Johann Ferdinand Kasimir von Ponickau

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Johann Ferdinand Kasimir von Ponickau, auch Johann Ferdinand Casimir von Ponickau (* 27. Juni 1711; † 8. Oktober 1778 auf der Festung Königstein) war ein kurfürstlich-sächsischer und königlich-polnischer Offizier und General, zuletzt als Kommandant der Festung Königstein im Rang eines Generalmajors.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Johann Ferdinand Kasimir von Ponickau entsammte dem sächsisch-meißnisches Uradelsgeschlecht von Ponickau, das erstmals 1301 urkundlich mit Witego de Punickow erscheint. Es hatte einen gleichnamigen Stammsitz in der Oberlausitz nahe Thiendorf. Sein Urgroßvater war Lothar von Ponickau (15761641), Herr auf Ober- und Niederkreischa und Görnewitz, sein Großvater Johann Georg von Ponickau (16051663), kursächsischer Kommissar und Kammerherr, Stiftshauptmann zu Wurzen und Mügeln, Herr auf Pomßen, Naunhof und Schönborn. Ein angeheirateter Onkel seiner Tante Johanna Sophia von Ponickau, der Schwester seines Vaters, war Friedrich von Kospoth (16301701), kursächsischer Staatsbeamter, Jurist, Geheimer Rat, Oberaufseher der Grafschaft Mansfeld, Herr auf Burgau und Güldengossa.

Von Ponickau war der Sohn des königlich-polnischen und kursächsischen Rates, Kammerherrn und Stiftshauptmann des Kollegiatstiftes Wurzen, Johann Christoph von Ponickau (* 21. März 1652; † 31. Oktober 1726 in Pomßen) und dessen Ehefrau Eleonora Elisabeth von Bernstein. Von Ponickaus Vater besaß zahlreiche Güter, u.a. das Schloss und Rittergut Pomßen bei Leipzig. Von Ponickau hatte noch mehrere Geschwister:

Johann Ferdinand Kasimir von Ponickau heiratete Hedwig Henriette von Ponickau geb. von Bärenstein. Das Ehepaar hatte eine Tochter:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Von Ponickau lernte und lebte zu seinen Jugendzeiten in Leipzig. Dort hat er sich am 3. April 1726 in das Stammbuch des Bach-Schülers und Textdichters zahlreicher Bachkantaten, Christoph Birkmann eingetragen.[1] 1729 ist von Ponickau als Student an der Universität in Leipzig eingeschrieben,[2] schlug danach aber eine militärische Karriere in der Armee des Kurfürstentums Sachsen in der sächsischen Kavallerie ein. 1745, bei der Geburt seiner Tochter, diente er in Warschau am dortigen Königshof bei der königlichen Garde.

Von Ponickau war seit dem 31. Juli 1747 gemeiner Burgmann auf der Burg Friedberg, zu dieser Zeit als königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Obrist-Lieutenant (Oberstleutnant) bei der Garde der Kavallerie verzeichnet.[3] In den Urkunden des auf der Burg Friedberg am 7. August 1749 abgehaltenen Konvents, der Burggrafenwahl ist von Ponickau daher als Wahlmann ebenfalls erwähnt.[4]

1763, nach dem Siebenjährigen Krieg wurde er noch vom sächsischen Kurfürsten Friedrich August II. zum Generalmajor der Kavallerie ernannt.[5] Als solcher ist er erstmals auch im sächsischen Hof- und Staatskalender von 1765 erwähnt.[6] Als im April 1770 der bisherige Inspekteur der Kavallerie, Generalmajor Eustachius Friedrich von Loeser zum neuen Kommandanten der Festung Königstein ernannt wurde, nahm von Ponickau dessen Dienststellung als Kavallerieinspekteur der sächsischen Armee ein.[7] Als solcher ist er in den Hof- und Staatskalendern von Sachsen von 1775 bis 1777 zu finden.

Ebenfalls 1777, nachdem bereits einige Wochen der bisherige Festungskommandant Ernst Bogislaus von Borcke (17021776) verstorben war, wurde von Ponickau vom sächsischen Kurfürst Friedrich August der Gerechte zum neuen Kommandanten der Festung Königstein ernannt. Im gleichen Jahr erfolgte die Übergabe der Königsteiner Garnisonkompanie und des Festungsarchivs an ihn.[8] Von Ponickau führte die Garnsion in Königstein nur etwa eineinhalb Jahre bis zu seinem Tod.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Peter Wollny: Bach-Jahrbuch 2015, Leseprobe auf Google Books, S. 41
  2. Anja Pohl: Studentisches Leben an der Universität Leipzig im Zeitalter der Aufklärung, Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades DOCTOR PHILOSOPHIAE (Dr. phil.), Leipzig 2015, Universitätsarchiv Leipzig, Gerichtsamt III P 1 Acta: Johann Ferdinand Casimir von Ponickau & Cons. betr. (1729)
  3. Johann Gottfried Haymann, Carl Gottlob Dietmann: Neue Europäische Staats- und Reisegeographie worinnen die Lande des oberrheinischen Kreises ausführlich vorgestellet werden..., Band 4, 1754, Digitalisat auf Google Books, S. 711
  4. Johann Jacob Moser: Gründlicher Unterricht von der letzten Burggrafen-Wahl in der Kays. und des Heil. Reichs Burg Friedberg, Göttingen 1750, Digitalisat auf Google Books, S. 89
  5. Fortgesetzte neue genealogisch-historische Nachrichten von den Europäischen Höfen..., Leipzig 1768, Digitalisat auf Google Books, S. 433
  6. Churfürstlicher Sächsischer Hof- und Staats-Calender 1765, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 168
  7. Fortgesetzte neue genealogisch-historische Nachrichten von den vornehmsten Begebenheiten, welche sich an den europäischen Höfen zugetragen, Band 80, 1771, Digitalisat auf Google Books, S. 387
  8. Übergabe der Königsteiner Garnisonkompanie und des Festungsarchivs an den Kommandanten Generalmajor Johann Ferdinand Casimir von Ponickau, Archivale 11332 im Hauptstaatsarchiv Dresden

[Bearbeiten] Weblinks

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