Johann Sigismund Küffner

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Johann Sigismund Küffner, auch Johann Siegmund Küffner (* 17. September 1641 in Kulmbach/ Franken; † 7. Februar 1710 in Dresden)[1] war ein deutscher Kaufmann und Baumeister, zuletzt als Stadtbaumeister sowie Dresdner Ratsherr. Küffner war weiterhin Erb-, Lehn- und Gerichtsherr auf Walda und Kaitz sowie Wohltäter in Sebnitz.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Johann Sigismund Küffner entstammte dem alten, zumeist im Frankenland vorherrschenden, aber auch darüber hinaus bekannten Geschlecht Küffner (auch Kuefner). Er wurde 1641 als Sohn des Kulmbacher Rechtsgelehrten Batholomäus Küffner († 1658), fürstlich-markgräflich-brandenburgischer Kammerschreiber zu Kulmbach und dessen Ehefrau Euphemia Sibylla geb. Wohn († ca. 1650) geboren. Johann Sigismunds Vater heiratete nach dem frühen Tod von dessen Ehefrau ein zweites Mal. Johann Sigismunds Großvater war fürstlich-markgräflich-brandenburgischer Kastner (Amtmann) zu Pegnitz. Dessen Bruder Johann Siegmund Küffner diente unter dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Karl V. im Kampf gegen die Türken. Der Kaiser erwog, das Geschlecht Küffner in den erblichen Adelsstand zu erheben, was letztlich aber wieder verworfen wurde.

Johann Sigismund Küffner heiratete Johanna Gertrud geb. Strauch, jüngste Tochter des Pastors der Annenkirche, Magister Samuel Strauch. Die Verlobung fand bereits zu Weihnachten 1675 statt, die Ehe wurde am 8. Mai 1676 geschlossen. Das Paar hinterließ keine Kinder.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Küffner wurde kurz nach seiner Geburt in Kulmbach auf den Vornamen Johann Siegmund getauft. Seine Mutter starb, als er noch im Kindesalter war. Küffner wurde sowohl von Privatlehrern als auch in öffentlichen Schulen unterrichtet.

Sein Onkel Johann Wohn († Weihnachten 1666), Kauf- und Handelsmann zu Dresden, fragte bei seinem Vater an, ihn nach dem Schulbesuch zu sich zu nehmen, um ihn als Kaufmann für insgesamt sieben Dienstjahre, bis zu Küffners vollendeten 21. Lebensjahr anzulernen. Infolgedessen reiste Johann Sigismund Ostern 1655 nach Leipzig zur dortigen Messe, wo er sich mit dem Bruder seiner verstorbenen Mutter traf. Bei der Fahrt von Leipzig nach Dresden stürzte der junge Küffner bei Oschatz vom Fuhrwagen, wurde aber nicht schwer verletzt und lernte fortan bis 1662 im Unternehmen seines Onkels. Von Michaelis 1664 bis 1666 diente er nochmals im Wohnschen Handelsunternehmen. Aufgrund eines Krieges zwischen England und Holland im Jahr 1666 wurde er von seinem Onkel nach Hamburg geschickt, um mit einem Schiff nach England zu übersetzen und dort einen Handelskonvoi mit Leinentüchern selbst zu empfangen. Im gleichen Jahr starb sein Förderer.

Mit nur 25 Jahren übernahm Küffner daraufhin das Wohnsche Handelsunternehmen und führte es im Auftrag der Witwe Wohns weitere vier Jahre. Da die Witwe selbst keine Kinder hatte, verfügte diese bei ihrem Tod zu Michaelis 1670, dass er das Handelsunternehmen weiter unter dem Namen „Küffner“ führen soll. 1698 verkaufte er das Geschäft in Leipzig an seinen Mitstreiter David Andreas Schäffer († 1709), der 16 Jahre bei ihm im Unternehmen diente und großen Anteil an den Erfolgen, vor allem auf der Leipziger Messe hatte.

1701 wurde Küffner als Senator in den Stadtrat von Dresden gewählt. 1702 ist er sowohl als Ratsherr und Mitglied des Dresdner Stadtmagistrats im Dresdner Adressbuch, als auch zusammen mit Johann Friedrich Landsberger als Ober-Ältester der Dresdner Handlungsinnung sowie als Kauf- und Handelsherr verzeichnet. [2] 1705 verkaufte er den Dresdner Teil seines Unternehmens an seinen zweiten Mitstreiter Johann Christian Heitmann.

Küffner zog sich am 31. Januar zuerst eine leichte Erkältung zu, die sich dann zu einer bedrohlichen Krankheit ausweitete. Am folgenden Tag wurde der königliche „Leib-Medicus“ Dr. med. Schmeltz an das Krankenbett gerufen, der versuchte, ihn zu heilen. Küffner starb am 7. Februar 1710, früh, kurz nach 6 Uhr und wurde in der Kirche zur Lieben Frauen beerdigt. Am 16. Februar 1710 fand die feierliche Beisetzung des Leichnams in der Frauenkirche statt. Magister Gotthelf Ehrenreich Becker, Archidiakon der Kreuzkirche und Prediger an der Sophienkirche schrieb am 27. August 1710 die Leichenpredigt auf Küffner.

Johann Sigismund Küffner gilt als Stifter für Armenhäuser, Kirchen und Schulen, so u.a. in Sebnitz.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Allgemein wird der 7. September als Geburtstag für Johann Sigismund Küffner in den Publikationen und auch auf seinem Bildnis angegeben. In der Leichenpredigt steht jedoch, dass er am 7. September „alten Calenders“, also nach dem Julianischen Kalender geboren wurde. Zwar hatten die katholischen Reichsstände den neuen Gregorianischen Kalender bereits 1582 angenommen, die protestantischen Reichsstände dagegen folgten erst dem neuen Kalender im Jahr 1700. Die Umrechnung von dem Julianischen auf den Gregorianischen Kalender ergibt als Geburtsdatum den 17. September 1641.
  2. Adressbuch "Königliches Dresden in Meissen", 1702, SLUB Dresden, S. 102 und S. 108

[Bearbeiten] Weblinks

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