericht zu Dresden. Er hatte noch zwei Geschwister:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Hüttner studierte wie sein Vater Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig. Er ist erstmals 1898 im Dresdner Adressbuch als Referendar verzeichnet. Er arbeitete am königlichen Oberlandesgericht in dieser Funktion bis 1902. Er wohnte anfangs in Dresden in der Holbeinstraße 81, zusammen mit seiner Mutter und seinem Brüder.[16] 1899 promovierte er zum Doktor der Rechtswissenschaften (Dr. jur.).[17]

1906 kehrte Hüttner als Assessor nach Dresden zurück.[18] 1908 wurde er zum Amtsrichter ernannt,[19] 1909 zog er in die Gerokstraße 48.[20] 1913 verlieh der sächsische König Friedrich August III. Hüttner den Rang und den Titel eines königlich-sächsischen Amtsgerichtsrates.[21] 1916 wurde Hüttner zum Landgerichtsdirektor ernannt.[22]

1920 wechselte Hüttner im Rang und mit Titel eines Ministerialrates in das sächsische Justizministerium. 1930 zog er in die Reichenbachstraße 73.[23] 1931 wurde Hüttner zum Präsidenten des Oberlandesgerichts zu Dresden ernannt.[24] Als am 12. Mai 1933 Otto Georg Thierack als neuer nationalsozialistischer Justizminister in Sachsen ernannt wurde, behielt Hüttner sein Amt. Im gleichen Jahr zog er in die Gerhart-Hauptmann-Straße 36,[25] die 1936 in die General-Wever-Straße umbenannt wurde.[26] Dort wohnte er ´noch 1943/44.[27]

Mit Wirkung vom 1. August 1939 wurde Hüttner als Oberlandesgerichtspräsident a.D. (außer Dienst) pensioniert und durch den Zwickauer Landgerichtspräsidenten Rudolf Beyer ersetzt.[28] Da dieser mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zur Wehrmacht eingezogen wurde, führte Hüttner bis Januar 1940 die Geschäfte als Präsident des Oberlandesgerichts vertretungsweise weiter. Danach lebte er bis mindestens 1944 als pensionierter Beamter in Dresden.[29]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Liste der Bürgermeister von Plauen“
  2. Adressbuch Dresden 1865, S. 132, SLUB
  3. Adressbuch Dresden 1898, S. 291, SLUB
  4. Adressbuch Dresden 1890, S. 283, SLUB
  5. Adressbuch Dresden 1900, S. 367, SLUB
  6. Adressbuch Dresden 1920, S. 398, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1926, S. 439, SLUB
  8. Adressbuch Dresden 1914, S., 505, SLUB
  9. Chronik Rittergut Pirk mit Türbel und Eichelberg auf www.erbbegraebnis.de
  10. Justus Perthes: Genealogisches Handbuch der Briefadeligen Häuser, Gotha 1919, Digitalisat der ULB Düsseldorf, S. 474f.
  11. Letztmalig im Adressbuch Dresden 1914, S. 505, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1901, S. 388, SLUB
  13. Personalnachrichten Justizministerium, Online-pdf der SLUB
  14. Hans Delfs, Mario-Andreas von Lüttichau, Roland Scotti: Briefe an den Sammler und Mäzen Carl Hagemann 1906-1940, Snippet Ansicht auf Google Books, S. 228
  15. Datensatz auf Ancestry
  16. Adressbuch Dresden 1898, S. 291, SLUB
  17. Erstmals so im Adressbuch Dresden 1900, S. 367, SLUB
  18. Adressbuch Dresden 1907, S. 486, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1909, S. 487, SLUB
  20. Adressbuch Dresden 1910, S. 495, SLUB
  21. Adressbuch Dresden 1914, S. 505, SLUB
  22. Adressbuch Dresden 1917, S. 399, SLUB
  23. Adressbuch Dresden 1931, S. 399, SLUB
  24. Adressbuch Dresden 1932, S. 394, SLUB
  25. Adressbuch Dresden 1934, S. 480, SLUB
  26. Adressbuch Dresden 1938, S. 468, SLUB
  27. Adressbuch Dresden 1943/44, S. 460, SLUB
  28. Adressbuch Dresden 1940, S. 481, SLUB
  29. Lothar Gruchmann: Justiz im Dritten Reich: 1933-1940, Anpassung und Unterwerfung in der Ära Gürtner, 3. Auflage, Oldenbourg Verlag München 2001, Leseprobe auf Google Books, S. 239, 279, 1212, ISBN 3-486-53833-0
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