Heinrich Barkhausen

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100. Geburtstag Heinrich Barkhausen

Heinrich Georg Barkhausen (* 2. Dezember 1881 in Bremen; † 20. Februar 1956 in Dresden) lehrte ab 1911 an der TH Dresden. Er gründete dort das erste selbständige Schwachstrominstitut Deutschlands, das er 40 Jahre lang leitete.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Barkhausen gilt als der "Vater der Schwachstromtechnik" (heute Elektronik genannt) und Wegbereiter der Transistortechnik. Weltweite Bedeutung erlangte er vor allem durch die Barkhausensche Röhrengleichung und durch seine Untersuchungen zur Entstehung von Schwingungen aus kontinuierlichen Bewegungen. Sein Leitspruch als Forscher war "Man muss sich nur im rechten Augenblick wundern." Der von ihm entdeckte magnetische Barkhausen Effekt wird heute in der zerstörungsfreien Prüfung genutzt, um z. B. die Oberflächengüte von Automobilteilen und die Ermüdung von Kraftwerkskomponenten zu charakterisieren.

Besonders hervorzuheben ist seine Fähigkeit zur gemeinverständlichen Darstellung wissenschaftlicher Sachverhalte. So ist es heute gebildeten Laien ohne Weiteres möglich, seine Publikationen zu lesen und weitgehend zu verstehen.

Seine Bedeutung für Dresden bestand und besteht unter anderem darin, dass er einer großen Anzahl japanischer Studenten die Grundlagen der Elektronik vermittelt hat. Diese früheren Studenten sowie nachfolgende Generationen reisen bis heute unter anderem auch nach Dresden, um die Stätte seines Wirkens (Barkhausen-Bau) auf dem Gelände der TU (wieder) zu sehen. Einer seiner ersten Studenten überhaupt war der Japaner Hidetsugu Yagi (Yagi-Antenne).

Im November 1933 unterzeichnete mit der großen Mehrheit der Professorenschaft der TH das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler.[1]

Sein Grab befindet sich auf dem Urnenhain Tolkewitz. Mit der Gattin Hilde geb. Mollier hatte er einen Sohn (* 25. September 1914).

[Bearbeiten] Nach-Wirkung in der späten DDR

1981, aus Anlass des 100. Geburtstags Heinrich Barkhausens, wurde der Betriebsschule des Robotron-Schreibmaschinenwerkes auf Anweisung der örtlichen Staats- und Parteiorgane der Name "Heinrich Barkhausen" verliehen. Das ist insofern bemerkenswert, als sonst zu jener Zeit Schulen in der DDR zumeist "revolutionäre Ehrennamen" aus dem Fundus der sozialistischen Arbeiterbewegung erhielten.

Und es hätte mit Alfred Althus durchaus einen sozialistischen Radiobastler aus Dresden gegeben, der mit seinen im KZ illegal gebauten Rundfunkempfängern (in Marmeladeneimern versteckt) die Lehrlinge (Mechaniker für Datenverarbeitungs und Büromaschinen - betriebsintern MeDuB) zu höchsten Leistungen in der Elektronik hätte motivieren müssen.

Der Weltruf eines Heinrich Barkhausen allerdings passte irgendwie schon besser ins Konzept des weltweiten Siegeszuges der DDR-Elektronik aus dem Hause Robotron, das am Pirnaischen Platz seine Zentrale hatte.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Bekenntnis der Professoren an den Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat; überreicht vom Nationalsozialistischen Lehrerbund Deutschland-Sachsen bei archive.org, S. 132

[Bearbeiten] Weblinks

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